Schon die Vorzeichen waren nicht wirklich gut. Weder Jonah Schmincke noch Felix Urbon wurden rechtzeitig zum Spiel wieder fit. So musste das Trainerteam um Alfons Noja in der Defensive also entsprechend umdisponieren. Dennoch zeigte die Hintermannschaft in der ersten Halbzeit eine ansprechende Leistung. Trotz des unnötigen und sicherlich vermeidbaren Führungstreffers der Gäste in der 6. Minute hielt unsere U19 gut dagegen und konnte den ersten Durchgang weitgehend ausgeglichen gestalten. Auch der frühe Führungstreffer führte, anders als noch vor Wochenfrist in Darmstadt, nicht zu größerer Verunsicherung. Der Ball lief in einer fair geführten Begegnung ansehnlich durch die eigenen Reihen. Echte Torchancen konnte das Rudel aber leider kaum entwickeln. Hier liegt aktuell wohl das größte Manko des Rudels, das im und am gegnerischen Strafraum aktuell noch zu harmlos agiert. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Pause und kaum einer der Anwesenden hatte das Gefühle, das dieses Spiel schon entschieden gewesen wäre.
Das änderte sich aber leider schnell, als zwei Minuten nach Wiederanpfiff der Ball erneut im Tor der Löwen landete. Die Entstehung des Treffers will aber so gar nicht zum ansonsten fairen Spiel passen. Weil ein Heidenheimer Spieler am Boden lag, spielte ein Löwe den Ball erkennbar absichtlich ins Seitenaus. Anstatt aber nach dem Einwurf den Ball zurückzuspielen, behielten die Gäste das Spielgerät und erzielten in direkter Folge den zweiten Treffer. Der Unparteiische reagierte, obwohl darauf aufmerksam gemacht, nicht und erkannte den Treffer an. Regelkonform aber mehr als ärgerlich und ein erneuter Nackenschlag, nachdem sich das Löwenrudel schwer tat. Folgerichtig kassierte das Team sechs Minuten später nach einem langen Ball dann den dritten Treffer. Dem Rudel blieb jetzt nichts weiter übrig, als den Einsatz zu erhöhen. Die Gäste agierten aber cleverer, nutzten die Freiräume und kamen nach einer missglückten Rückgabe zum vierten Treffer. Das Rudel steckte aber nicht auf. Vielmehr wurde versucht, mit einer Systemumstellung mehr Druck in Richtung des gegnerischen Tores zu entwickeln. Tatsächlich waren in der Schlussphase auch mehr Spielanteile für das Rudel zu verzeichnen. Dennoch kam es in der 79. Minute nach einem Konter zum fünften Gegentreffer, der allerdings aus hochgradig abseitsverdächtiger Position erzielt wurde.
Fazit:
Das mit einigen Auswahlspielern gespickte Team aus Heidenheim war der bislang stärkste Gegner des Löwenrudels. Am vergangenen Sonntag hat das bessere Team gewonnen, auch wenn der Sieg um ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Es gibt aber Licht am Ende des Tunnels, die erste Halbzeit hat zumindest phasenweise gezeigt, dass unser Rudel auch gegen stärkere Gegner in der Liga durchaus mithalten kann und keineswegs nur als Kanonenfutter anzusehen ist. Die individuellen Fehler, die auch an diesem Spieltag wieder für drei Gegentreffer verantwortlich waren, müssen aber zwingend abgestellt werden, um sich nicht immer wieder selbst ein Bein zu stellen. Und letztlich müssen die Bälle vorne festgemacht und verwertet werden, denn nur wer Tore schießt, kann auch Spiele gewinnen.
Ausblick:
Mit den Offenbacher Kickers als Gegner wartet am kommenden Samstag ein echtes Derby auf unser Rudel. Anpfiff ist um 11:00 Uhr im SANA-Sportpark in Offenbach. Die Kickers sind ähnlich bescheiden in die Saison gestartet wie unser Team und liegen mit ebenfalls drei Punkten aus fünf Spielen sogar noch drei Plätze hinter uns in der Tabelle. Gleichwohl dürften die Ansprüche der „Jungs vom Berg“ deutlich höher und damit die Enttäuschung über das bisherige Abschneiden auch größer sein. Beide Teams wollen (und müssen eigentlich auch) punkten. Damit dürfte das Fundament für ein interessantes Derby gelegt sein. Für die Löwen heißt es jetzt: kämpfen und siegen! Das Rudel kann jeglichen Support vom Spielfeldrand gut gebrauchen. Hoffentlich finden viele Anhänger den Weg nach Südhessen, um unsere Jungs lautstark und tatkräftig zu unterstützen.
Aufstellung:
Ferl, Leinhos (76. Porada), Suntrup, Bindbeutel (78. Seidelmann), Schmacke, Tahiri (64. Yigitoglu), Garcia, Agyekum, Petrovic (64. Felmeden), Bucan, Wöhr
Tore:
0:1 Gorr (6.), 0:2 Onos (47.), 0:3 & 0:4 Arslan (53., 58.), 0:5 Özdemir (79.)
Bericht & Bilder: Joachim Suntrup
Veröffentlicht: 28.09.2021