Raus aus dem Kreislauf
KSV HESSEN - FC BAYERN ALZENAU 6:0 (3:0)
Das aber war deutlich zu wenig. Für die Ansprüche des KSV. Für die seiner Fans. Und auch für die von Bauer selbst. Schließlich kann er es besser. 28 Tore in der Saison 2003/04. Keiner in der Liga war erfolgreicher als Bauer. Im letzten Jahr aber ging die Treffsicherheit langsam verloren. "Man gerät in einen Kreislauf", erklärt der Stürmer. Vergebene Chancen, aufkommende Unsicherheit, wachsender Druck. "Spielerisch war ich gar nicht so schlecht. Aber man wird natürlich allein an den Toren gemessen", sagt Bauer.
Am Freitag, beim 6:0-Kantersieg der Löwen gegen Bayern Alzenau, war die Zeit der Flaute aber endlich beendet. Thorsten Bauer traf dreimal, wurde von den Fans gefeiert und von seinem Trainer gelobt. "Mir war immer klar, dass der Knoten wieder platzen wird. Ich freue mich sehr für Thorsten", erklärte Matthias Hamann. Und: "Wir haben in dieser Liga zwei Ausnahmestürmer."
Denn auch Julio Cesar traf in seinem 100. Spiel für die Löwen dreimal. Der quirlige Brasilianer durfte beim 2:0 sogar einen Elfmeter verwandeln, weil der eigentlich als Schütze vorgesehene Marc Arnold verzichtete. "Ein Geschenk von Marc und von Gott", freute sich Cesar.
Und auch Hamann war hochzufrieden: "Wir wollten die Partie früh entscheiden, um dann Kräfte zu sparen für die kommenden Aufgaben. Das ist alles gelungen." Das größte Lob nach dem energischen, schwungvollen und zielstrebigen Auftritt gegen den überforderten Aufsteiger kam aber vom Gegner. "Das war für meine Mannschaft eine Lektion in Sachen moderner Fußball", erklärte Alzenaus Trainer Klaus Reusing. Und: " Mancher Regionalligist hätte heute im Auestadion Probleme gehabt."
Vor allem mit Kassels Sturmduo. Cesar, dem Wirbelwind. Und Bauer, der endlich seine Treffsicherheit wiedergefunden hat.
<i>Von Frank Ziemke
HNA-Sportredaktion, 22.08.05</i>
Veröffentlicht: 22.08.2005