Löwen- LIVE- Erlebnisstätte Auestadion

KABINENGEFLÃœSTER - Folge 11
JEDE ERFOLGSERIE HAT EIN ENDE...was der KSV Hessen erstmals eine Woche zuvor nach seiner bis dato imposanten Bilanz auf des Gegners Platz empfindlich erfuhr, bekam jetzt Tabellenführer SSV Jahn 2000 Regensburg zu spüren. Nach blütenweißer (Auswärts-) Weste und überhaupt acht Saisonspielen ohne Niederlage folgte jäh im Auestadion dieses 0:4 für die Oberpfälzer.

Dennoch: die Elf um Trainer Günter Güttler ist eine Bereicherung für die Liga. Dass die gastgebenden Löwen den „Nimbus der Unbesiegbarkeit“ des Jahn am Samstag brachen und ihrerseits seit dem Wiederaufstieg in 2006 und dem 3:3 gegen den damaligen Spitzenreiter und jetzigen 2. Bundesligisten SV Wehen im November letzten Jahres das beste Heimspiel, wenn nicht gar ihr bisher bestes Regionalligaspiel boten, gibt Anlass auch mal euphorisch zu sein und kräftig zu loben! Denn wie sagt Routinier und KSV- Keeper Oliver Adler, der nun bereits zum sechsten Mal bei neun Spielen „zu Null“ hielt, zu Highlight- Momenten immer so treffend: "Fußball ist so schnelllebig und ein Tagesgeschäft mit allen schweren Zeiten und Phasen, da sollen gerade die jungen Spieler solche freudige Tage und Spiele auch mal auskosten."

"ARD- Sportschau" = Gutes Omen

Und dieses Spiel am vergangenen Samstag war ein Hochgenuss, der sich nicht beschreiben, sondern nur erleben lässt. Wohl dem, der dabei war! Auch "Fußball- Deutschland" bekam einen Eindruck durch die Heimspiel- Premiere des KSV Hessen in der ARD- Sportschau, die nach dem 2:0- Sieg bei den Stuttgarter Kickers (ebenfalls ARD- Sportschauspiel) von Erfolg gekrönt war. Und: Die Sportschau- Wortschöpfung "Torfabrik Kassel" ist mehr als eine Randbemerkung. Eine Wertschätzung! "Torfabrik Auestadion"...! Beleg gefällig: 4:0 gegen Jahn Regensburg, davor 3:0 gegen die SpVgg Elversberg, das Happy- End beim 2:2 gegen Ex- Zweitligist SpVgg Unterhaching, davor 4:0 gegen 1860 München II...! HALLO KASSELER, HALLO NORDHESSEN...Ihr könnt stolz sein auf diese junge, hungrige Mannschaft (da wächst was…!) und: im Auestadion wird was geboten, inklusive Torproduktion! Drei Tore in der Anfangsspielzeit in 15 – in Worten FÜNFZEHN – Minuten gegen keinen geringeren als den Liga- Primus! 14 KSV- Treffer in fünf Heimspielen, darunter drei Siege und eine begeisternde Aufholjagd beim unvergesslichen "Last- Minute- Remis" gegen Unterhaching. Drei Tore im Schnitt! Welche Mannschaft der Liga hat das DAHEIM zu bieten? „Erlebnisnachmittag" samstags im Auestadion. Auch zum nächsten Heimspiel gegen den derzeitigen Zuschauer- Krösus der Liga, die Sportfreunde Siegen, deren sportliche Verantwortliche am Samstag schon mal einen Kameramann ins Auestadion zwecks Video- Analyse über den KSV Hessen gesandt haben und die wohl beim Gastspiel am 6. Oktober 2007 die in dieser Saison meisten Fans eines Gast- Teams mit bringen werden.

Jahn- Fans treu wie Löwen- Fans

Einen FAN- Bus hatte auch Spitzenreiter SSV Jahn gechartert...und...Respekt...die Regensburger Anhänger sorgten auf sympathische Weise ihrerseits für Stimmung. Und zwar nonstop! Selbst nachdem bereits nach 27 Spielminuten mit dem 3:0 für den KSV praktisch die Entscheidung gefallen war, ließen sich die Gäste auf friedliche, frenetische Fan- Art das Bekenntnis zum eigenen Team nicht nehmen. Die unverdrossenen Gesänge und Anfeuerungsrufe an Torjäger „Jan“ (Koller) Stoilov und Co. erinnerten an das Verhalten der Löwen- Fans vor einem Jahr, als auch trotz einer klaren (Heim-!) Niederlage gegen Ingolstadt die KSV- Mannschaft gewürdigt und gefeiert wurde. Wie damals hier, greift sicher auch heute dort der Aufstiegs- Bonus und die Langzeitwirkung der Würdigung des beachtlichen Saisonstarts, mit dem Güttlers Gipfelstürmer nach dem Aufstieg für die Fortsetzung ihres Sommermärchens 2007 sorgten. Doch ich glaube, in Regensburg regiert Realismus, dass zeitnah die erste Niederlage fällig sein würde, was KSV- Trainer Matthias Hamann augenzwinkernd auf der Pressekonferenz an die Adresse von SSV- Coach Günter Güttler wie folgt kommentierte: "ihr spielt ja nicht jeden Samstag gegen den KSV Hessen". Und außerdem werden Ex- Profi und Spielführer Dennis Grassow und Kollegen ja den September als Spitzenreiter beenden und trotz dem 0:4 in Kassel bei weiterhin komfortablem 4- Punkte- Vorsprung auf Mitaufsteiger SV Sandhausen, der überraschend gegen Elversberg beim 1:2 die erste Heimniederlage kassierte, und den starken VfR Aalen nach diesem spät sommerlichen, sonnigen Samstag dennoch den "Platz an der Sonne" behalten.

