Junglöwen von Lehnerz düpiert
KSV Hessen Kassel II - TSV Lehnerz 1:5 (0:2)Obwohl die Niederlage Platz zwei und damit möglicherweise die Teilnahme an der Relegation zur Fußball- Hessenliga kostete, grämte sich die zweite Mannschaft des KSV Hessen Kassel nach dem 1:5 (0:2) gegen den TSV Lehnerz eher über deren Höhe als über deren Folgen.
„Man muss anerkennen, dass der Gegner einfach besser war. Gegen eine solch gestandene, abgezockte Mannschaft sind unsere Jungs einfach zu naiv und bekommen ihre Grenzen aufgezeigt", mochte KSV-Trainer Mirko Dickhaut seiner Elf keine Vorwürfe machen. „Nur die Höhe des Ergebnisses stört mich, aber auch das ist unter den gegebenen Umständen erklärbar", fügte Dickhaut mit Verweis auf die extrem dünne Personaldecke hinzu. Mehrere Akteure gingen angeschlagen oder ohne Training in die Partie, als Außenverteidiger spielten Konstantinos Drizis und Ezer Kazak auf für sie völlig unvertrauten Positionen. Und dann verletzte sich auch noch Dennis Schanze an der Schulter und musste ausscheiden.
Trotz aller Widrigkeiten sah es zu Beginn für die Junglöwen gar nicht schlecht aus. Schnell ließen sie den Ball laufen und hatten bei einem Volleyschuss von Schanze (8.) und einem Freistoß von Harez Habib an den Pfosten (13.) Pech. Dann aber legten die Gäste ihre Nervosität ab entwickelten aus einem dicht gestaffelten Mittelfeld mit den überragenden Jens Keim und Kevin Steudter gradlinige und schnörkellose Angriffe. Begünstigt wurden sie dabei von einigen Unkonzentriertheiten und Stellungsfehlern in der Kasseler Defensive. „Da hat die Organisation nicht gestimmt. Außerdem hätten wir uns besser behaupten müssen", lautete die zugehörige Analyse von Mirko Dickhaut. Vergab TSV-Torjäger Stanislav Szilagyi zunächst noch zwei prima Gelegenheiten, so machten es Kemal Sarvan (33.) und Keim (41.) besser. Steudter erhöhte drei Minuten nach der Pause auf 3:0 für die Gäste, ehe Habib verkürzen konnte (53.). Nur kurz aber keimte die Hoffnung bei den Platzherren, ehe Sarvan nach einem Sololauf über den halben Platz ins lange Eck traf (58.).
Danach plätscherte die Partie dahin, wobei sich Niklas Grujo, einer der besten KSVer, noch mehrmals auszeichnen konnte. Sein Gegenüber David Schwarz blieb fast ohne Beschäftigung. Sekunden vor dem Schlusspfiff musste der KSV durch Sascha Decher noch das fünfte Tor des neuen Zweiten hinnehmen.
Von Wolfgang Bauscher | HNA-Sportredaktion
Habibs 39. Tor als Geschenk zum Muttertag
Verloren hatte zwar der KSV Hessen II gegen den TSV Lehnerz, aber einen Sieger gab es auf Kasseler Seite doch: Harez Habib gewann das Torjägerduell gegen den Lehnerzer Stanislav Szilagyi. Während dieser schon vor der Pause zweimal kläglich vergab und auch danach ohne Fortune blieb, zeigte Habib in der 53. Minute alles, was einen Goalgetter auszeichnet. Er lauerte auf den Fehler des Gegners und reagierte dann blitzschnell. Zwei, drei kurze Schritte, überlegter, trockener Außenristschuss ins kurze Eck - Saisontreffer Nr. 39. „Wären 40 Rekord?“, wollte Habib wissen und erklärte: „Meine Mutter wollte ein Tor zum Muttertag. Jetzt hat sie ihr Geschenk.“ (wb)
Veröffentlicht: 13.05.2012