Beim KSV begann die Elf, die zuletzt in Saarbrücken gewonnen hatte. So mussten Hasan Pepic und Frederic Brill zunächst auf der Bank Platz nehmen, dafür kamen Sergej Evljuskin und Dennis Lemke wieder von Beginn an zum Einsatz.
Das Spiel begann mit einer der schnellsten Gelben Karten aller Zeiten im Auestadion: Bereits nach 50 Sekunden sah Sergej Schmik den Karton, als er einen Konter der Gäste mit einem Foul im Mittelfeld verhinderte. Das hinderte den KSV nicht daran, die Zügel gleich von Beginn an in die Hand zu nehmen. Gefällig wurde das Mittelfeld überbrückt, gut die Flügel eingesetzt. Im Vergleich zum wenig erbaulichen letzten Heimspiel gegen Bahlingen wirkten die Löwen spielfreudig und voller Selbstvertrauen. Was zunächst fehlte, war der direkte Zug zum Tor, die Zielstrebigkeit im gegnerischen Strafraum. So kamen die ansonsten eher ungefährlichen Gäste aus dem Saarland zur ersten Torgelegenheit: In der 23. Minute zog Jaron Schäfer ab, Kevin Rauhut konnte mit der Faust klären. Zehn Minuten später hatten die knapp 1.300 Zuschauer zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen: Ein toller Spurt des starken und spielfreudigen Tobias Damm, ein feiner Pass auf Mike Feigenspan - aber Florian Fromlowitz konnte mit dem Fuß klären. Kurz vor der Pause war es dann endlich soweit, der erste Heimtreffer der Löwen nach unglaublichen 495 Minuten: Feigenspan spielte Sylvano Comvalius frei, der das verdiente 1:0 für den KSV knipste. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel hätte schon eine Vorentscheidung fallen können: Nach erneuter Vorarbeit von Mike Feigenspan hob Tobi Damm das Leder gefühlvoll über Fromlowitz, aber auch über das Tor. Homburg machte nun im zweiten Durchgang auf, ging "extrem hohens Risiko", wie KSV-Trainer Matthias Mink anmerkte. Dennoch blieben die Saarländer nahezu ohne Torchance. Anders der KSV: Mike Feigenspan mit einem Schuss aus spitzem Winkel (52.) und mit einem Freistoß, den Fromlowitz über die Latte lenkte (63.), sorgten für weitere Torgefahr. Nichts deutete auf einen Homburger Treffer hin, bis Murat Bildirici acht Minuten vor dem Spielende für die böse Überraschung sorgte. Ein Freistoß aus fast dreißig Metern flatterte an Freund und Feind vorbei zum glücklichen Homburger Ausgleich in die Maschen. "Wir müssen vorher unsere Chancen nutzen", ärgerte sich Matthias Mink über den späten Ausgleich.
Fast hätte es doch noch ein Happy-End für die Löwen gegeben, doch ein Volleyschuss von Nicolai Lorenzoni landete in der 88. Minute nur auf der Latte.
Weiter geht es für die Löwen in der Regionalliga Südwest am Dienstag, dem 1. Dezember, mit einem Auswärtsspiel auf den Bieberer Berg in Offenbach.
Oliver Zehe
KSV Hessen Kassel - FC Homburg 1:1 (1:0)
KSV: Rauhut - Schmik, Friedrich, Perrey, Lorenzoni - Evljushkin (61. Brill), Becker - Lemke (61. Pepic) - Feigenspan, Damm - Comvalius (79. Girth)
Ersatz: Hartmann - Schmeer, Schulze, Dawid
Homburg: Fromlowitz - Gaebler (68. Wolf), Fischer, Noll, Stegerer - Schäfer, Kröner, Kilian, Bildirici (86. Velagic) - Hesse, Steinmetz
SR: Kempkes (Thür) Z: 1.298
Tore: 1:0 Comvalius (44.), 1:1 Bildirici (82.)
Gelbe Karten: Schmik, Lorenzoni - Steinmetz, Hesse
Veröffentlicht: 21.11.2015