Thorsten Bauer 1:0- Heim- Torschütze vom Dienst

Die Sonne in Heimspielen lacht derzeit KSV- Torjäger Thorsten Bauer, der gegen seinen Ex- Klub aus dem Jahr 2001/2002 („Tottis“ einziger verbliebener ehemaliger Jahn- Mitspieler aus dem damaligen Kader ist übrigens Tobias Zellner) erst mal sein "Hallo- kennt- ihr- mich- noch- Tor" erzielte und damit Visavis auch (oder gerade) vor den Augen der SSV- Fans traf. Ein Treffer mit Symbolcharakter: Da steckte all die Entschlossenheit, der (Sieges-) Wille, die Leidenschaft, die Laufbereitschaft, das Durchsetzungsvermögen drin! Tugenden, die in dieser jungen KSV- Mannschaft (allein sechs Spieler unter 23 Jahren kamen gegen den SSV zum Einsatz!) am Samstag übertragen wurden wie in der Leichtathletik im Staffel- Lauf die Stab- Übergabe erfolgt. Ältester KSV- Feldspieler übrigens: Thorsten Bauer mit 29 Lenzen. Der Bauer ist Trumpf, denn: 1:0- Heimtorschütze vom Dienst! Im fünften Heimspiel der Saison zum fünften Mal das 1:0 erzielt. Optimale Ausbeute! Hernach folgt dann beim derzeit führenden in der Südliga- Torschützenliste der obligatorische Tor- Kuss auf den Ringfinger als "Tribut" bzw. liebevolle Geste an seine Liebste...! Vor seinem 177. Ligaeinsatz fehlen Thorsten B. übrigens nur noch zwei Treffer zum 100. Liga- Tor im Löwen- Dress. Am kommenden Freitag wird Kassels Nr. 10 (nach seiner Saison in Regensburg, wo er die Nr. 9 hatte, wollte er diese nie mehr) 30 Jahre jung und vielleicht klappt es ja unweit vom Bodensee bzw. in Pfullendorf tags darauf mit dem ersten Saison- Auswärtstor für Thorsten B.?

Arne Schmidt im ersten Spiel von Beginn an gleich mit Torerfolg

In der ALNO- ARENA erzielte im Frühling dieses Jahres beim 2:1- Sieg der junge Jan Fießer per Führungstor in der 24. Minute sein erstes Löwen- Ligator mit einem sehenswerten Distanzschuss in den Torwinkel. Der 20jährige "Sechser" hat sich - wie prophezeit - enorm weiterentwickelt und ist derzeit im Mittelfeld eine feste Größe im Team von Trainer Matthias Hamann. Der KSV- Coach, der mit seiner Mannschaftsaufstellung gegen die bis dato Überflieger von der Donau zu überraschen wusste. Der Erfolg gab ihm Recht und die erstmals in dieser Saison zur Startformation gehörenden Arne Schmidt und Serdar Bayrak rechtfertigten des Trainers Vertrauen. Sie hatten sogar ihre Tor- Koproduktion. Serdar - zuvor mit seinem südländischen Temperament als Animateur auf einige Osttribünen- Fans einwirkend - brachte den Eckball herein und Arne Schmidt köpfte(!) im Strafraum- Zentrum freistehend zu seinem ersten Tor im Löwen- Dress und zum frühen 2:0 ein. Amüsanter Dialog diesbezüglich nach Spielende: eine Mitarbeiterin vom Hessischen Rundfunk zu Arne: "Gratulation zum zweiten Tor". Trockene Antwort des Studenten und Pädagogen in spe: "Das war mein erstes!". Sein erstes Tor im ersten Spiel von Beginn an, nachdem der 23jährige bei seinen bisherigen Einsätzen neun Mal eingewechselt wurde. Sein Debüt im Regionalliga- Team des KSV Hessen gab der gebürtige Niedersachse übrigens am 14. April in Pfullendorf, als Kassels Nr. 31 in der 81. Spielminute für 1:1- Torschütze Jan Fießer eingewechselt wurde und dann den Spiel entscheidenden Eckball herausholte, der dann, ausgeführt vom jetzigen Manager Marc Arnold, zum Siegtreffer per Kopf durch Matchwinner Thorsten Schönewolf, der zuvor zwei Mal im eigenen Strafraum mit spektakulären Rettungstaten einen Rückstand verhindert hatte, führte.

