"Löwen" feiern höchsten Sieg im Auestadion seit der Wiedergründung

KSV Hessen - Vikt. Aschaffenburg 8:1 (5:0) Selten hatte der KSV Hessen in den letzten zwei Oberliga-Jahren so wenig Mühe mit einem Gegner gehabt. Es war ein munteres Scheibenschießen, was die 1200 Zuschauer am Samstagnachmittag im Auestadion erlebten. 8:1 - das war der höchste LIGA-Sieg der "Löwen" seit dem 9:0-Erfolg gegen den FC Viktoria Kassel auf dem G-Platz am 24.09.2000 (Bezirksoberliga-Saison 2000/2001) und damit auch der höchste KSV-Sieg im Auestadion überhaupt seit der Vereins-Wiedergründung 1998.
Bereits zur Halbzeitpause führten die Kasseler völlig verdient mit 5:0 gegen eine Aschaffenburger Mannschaft, die jegliche Oberliga-Tauglichkeit vermissen ließ. Die Abwehr der Gäste offenbarte riesengroße Löcher, die Mittelfeldspieler wirkten ideenlos und die Stürmer - wenn sie denn überhaupt einmal an den Ball kamen - bewiesen keine Durchschlagskraft. Ganz anders die "Löwen": Von Beginn an wurde schnell und über die Außenspieler Daniel Beyer und Artur Tews (beide rechts) sowie Matthias Rudolph (links) gespielt. Des Weiteren war positiv zu vernehmen, dass der KSV sehr offensiv auftrat und sich trotz des klaren Vorsprungs bis zum Spielende immer wieder Torchancen herausspielte.

Aber der Reihe nach: Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da musste SVA-Keeper Sebastian Dürnagel das erste Mal hinter sich greifen. Einen Eckball von Slawomir Chalaskiewicz verwertete Thorsten Bauer mustergültig per Kopf - die "Löwen" führten mit 1:0 (2. Saison-Tor). Doch wer jetzt dachte, dass sich der KSV auf dem Vorsprung ausruhen würde, sollte sich täuschen. Weitere Tormöglichkeiten folgten, ehe es in der 21. Minute erneut im Aschaffenburger Kasten klingelte. Einen Spielzug über Christoph Keim und Slawomir Chalaskiewicz vollendete Julio Cesar da Rosa. Dies sollte allerdings nur eines von insgesamt drei Toren des Brasilianers in der ersten Halbzeit bleiben - ein lupenreiner Hattrick. Denn auch in den Minuten 34 (nach einer Hereingabe von Artur Tews) und 40 (nach einem Zuspiel von Thorsten Bauer) durfte Cesar da Rosa über eigene Tore jubeln - es waren seine Saison-Treffer vier und fünf.
Die letzte "Bude" vor der Halbzeitpause blieb dann in der 42. Minute Sven Teichmann vorbehalten, der von der Strafraumgrenze einfach mal abzog und mit seinem Schuss SVA-Torwart Sebastian Dürnagel keine Abwehrchance ließ (2. Saison-Tor).

Und auch im zweiten Spielabschnitt wurde munter weiter auf das Aschaffenburger Tor gespielt, auch wenn nur noch drei KSV-Treffer folgten. Neun Minuten nach Wiederanpfiff gab Daniel Beyer das Leder flach in den Strafraum herein, wo Julio Cesar da Rosa wartete. Doch der Akteur mit der Trikot-Nummer neun scheiterte an Sebastian Dürnagel im SVA-Kasten. Seine Arbeit - das Toreschießen - übernahm in der Szene der völlig überforderte SVA-Abwehrspieler Resul Oymak, der den Ball unglücklich an die Hacke bekam und ins eigene Netz lenkte.
54 Minuten gespielt, sechs Tore erzielt - diese Bilanz konnte sich sehen lassen. Aber sie sollte durch zwei weitere "Löwen"-Treffer noch ausgebaut werden: Zunächst verwandelte Christoph Keim einen direkt geschossenen 25-Meter-Freistoß (1. Saison-Tor / 69. Minute), anschließend staubte Thorsten Bauer einen Pass von Jörg Odensaß zu seinem dritten Treffer in dieser Spielzeit ab (74. Minute).
Und die Viktoria aus Aschaffenburg? Die versuchte trotz des klaren Rückstandes vor allem in den zweiten 45 Minuten mitzuspielen, statt Wert darauf zu legen, weitere Gegentreffer zu bekommen. Am Ende konnten die Gäste so also noch froh sein, nicht zweistellig vom Platz gefegt worden zu sein. Doch trotzdem sollte ihnen noch der Ehrentreffer zum 1:8 gelingen: Eine Minute vor Schluss nutzte Florian Ettl eine Flanke von Hakan Yesilmen zu seinem ersten Saison-Tor.

<b>VON MICHAEL BREHME</b>


<b><i>KSV Hessen Kassel:</i></b> Zeljko - Radler, Schönewolf, Keim - Tews, Teichmann (67. Busch), Chalaskiewicz (67. Nebe), Rudolph - Beyer, Bauer, Cesar da Rosa (67. Odensaß).

<b><i>SV Viktoria Aschaffenburg:</i></b> Dürnagel - Oymak, Nadaroglu, Hammer - Grod (46. Möller), Goik (68. Yesilmen), Pelanda, Silverio, Horr - Ettl, Momente Silva (46. Väth).

<b><i>Tore:</i></b> 1:0 Bauer (5.), 2:0 Cesar da Rosa (21.), 3:0 Cesar da Rosa (34.), 4:0 Cesar da Rosa (40.), 5:0 Teichmann (42.), 6:0 Oymak (Eigentor / 54.), 7:0 Keim (69.), 8:0 Bauer (74.), 8:1 Ettl (89.).

<b><i>Schiedsrichter:</i></b> Timo Ide (Ohetal).

<b><i>Zuschauer:</i></b> 1200.

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