
Genau eine Halbzeit lang war die Spielgemeinschaft Eiterfeld Leimbach ein Gegner, der es den Junglöwen extrem schwer machte zu ihrem eigenen Spiel zu finden. Mehr noch, gelang es der SG nicht nur erfolgreich den Spielaufbau der Kasseler U23 zu zerstören, so setzten sie auch noch selbst die nennenswerten Akzente in der ersten Halbzeit vor dem Tor der Junglöwen.
Bereits in der 3. Minute mußte Torhüter Pascal Formann mit aller Entschlossenheit gegen den auf ihn zustürmenden David-Andre Hugo mit dem Fuß klären. Raunen im Eiterfelder Oval auch in der 10. Minute. Bastian Gräb kommt freistehend vor Formann zum Schuß, verfehlt das KSV-Tor mit seinem Flachschuß aber um Haaresbreite. In der 18. Minute dann Verletzungspech für den KSV. In einem Zweikampf trift der Eiterfelder Carsten Rericha KSV-Stürmer Mario Kilian so unglücklich, daß dieser nach mehrminütiger Behandlung auf dem Spielfeld verletzt ausgewechselt werden muß. Für Kilian kommt Erwin Glogic in der 21. Minute ins Spiel.
Gegen die agressiven und lauffreudigen Eiterfelder findet Schäfers Team zunächst überhaupt keine Mittel, um das Mittelfeld zu überbrücken und in die Spitze zu spielen. Ideenloses Hin- und Hergeschiebe des Balls im Abwehrverbund und schnelle Ballverluste im Mittelfeld. Einzig Pascal Formann erreichte so etwas wie Normalform. In der 35. Minute droht ein tückischer Aufsetzer im KSV-Gehäuse einzuschlagen - Forman macht sich lang und hält. Und auch nur dem KSV Zerberus war es zu verdanken, daß Die Junglöwen auch die dritte Minute der Nachspielzeit vor der Pause unbeschadet überstanden. Wieder tauchte Andre-David Hugo frei vor Formann auf, schießt platziert und scheitert am KSV Torhüter, der mit einer guten Parade den Ball und das Unentschieden festhält.
Einer sportlich fairen Geste durften die um die Kasseler Auswechselbank Herumstehenden in der Halbzeitpause beiwohnen. Der Eiterfelder Spieler Rericha kommt zu Mario Kilian an die Bank, entschuldigt sich für sein überhartes Einsteigen, und wünscht dem Kasseler Torjäger voller ehrlicher Anteilnahme alles Gute für seine Genesung.
Wenn es eine Sache bei dieser jungen, zeitweise so wechselhaft agierenden U23 des KSV gibt auf die Verlass ist, dann ist das die zu erwartende deutliche Leistungsteigerung in der zweiten Halbzeit.
Und auf heute enttäuschten die Junglöwen in dieser Hinsicht nicht. Wie schon einige Male zuvor, kam eine neue, motivierte, selbstsichere Löwenelf zurück vom Pausentee.
Ab der 46. Minute spielte nur noch ein Team und das war die zweite Mannschaft des KSV Hessen Kassel. Der Ball lief nun meist wie am Schnürchen in den eigenen Reihen und es gelang die Eiterfelder zunehmend in ihrer eigenen Hälfte einzuschnüren. "Wir sind nicht mehr wach da hinten ..." verzweifelte Versuche des Eiterfelder Coaches seine Spieler auf zu rütteln. In der 55. Minute setzt sich Ricky Wittke sehenswert auf Außen durch, gelangt in den Strafraum und zielt über das Tor. Ab der 56. Minute ersetzt Julian Keseling den heute glücklosen Philip Herbold. Es folgen eine Fülle guter Möglichkeiten für den KSV. Wittke, Spieth und Vonhold scheitern jeweils nur knapp. Die 68. Minute sieht einen weiteren Wechsel beim KSV. Luka Bork kommt nun für Marco Heussner ins Spiel. Nur zwei Minuten später die einzige Chance der Eiterfelder in der zweiten Hälfte. Ein fulminanter 35 Meter Freistoß kann aber vom aufmerksamen Formann zur Ecke entschärft werden.
Besser macht es da Mentor Latifi. Der Innenverteidiger, der heute ein gutes Spiel machte, unterstreicht seine Torgefährlichkeit, reckt sich bei einem hohen Ball empor und nickt zum 1:0 für den KSV in die lange Ecke ein. Den Schlußpunkt in einer, aus KSV-Sicht, guten zweiten Halbzeit setzt Erwin Glogic, der in eine Rückgabe zu Torwart Schwarz hineinläuft und keine Mühe hat, in der 85. Minute flach zum 2:0 für den KSV zu vollstrecken.
Ende gut - alles gut? Nein, das sicher nicht. Über die lethargische, ideenlose und unkonzentrierte erste Hälfte wird zu reden sein. Trainer Claus Schäfer und Co-Trainer Alvaro Presa werden sicherlich die richtigen, offenen Worte im internen Mannschaftskreis finden, um auf die offensichtlichen Schwächen hinzuweisen.
Allerdings beeindruckt es immer wieder mit ansehen zu dürfen, wie die Mannschaft sich steigern kann, wenn es notwendig ist. Nach 13 Spieltagen setzen sich Süsterfeld und die zweite Mannschaft des KSV jedenfalls langsam aber sicher von ihren Verfolgern in der Verbandsliga Hessen Nord ab. Süsterfeld ist unangefochtener Spitzenreiter mit 4 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten KSV U23. Süsterfeld hat allerdings erst zwölf Mal gespielt und kann bei einem Sieg im Nachholspiel sogar sieben Punkte Vorsprung für sich beanspruchen. Wabern als Tabellendritter liegt nun allerdings auch schon mit sechs Punkten hinter dem KSV. Souveräner Durchmarsch von Süsterfeld oder spannender Zweikampf an der Spitze? Die nächsten Spiele werden es zeigen.
Eiterfeld/Leimbach: Schwarz - Richter, R. Dieterich, Münkel (ab 75. Minute Aumann), Rericha, Schäfer, Mausehund (ab 75. Minute Laibach), Hugo, Gräb (ab 85. Minute Höfer), Pfromm, Trabert
KSV Hessen Kassel U23: Formann - Vonhold, Hanske, Latifi, Diederich, Herbold (ab 56. Minute Herbold), Busch, Wittke, Heussner (ab 68. Minute Bork), Spieth, Kilian (ab 21. Minute Glogic)
Tore: 0:1 Mentor Latifi (75.), 0:2 Ervin Glogic (85.)
Zuschauer: 100
Eckart Lukarsch, Presseteam
27.09.2009
Veröffentlicht: 16.09.2009