Eingeführt in die Saison- Torschützenliste des KSV Hessen haben sich seit Samstag nunmehr auch erwähnter Arne S., Spielführer Denis B. - der Ball- Virtuose bzw. "fußballerische Mozart" aus Wien – der kurz vor dem Abpfiff brillierte, als der 24jährige seinem Zimmerkollegen bei Auswärtsspielen – Daniel B. – bei dessen erstem, sehenswerten Saisontor frei spielte. "So ein Tag so wunderschön", hatte der 12. Mann, die in Hochform befindlichen Löwen- Fans, zu diesem Zeitpunkt schon längst skandiert.

Ja, und es war ein historischer, begeisternder Tag, dieser 22. September 2007! Somit hatte Hessen zwei Highlights an diesem göttlichen Samstag: der Dalai Lama (mit weisen Denkanstössen) zu Gast in der Landeshauptstadt und der Fußballgott Thorsten B. und Co. im Auestadion in Kassel mit diesem denkwürdigen Löwen- Sieg! Da fällt mir noch ein...KSV- Zeugwart Uwe H. hatte es bereits am Freitag, "Mr. Cool" Trainer Matthias H. sowieso (siehe auch Fan- Fragenkatalog im Internet) und einige im Löwen- Lager...das gute Gefühl vor dem Spiel.

Trainer MH und die "lange Löwen- Leine"

 

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zoom"Beinfreiheit"...Michael Kümmerle zeigt SR Walz, dass er der Gefoulte war.
Foto: Roland Sippel

Trainer Matthias H. versteht es überhaupt auf seine Art, die seinen bei Laune und auch mal an der "langen Leine" zu halten. Beispiele gefällig: da wird das für Donnerstagnachmittag vorgesehene Training schon mal auf den Vormittag vorverlegt und einige Spieler können zwei Tage vor dem Löwen- Ligaspiel zur UEFA- Cup- Partie des 1. FC Nürnberg gegen Dinamo Bukarest fahren. Oder wenn bei Auswärtsspielen manche auswärtigen KSVer wie Oliver A., Michael K. (Anm.: beachtlich, wie der clevere Löwen- Linksverteidiger gegen Regensburg vom souverän leitenden Zweitliga- Schiedsrichter Wolfgang Walz bei seinen Zweikämpfen fast jeden Freistoß für sich zugesprochen bekam) , Denis B., Erich S., Daniel M. oder Jan F. auch schon mal vom Spielort aus direkt in ihre "Heimathäfen" dürfen, ohne die Rückfahrt nach Kassel im Mannschaftsbus anzutreten. Das ist – wie in Spielerkreisen verlautet - in anderen Vereinen nicht unbedingt üblich und da diese KSV- Mannschaft Charakter hat, wissen die Akteure derartige Freiheiten wohl wollend und auch wissend zu schätzen, um sie mit Leistung auf dem Rasen zurück zu zahlen. So wie zuletzt gegen den SSV Jahn, als die Mannen von Trainer MH die vom Coach geforderte totale Leidenschaft und Laufbereitschaft prächtig praktizierten.

Am Samstag nach dem Spiel in Pfullendorf gönnt der "Bayer Hamann" übrigens seinen Schützlingen - wie im Vorjahr - die anschließende, gemeinsame Wochenend- Tour auf das Münchener Oktoberfest. Vom Bodensee geht es Samstagnachmittag direkt mit dem Mannschaftsbus in die Isar- Metropole. Um sich diesen "feucht- fröhlichen Betriebsausflug" auch zu verdienen, gilt zuvor jedoch unbedingt die Pflicht zu beachten: beim SCP geht es für die KSV- Kicker um ein "Sechs- Punkte- Spiel" gegen einen potentiellen Mitkonkurrenten um die Qualifikation für die dritte Liga im nächsten Jahr.

Gelegenheit für die Mannen um "Geburtstagskind" Thorsten Bauer sich außerdem für das letzte, unrühmliche Auswärtsspiel in Ingolstadt zu rehabilitieren und… was Neues zu starten, denn:

JEDE ERFOLGSERIE HAT EINEN ANFANG...!

Herbert Pumann - KSV- Pressereferent

Sonntag, 23. September 2007

Veröffentlicht: 23.09.2007

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Datum des Ausdrucks: 07.10.2024