Mannschaft mit neuem Gesicht

NEUE SAISON
KSV Hessen plant personellen Umbruch - Gölbasi und Dellova kommen, "Chala" muss gehen.
"Man muss die Chronologie aufrollen. Es hat ja alles schon mit Thomas Freudenstein angefangen", sagt Bernd Sturm, Trainer des KSV Hessen Kassel. Und meint das durchaus als Schuldzuweisung. Denn: "Die Mannschaft war hier zuletzt immer der Hauptdarsteller."

Beim Rauswurf des früheren Trainers im letzten Jahr, auch in den vergangenen Monaten beim Wechsel von Thomale zu Sturm und eben nun in der neuen Misere. Und weil das so ist, plant der Fußball-Oberligist einen Umbruch. "Das Gesicht der Mannschaft wird sich ändern", kündigte Jens Rose an.

Der KSV-Vorsitzende will den Kader auf 17, 18 Spieler verkleinern. Neben Ex-Profi Marc Arnold stehen Verteidiger Turgay Gölbasi aus Baunatal und Mittelfeldmann Amand Dellova (Vellmar) als Neuzugänge fest. Goce Malinov (Lohfelden) könnte ebenfalls kommen. Im Gespräch ist zudem die Rückkehr von Torhüter Sven Hofmeister. Der ehemalige Löwe, Baunataler und Neukirchener ist derzeit in der Reserve von Mainz 05 aktiv.

Doch wer wird gehen? In jedem Fall Slawomir Chalaskiewicz. "Wir haben ihm bereits im Januar gesagt, dass wir nicht mehr mit ihm planen", sagt Rose. Zudem stehen zwei weitere Abgänge aus dem Auestadion Richtung Baunatal fest: So kehrt Tobias Nebe zu seinem früheren Klub zurück.

Der Mittelfeldspieler, am Samstag zur Pause ausgewechselt, war über den Umweg Erfurt zum KSV gekommen. Zudem wechselt Linksaußen Matthias Rudolph zum Team von Bernd Lichte. Sebastian Busch und Artur Tews sind weitere Namen von Akteuren, die offensichtlich auf der Suche nach neuen Aufgaben sind. Und Nima Latifiahvas fühlt sich trotz laufenden Vertrages bei den Löwen nicht wohl.

Gespräche werden derzeit geführt mit Nico Radler und Markus Krause. Interessant könnte auch die Frage werden, wer von den abwanderungswilligen Akteuren in den kommenden Wochen noch auflaufen wird. "Man darf nur noch die bringen, die wirklich wollen", fordert Bernd Sturm. Rose schließt sich an: "Das ist jetzt eine Frage der Ehre. Möglich, dass sich das auch an der Aufstellung zeigt."

In jedem Fall will er eine derartige Diskussion nicht noch einmal führen: "Wir müssen jetzt eine Mannschaft zusammenstellen, die auch auf den Trainer hört." Und wer, wenn nicht Sturm, könnte in der nächsten Saison an der Seitenlinie stehen? Überrascht zeigte sich Rose von Gerüchten, dass Ex-Profi Torsten Gütschow im Gespräch sei. "Das Erste, was ich höre", so der KSV-Vorsitzende.

Der frühere Bundesligaspieler, zuletzt Trainer beim Bremer Oberligisten FC Oberneuland, war am Samstag als Zuschauer im Auestadion. "Danach haben wir uns unterhalten, und er hat sich angeboten. Das ist alles", so Rose.

<i>Frank Ziemke, HNA-Sportredaktion, 26.04.05</i>

Veröffentlicht: 26.04.2005

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