Wiegand weist Vorwürfe zurück
RESERVE
Jetzt meldete sich der Betroffene zu Wort. "Das stimmt so nicht", sagte Wiegand in einem Telefongespräch empört. "Gut, die Rote Karte war berechtigt. Ich habe den Linienrichter Blinder genannt. Nach dem Platzverweis aber wollte ich den Sportplatz verlassen. Also sprang ich hinter die Bande, dort lag ein Fußball. Den habe ich völlig ungezielt aus der Hüfte hinter mich geworfen. Dabei habe ich wohl den Schiedsrichter-Assistenten am Oberschenkel oder Po getroffen. Das war natürlich keine Absicht", schilderte der 24-Jährige die Vorkommnisse.
Wiegands Trainer Michael Gibhardt bestätigt dies. "Christoph hat den Ball nicht geschossen und auch nicht gezielt oder fest geworfen", sagt er.
Warum der Unparteiische auf Spielabbruch entschied, kann der KSV-Coach ebenso nicht verstehen. "Vielleicht war es eine Tätlichkeit. Aber ein Spielabbruch war nicht nötig.", meint Gibhardt.
Wiegand, der im Januar erst von Grebenstein zu den Löwen wechselte, für die er in der Jugend bereits spielte, muss nun mit einer mehrwöchigen Sperre rechnen. Schlimm für Wiegand - noch schlimmer für die KSV-Reserve.
Der nämlich steht mit Heidtke nur noch ein Keeper zur Verfügung. Verletzt sich dieser oder einer der beiden Ersten-Mannschafts-Torhüter, muss sich der mittlerweile 47-Jährige Gibhardt zwischen die Pfosten stellen. "Bereits gegen Altenlotheim werde ich umgezogen auf der Bank Platz nehmen", sagt Gibhardt, der nun gespannt auf die Rechtsausschusssitzung wartet. Wann diese stattfindet, ist noch nicht bekannt.
<i>RU / HNA-Sportredaktion
Freitag, 28. April 2006</i>
27.04.2006
Veröffentlicht: 28.04.2006