Das denkwürdige Spiel begann pünktlich um 11:00 Uhr im Sportpark Rote Teufel in der Nähe von Kaiserslautern auf einem Rasenplatz, der sich in hervorragendem Zustand befand, vor rund 130 Zuschauern.
Da auch die Betzebuben mit einer Niederlage in die Saison starteten, war mit einem offensiven Auftreten der Hausherren zu rechnen. Folglich stellte das Trainerteam unser Rudel zunächst in einer eher defensiven Formation auf den Platz. Genau die richtige Entscheidung, denn die Hausherren übten vom Anpfiff an hohen Druck aus. Defensive und Mittelfeld hielten aber gut dagegen und verhinderten zwingende Chancen der Platzherren. Die Bälle, die trotzdem durchkamen, gingen deutlich am Tor vorbei oder waren sichere Beute unseres Keepers Jonas Ferl, der eine fehlerfreie Leistung ablieferte. Entlastung verschafftem dem Rudel gelegentliche Konter, die das Spielgeschehen durchaus auf den Kopf hätten stellen können. So flankte Selcuk Yigitoglu in der 16. Spielminute von links in die Mitte, wo Sasa Petrovic zum Kopfball hochstieg. Der Ball landete leider in den Armen des Torwarts der Betzebuben. Durch das engagierte Zweikampfverhalten des Rudels gelang es trotz höherer Ballbesitzquote den Hausherren nicht, ihre Angriffe oder die zahlreichen Standards zum Erfolg zu bringen. Folglich ging es torlos in die Pause.
Nach Wiederanpfiff zeigte sich ein ähnliches Bild, viel Ballbesitz und ein leichtes spielerisches Übergewicht bei den Hausherren und zähes Dagegenhalten und gelegentliche Entlastungsangriffe unserer Löwen. In der 50. Spielminute fiel dann der nicht unverdiente Führungstreffer für die kleinen Roten Teufel. Mit dem Rücken zum Tor stehend konnte der Angreifer den Ball fast ungehindert annehmen, sich drehen und aus 18 Metern sehenswert und unhaltbar für unseren Torwart ins linke obere Eck zimmern. In der Folge verpassten die Hausherren es aber nachzulegen und das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Stattdessen kamen unsere Löwen besser ins Spiel und trugen weiter gefährliche Konter vor. So auch in der 61. Spielminute. Nach einem Einwurf an der eigenen Eckfahne landet der Ball über zwei Stationen bei Malte Suntrup im Mittelfeld. Der läuft noch zehn Meter und spielt dann über 25 Meter einen Traumpass in die Schnittstelle auf den startenden Maximilian Agyekum, der seinen Gegenspieler stehen lässt, den Torwart ausspielt und zum historischen ersten Bundesligatreffer der Löwen einnetzt. Dieser tolle Treffer brachte die Gastgeber gehörig aus dem Rhythmus und es entwickelte sich jetzt mehr und mehr ein Spiel auf Augenhöhe. Zugute kam dem Rudel sicherlich, dass die Hausherren fast nichts aus ihren zahlreichen Standards machen konnte. Kassierte das Rudel gegen Unterhaching noch zwei Treffer nach Eckbällen, so konnten die Betzebuben aus insgesamt 11 Eckbällen kein Kapital schlagen. Und dass die Defensive nicht nur gut verteidigen kann, sondern auch torgefährlich ist, bewies Jonah Schmincke dann in der 87. Spielminute. Er gewann einen Zweikampf am eigenen Strafraum, spielte zwei Rote Teufel aus und sprintete mit dem Ball über den ganzen Platz. Nach einem Doppelpass mit Maximilian Agyekum am gegnerischen 16er knallte er dem Torwart den Ball vor die Brust und vollendete mit seinem Nachschuss zur viel umjubelten Führung des Löwenrudels. Die Hausherren warfen in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorn, um wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen. Unsere Hintermannschaft stand aber stabil und statt des Ausgleichs musste die Roten Teufel bei entblößter Abwehr noch den dritten Treffer hinnehmen. Nach Faustabwehr eines Freistoßes der Hausherren erkämpfte sich Sebastian Wöhr den Ball im Mittelfeld. Der weit heraus geeilte Torhüter der Betzebuben kam mit einer Grätsche gut 30 Meter vor dem Tor zwar an den Ball, der aber bei Malte Suntrup landete. Malte hatte keine Mühe, den Ball nach einem kurzen Antritt zum Endstand von 1:3 im verwaisten Tor unterzubrigen.
Kurz danach wurde abgepfiffen und damit war der erste Bundesligasieg des KSV Hessen Kassel besiegelt.
Fazit:
Das Rudel zeigte eine klare Steigerung im Vergleich zu ersten Spiel und bewies deutlich, dass es gegen ein spielstarkes Team mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung mehr als mithalten kann. Mit einer gewissen Kaltschnäuzigkeit wurden die Chancen genutzt und am Ende ein sicherlich etwas glücklicher, aber keinesfalls unverdienter Sieg eingefahren. So macht die Junioren-Bundesliga Spaß ! Weiter so, Löwen !
Ausblick:
Die nächste Partie der A-Junioren Bundesliga findet für unser Rudel am 11. September um 11:00 Uhr im Auestadion in Kassel statt. Gegner werden die Stuttgarter Kickers sein, die nach zwei Niederlagen zum Auftakt der Saison die Punkte in Kassel sicherlich nicht herschenken werden. Die Löwen werden sich über zahlreiche und lautstarke Unterstützung im Stadion freuen. Karten sind in Kürze im Online-Ticketshop erhältlich.
Bericht & Bilder: Joachim Suntrup
Veröffentlicht: 24.08.2021