Bei guten äußeren Bedingungen begann das Spiel, das in Dieburg auf der Anlage von Hassia Dieburg ausgetragen wurde, mit einem echten Paukenschlag. Schon in der ersten Spielminute klingelte es im Kasten der Löwen. Der Ball wurde vom Anstoßpunkt nach hinten gespielt, um einen geordneten Spielaufbau aus der Defensive zu beginnen. Die sehr hoch anlaufenden Lilien überrumpelten dann unsere Abwehr, gewannen durch einen Schnitzer in der Innenverteidigung den Ball und plötzlich stand ein Stürmer ganz allein vor Jonas Ferl, der keine Chance hatte, den Ball abzuwehren. Es war ein sehr frühes Tor, das spürbar Wirkung erzielte. Das Löwenrudel konnte die daraus entstandene Verunsicherung in der ganzen ersten Halbzeit nicht ablegen und so war es in der 17. Spielminute erneut ein individueller Fehler, der in der Vorwärtsbewegung zu einem Ballverlust führte. Jonas Ferl konnte den Ball zwar noch zweimal parieren, aber im dritten Anlauf brachten die Darmstädter, die im Strafraum viel zu frei agieren konnten, den Ball im Tor unter. Glücklicherweise gelang es den Gastgebern trotz einiger guter Chancen nicht, das Ergebnis vor dem Halbzeitpfiff weiter hoch zu schrauben und das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
In der Pause hatte das Trainerteam also reichlich damit zu tun, das Rudel wieder aufzurichten und die Taktik für den zweiten Durchgang festzulegen. Die Ansagen müssen bei den Spielern wohl gefruchtet haben, denn das Rudel zeigte sich in Halbzeit zwei deutlich selbstbewusster und erarbeitete sich immer mehr Spielanteile. Durch mehrere verletzungsbedingte Wechsel und die Umstellung der Taktik wurde das Rudel offensiver ausgerichtet und das Angriffsspiel kam deutlich besser in Gang. Ein zwischenzeitlich erzielter Treffer der Löwen wurde wegen einer Abseitsposition zurecht nicht gegeben. Weitere zwingende Torchancen und aussichtsreiche Abschlüsse blieben aber leider auch im zweiten Durchgang Mangelware. Vielmehr musste sich das Rudel jetzt einiger gefährlicher Konter der Lilien erwehren. Dank der gut sortierten Abwehr und einem Keeper in Topform konnten die Lilien aber keinen Treffer mehr erzielen und wurden in der letzten Viertelstunde fast nur noch in die eigene Hälfte gedrängt. Es gelang den Hausherren mit viel Geschick, Spielunterbrechungen nach Fouls und Spielerwechseln aber immer wieder, den Spielfluss der immer besser in Fahrt kommenden Löwen zu stören und Zeit von der Uhr zu nehmen. So dauerte es dann tatsächlich bis zur zweiten (von vier) Minuten der Nachspielzeit, bis Maximilian Agyekum den herbeigesehnten Anschlusstreffer erzielen konnte. Das Tor glich Maxi´s Ausgleichstreffer aus dem Spiel gegen die Roten Teufel wie ein Ei dem anderen. Wieder wurde der von links startende Maxi mit einem genauen Schnittstellenpass in die Mitte, diesmal von Tarkan Tahiri, aus dem Mittelfeld bedient. Er ließ seinen Gegenspieler hinter sich, umkurvte den herauseilenden Torhüter der Lilien und schob sicher zum Anschuss ein. In den letzten zwei Minuten warfen die Löwen nochmal alles nach vor und bedrängten das Darmstädter Tor. Tatsächlich schwamm die Lilienabwehr nochmal kräftig und konnte einen letzten Angriff nur mit einem Foul etwa 20 Meter halblinks vor dem Tor stoppen. Also gab es nochmal ein Freistoß für die Löwen aus aussichtsreicher Position. Als der Ball dann knapp über das Tor segelte, jubelten die Darmstädter Anhänger, als hätten die Lilien ein Tor geschossen. Das Spiel wurde nicht wieder angepfiffen.
Aufstellung:
Ferl, Leinhos (74. Bindbeutel), Urbon (63. Agyekum), Schmincke (48. Garcia), Suntrup, Schmacke, Tahiri, Petrovic, Wöhr. Eckhardt (46. Di Giglio), Yigitoglu
Tore:
1:0 Sesay (1.), 2:0 Kaiser (17,), 2:1 Agyekum (90+2.)
Fazit:
In diesem Spiel hat sich das Rudel vom Gegner überrumpeln lassen und die erste Hälfte der Partie mal so richtig verpennt. In der zweiten Hälfte kam das Team besser ins Spiel und hatte im letzten Drittel auch deutlich mehr Spielanteile als die Hausherren, die sich aufs Kontern verlegten. Es wurden aber zu wenige zwingende Chancen erspielt und von daher geht die knappe Niederlage leider auch in Ordnung. Das Team muss künftig vom Anpfiff an hoch konzentriert zu Werke gehen, den Kampf annehmen, klare und schnörkellose Bälle spielen und keine leichtfertigen Risiken eingehen. Auf diesem Niveau werden derlei Fehler schnell und hart bestraft.
Ausblick:
Jetzt gilt es Wunden zu lecken, aus den gemachten Fehlern zu lernen und sich gewissenhaft vorzubereiten. Mit dem 1. FC Heidenheim 1846 empfängt das Rudel am Sonntag, den 26.09.2021 um 11:00 ein Team aus dem oberen Tabellendrittel im Kasseler Auestadion, das gegen die Adlerträger in Frankfurt ein Unentschieden erzwungen und das Top-Team aus Hoffenheim gar mit 3:0 besiegt hat. Wahrlich also keine leichte, aber auch keine unlösbare Aufgabe, der sich das Rudel gegenübersieht. Wir freuen uns auf das Match, zahlreiche Unterstützer auf der Tribüne und hoffentlich den ersten Heimsieg der Löwen in der Bundesliga. Karten gibt’s bereits im Online-Shop unter
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Bericht & Bilder: Joachim Suntrup
Veröffentlicht: 21.09.2021