Arnold als Pechvogel

VERLETZUNG
Teilanriss des Innenbandes - Löwen-Regisseur fällt erneut vier bis fünf Wochen aus.
Nicht schon wieder! Dieser Gedanke schoss Marc Arnold im Spiel seiner Löwen am vergangenen Samstag beim 1. FC Saarbrücken in den Kopf, als er nach einer halben Stunde von hinten einen Schlag gegen sein Knie verspürte. Im Zweikampf hatte ihn der Saarbrücker Thorsten Nehrbauer getroffen. Der KSV-Regisseur sank zu Boden. Schmerzen, die nicht aufhören wollten und die ihm signalisierten, dass das Spiel trotz aller Stoßgebete für ihn vorbei war, er möglicherweise der Mannschaft erneut für längere Zeit nicht zur Verfügung steht.

Erste Diagnosen noch vor Ort ergaben eine Verletzung des Innenbandes. Und dies bestätigte sich bei einer Untersuchung Anfang der Woche in Kassel. „Festgestellt wurde ein Teilanriss des Innenbandes“, sagt Arnold. Und das bedeutet für ihn eine Zwangspause von vier bis fünf Wochen.

Der 36-Jährige als Pechvogel. Denn der Spielmacher hatte sich gerade erst von einer langwierigen Wadenverletzung erholt, musste sich deswegen fünf Begegnungen von der Tribüne aus anschauen. Arnold: „Das nervt.“

Ein Seuchenjahr. Eigentlich gilt der Ex-Profi als kaum verletzungsanfällig. „Ich hatte bislang viel Glück, war während meiner gesamten Karriere von größeren Verletzungen stets verschont geblieben“, berichtet er. Im vergangenen Jahr beispielsweise fehlte er der Mannschaft nur einmal, und dies aus privaten Gründen. Immerhin steht jetzt keine Operation an. Auch ein Gipsverband muss nicht angelegt werden. Zunächst gehe es darum, das verletzte Knie möglichst nicht zu belasten.

Ruhe ist also angesagt. Nach rund zehn Tagen könne er dann wieder mit dem Lauftraining beginnen. Natürlich alles unter physiotherapeutischer Begleitung. Seinem Gegenspieler Nehrbauer hat Arnold übrigens verziehen. „Er hat es nicht absichtlich getan und sich bei mir entschuldigt.“ So etwas könne im Zweikampf halt geschehen.

Geschockt zeigte sich Trainer Matthias Hamann. „Marc ist kaum zu ersetzen.“ Ein überaus ballsicherer Führungsspieler, der allein durch seine Präsenz auf dem Platz viel für sein Team bewirke. Wer spielt an seiner Stelle? Während der ersten Verletzungsphase hatte Saky Noutsos diesen Part übernehmen. Jetzt sieht es so aus, als ob die Wahl auf Tobias Oliev fällt. Der 21-Jährige überzeugte als Einwechselspieler auf der Mittelfeldposition am vergangenen Samstag. „Durchaus möglich, dass ich mich für ihn entscheide“, sagt Hamann.

Arnold hofft darauf, in der zweiten Novemberhälfte wieder fit zu sein. Sein Vertrag bei den Löwen endet übrigens im Sommer 2007. Nicht auszuschließen sei, dass er noch ein Jahr dranhängt. In der Winterpause sollen darüber Gespräche geführt werden.


<i>Von Ulrich Brehme
HNA-Sportredaktion

Mittwoch, 18. Oktober 2006</i>

Veröffentlicht: 18.10.2006

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2025