Die Löwen mussten im Hessenderby gegen Frankfurt auf wichtige Spieler verzichten: Enrico Gaede fehlte aufgrund eines Muskelfaserrisses, Stefan Müller litt an einem Pferdekuss und Max Sauer musste immer noch mit einer Knieverletzung pausieren. Ingmar Merle und Florian Nagel fallen bereits seit mehreren Wochen aus.
Jörn Großkopf war also gezwungen umzustellen. Christian Henel rückte ins defensive Mittelfeld und spielte dort neben Marcel Andrijanic, während Morike Sako vorne zum Einsatz kam.
Kassels neue Elf erwischte einen Traumstart: Nach nur fünf Minuten jubelten die 1.500 Zuschauer zum ersten Mal, als Gabriel Gallus den Ball im Strafraum mit der Hacke ablegte und Sebastian Schmeer die Führung für die Löwen erzielte. Ein tolles Tor, aber es kam noch besser: Frankfurts Torhüter Aykut Özer konnte nach einem KSV-Eckball einen Weitschuss von Andreas Mayer nur abklatschen, Innenverteidiger William Wachowski reagierte am schnellsten und staubte zum 2:0 ab. Die Löwen spielten munter weiter und verpassten in der elften Minute sogar das 3:0, als Christian Henel knapp am Tor vorbei zielte. Doch auch die Eintracht kam zu Chancen: In der 17. Minute musste Matthias Rahn in höchster Not klären und wenig später hatte Maximilian Oesterhelweg die Gelegenheit zu verkürzen. Kassel kämpfte, gab kaum einen Ball verloren und zeigte immer wieder gute Spielzüge. Die größte Chance zum 3:0 besaß Morike Sako (31.), doch Özer lenkte seinen Schuss mit den Fäusten über die Latte. Drei Minuten vor dem Seitenwechsel zog Gabriel Gallus aus rund 25 Metern ab, Özer konnte gerade noch klären.
In der zweiten Halbzeit dann der unerklärliche Bruch im Spiel der Löwen. Mit zunehmender Spielzeit wurde die Eintracht immer stärker, während der KSV immer weniger am Spielgeschehen teilnahm. In der 53. Minute parierte Carsten Nulle gleich zweimal gegen den freistehenden Baldo di Gregorio, in der 64. scheiterte Jannik Sommer an der Latte. In der 65. Minute war es dann soweit, Zahit Findik traf zum1:2. Das große Zittern begann. Schmeer hätte bei einem Konter das 3:1 machen können (86.), zielte aber über das Tor. In der letzten Minute überschlugen sich die Ereignisse, als Carsten Nulle zweimal in höchster Not rettete und Findik nur die Latte traf.
Bemerkenswert: In der 68. Minute kam der wiedergenesene Tobias Damm ins Spiel, sein erster Einsatz im Kalenderjahr 2013. Vor zehn Monaten erkrankte er am Pfeifferschen Drüsenfieber und konnte seit dem nicht mehr eingesetzt werden.
Oliver Zehe
KSV Hessen Kassel – Eintracht Frankfurt II 2:1 (2:0)
KSV: Nulle - Marz, M. Rahn, Wachowski, Becker – Henel (79. Dawid), Adrijanic (56. Dieck) – Schmeer, Gallus, Mayer – Sako (68. Damm).
Ersatzspieler: Schlöffel – Cherberenchuk, Boness.
Frankfurt: Özer – Maslanka, Gröger, Kempf, Amin – Fliess, Wille, B. di Gregorio (82. D. di Gregorio), Oesterhelweg – Findik, Sommer (73. Reljic).
SR: Schlager (Niederbühl)
Z: 1.500
Tore: 1:0 Schmeer (5.), 2:0 Wachowski (8.), 2:1 Findik (65.).
Gelbe Karten: Henel, Sako, Dieck, Becker, Schmeer – Findik, D. Di Gregorio.
Veröffentlicht: 25.09.2013