
Die Heimmannschaft begann mit einer sehr defensiven taktischen Einstellung: Kassel bekam Platz, den Ball in der eigenen Defensivreihe fast beliebig hin und her zu passen. Durch lange Pässe auf die offensiven Spitzen gelang es den Gästen, Marburg immer wieder in die Bredouille zu bringen. Schon in den ersten Minuten konnten Kassels Stürmerinnen zudem einen misslungenen Abschlag abfangen, diesen überraschenden Vorteil jedoch nicht nutzen. Die zwei Tore von Ricarda Grieß in der 7. und 43. Minute und der Treffer von Etta Grover-Silva nach einer guten halben Stunde waren eine recht magere Ausbeute, wenn man die vielen Kasseler Chancen der ersten Halbzeit betrachtet. Vor dem Marburger Tor fehlte den Gästen die letzte Konsequenz oder die als Torfrau umfunktionierte Theresa Goy reagierte überragend und verhinderte somit einen höheren Rückstand.
Auf der anderen Feldhälfte ein ganz anderes Bild: Die Mittelhessen kamen nur vereinzelt in die Nähe des Kasseler Strafraums und bis auf vereinzelte Standards wurde Loreta Beqa lediglich in einer Situation wirklich gefordert. Beim Klären dieses Balls verschlimmerte sich jedoch ihre schon vor der Partie bestehende Verletzung, sodass in der zweiten Halbzeit Kapitänin Natalie Mücke den Kasseler Kasten hütete.
In Durchgang zwei bewiesen die schon als Absteiger feststehenden Marburger Moral und steigerten ihren Einsatz. Kassel hingegen schaltete nach der kräftezehrenden ersten Halbzeit einen Gang zurück und zeigte nur noch selten gute Szenen. Marburg kam in der 65. Minute durch Biliana Doytchinova zum verdienten Ehrentreffer: Ihre Volleydirektabnahme nach einer Ecke, die für Natalie Mücke (und Loreta Beqa) unhaltbar im Kasseler Tor einschlug, machte Jasmin Glißners Schuss aus dem letzten Spiel in der Kategorie „Tor des Monats" ernsthafte Konkurrenz. Der Kampfeswille der Marburger Spielerinnen steigerte sich durch diesen Hoffnungsschimmer erneut und sie warfen alles noch vorne, wodurch Kontermöglichkeiten für den KSV entstanden. Diese brachten jedoch nichts ein. So blieb es beim letztlich leistungsgerechten 3:1.
Durch den Sieg bei Marburg sicherten sich die Löwinnen den Relegationsplatz. Da zeitgleich Anraff in Schwarzbach siegte, ist der direkte Klassenerhalt nun nur noch auf dem Papier möglich. Für den KSV gilt es nun, sich mit einer ansprechenden Leistung gegen Bornheim am kommenden Samstag auf die Relegationsspiele gegen die Tabellenzweiten der Verbandsligen vorzubereiten. Anpfiff zum letzten regulären Saisonspiel gegen die Frankfurter ist am 26. Mai 2012 um 17:30 Uhr. Das Hinspiel konnte der KSV denkbar knapp mit 1:0 für sich entscheiden.
Tore: 1:0 + 3:0 Ricarda Grieß (7. + 43. Minute ), 2:0 Etta Grover-Silva (35.), 3:1 Biliana Doytchinova (65.)
KSV: Loreta Beqa (46. Charlotte Brixius) – Laura Wickert, Janina Thür, Nadine Schäfer, Natalie Mücke - Lisa Lattermann, Sarah Davies, Katharina Heger (60.Vanessa Fischer), Jasmin Glißner - Etta Grover-Silva, Ricarda Grieß
KSV-Medienteam
Janina Thür
Veröffentlicht: 14.05.2012