Die gröĂten Pokalspiele der Löwen
Heute: Platz 3
Am 30. August 1981 fegt der KSV Hessen Kassel in der ersten Runde des DFB-Pokals Schalke 04 mit 4:1 aus dem Wettbewerb. Die Löwe dominieren die Partie, die 15.000 Zuschauer im Auestadion sind völlig aus dem Häuschen.
Oliver Zehe hat im KSV-Archiv das Spiel noch einmal zusammengefasst.
Wir schreiben den Sommer 1981. Die Kids übten                                      sich am Zauberwürfel, die Älteren                                      erfreuten sich an der Hochzeit von Prinz Charles                                      und Lady Di, und der FC Schalke 04 war zum                                      erstenmal in seiner ruhmreichen Vereinsgeschichte                                      abgestiegen. Königsblau also in Liga                                      Zwei. Das ganze freilich mit einer recht feudalen                                      Mannschaft. Norbert Nigbur, Ulrich Bittcher                                      und Manfred Drexler bildeten den Stamm des                                      Teams. Der Wiederaufstieg schien eine Pflichtangelegenheit                                      und auch im Pokal wollte man weit kommen.                                      Gegner in der ersten Runde war der KSV Hessen.                                      "Wir spielen volles Rohr", so Schalkes                                      Manager Rudi Assauer. Wenige Wochen zuvor                                      kam er aus Bremen in den Kohlenpott. 
 
 Beim Gegner KSV Hessen waren kleinere Brötchen                                      angesagt. Fünfzehn Monate zuvor kickte                                      man noch in der Oberliga Hessen gegen Heppenheim                                      und Egelsbach, schaffte mit einem Husarenstreich                                      den Sprung in die neu gegründete eingleisige                                      2. Bundesliga. Und war im Pokal gegen Schalke                                      krasser Außenseiter. 
 
 Um so mehr schlug das Ergebnis ein. Zumal                                      die Kasseler Stürmer in den Monaten zuvor                                      nicht wirklich erfolgreich waren. In den zehn                                      Heimspielen vor dem Schalke-Gastspiel war                                      ein Törchen für die Löwen jeweils                                      das höchste der Gefühle. Verloren                                      hat der KSV dabei freilich nicht. 1:0, 0:0                                      und 1:1 war das Standardergebnis, die Punkte                                      holte dabei die starke Innenverteidigung um                                      Libero Walter Horch und Vorstopper Manfred                                      Grawunder.
 
 Gegen Schalke spielten sich die Löwen                                      dagegen schon früh in einen Rausch. Zweimal                                      Helmut Hampl, zweimal Neuzugang Heinz Traser,                                      dazu noch ein brillanter Klaus Zaczyk, der                                      in der 50. Minute nur den Pfosten des Schalker                                      Tores traf. Die Stimmung im Auestadion war                                      an diesem heißen Spätsommertag                                      naturgemäß prächtig. "Hi,                                      ha, ho - Schalke ist k.o.", höhnten                                      schon nach 60 Minuten die Fans auf der Gegengerade.                                      "Die Kasseler spielten zeitweise "Schalker                                      Kreisel", daß den Königsblauen                                      schwindelig wurde", schwärmte Kassels                                      Fußball-Legende Herbert Peiler, damaliger                                      Sportchef der HNA. Das Schalker Tor zum 4:1-Endstand                                      kurz vor Schluß durch Kruse schockte                                      die KSV-Fans nicht mehr allzusehr. Nur der                                      örtlichen Tageszeitung verdarb dieser                                      Treffer die geplante Schlagzeile. "Vier                                      zu null gegen null-vier - es hätte so                                      schön geklungen" bedauerte Peiler                                      mit einem Augenzwinkern.
Unser Platz 3: KSV Hessen Kassel - FC Schalke 04 4:1 30. August 1981
KSV: Wulf, Grawunder, Horch, Hüter, Grau (74. Damerau), Eplinius, Kempa, Döring, Zaczyl, Hampl, Traser (70. Pallaks).
Trainer: Kröner.
Schalke: Nigbur, Thiele, Drexler, Stichler, Kruse, Bittcher, Geier, Kügler, Bücker, Elgert (74. Abramczik), Szymanek (60. Winkel).
Trainer: Held.
Tore: 1:0 Traser (26.), 2:0 Hampl (33.), 3:0 Traser (47.), 4:0 Hampl (69.), 4:1 Kruse (88.) - Gelbe Karten: Wulf - Stichler - Schiedsrichter: Wolf-Rüdiger Umbach (Rottorf) - Zuschauer: 15.000
Veröffentlicht: 27.07.2011

 
								































