Ungefährdeter Auswärtssieg für Löwen
Buchonia Flieden - KSV Hessen 0:2 (0:2)
Bereits nach wenigen Minuten zog die "KSV-10" halbrechts aus 14 Metern ab und verfehlte nur knapp das Gehäuse der Gastgeber. Trotz dieser Chance mussten die Löwen in der Anfangsphase aufpassen, damit auch diesmal "die Null hinten steht". Machte der überaus tückische Terrain "im Königreich" flüssige Kombinationen nur schwer möglich, so profitierten die Gäste jedoch in der 8. Spielminute gar von einem "Platzfehler". Der in der Anfangsphase nur schwer zu bremsenden Domenico di Rosa hatte sich über Rechtsaußen durchgesetzt, passte mustergültig quer zum freistehenden Sturmpartner Guiseppe Messinese, der den Ball nicht traf. Kurz Durchatmen im Löwen-Lager und dann die postwendende, eindrucksvolle Antwort. Wie einstudiert wirkend schlug Christoph Keim einen seiner gekonnten Diagonalflanken in des Gegners Strafraum, wo sich Thorsten Bauer im Rücken seines Gegenspielers davon gestohlen hatte, um mit feinem Kopfball zum 0:1 und seinem 20. Saisontor zu vollenden (9.). Nachdem der KSV-Denker und -Lenker Marc Arnold mit einem Freistoßschlenzer nur knapp das Tor verfehlt hatte (20.), unterstrich Thorsten Bauer wieder seine Torgefährlichkeit, als der 28jährige im Fallen mit einem Direktschuß Keeper Bormann prüfte (21.).
Es folgte eine Szene in der Thorsten Bauer eindrucksvoll das Eingangs-Motto dieses Spiel-Berichtes (siehe oben) bewies. In der gegnerischen Hälfte, fast an der Eckfahne, eroberte sich der KSV-Torjäger den Ball, setzte sich entschlossen gleich gegen drei Fliedener durch, um auf Höhe der Toraußenlinie den Überblick zu bewahren und auf den mitgelaufenen Daniel Beyer in der Mitte zu passen. Der Blondschopf konnte mühelos zum 0:2 (drittes Saisontor für den Flügelflitzer) einschieben und gegenüber der Vorwoche diesmal mit dem Körperteil vollenden, das dieser Sportart vom Namen her als erstes gerecht wird!
Mit diesem beruhigenden Vorsprung kontrollierten die Löwen fortan das Geschehen, während sich Flieden weiter stets bemühte und nicht aufsteckte.
Das Glück (des Tüchtigen?!) hatte dann KSV-Keeper Oliver Adler auf seiner Seite, als Freistoß-Experte Hayrettin Yildiz nach einer Standardsituation den Ball ans Torgebälk zirkelte (49.) Moment mal...H. Yildiz kontro O. Adler, da war doch was im Hinspiel. Genau, damals sprang die Lederkugel nach einer ähnlichen Aktion dem KSV-Keeper noch vom Pfosten an den Rücken ins Tor. Diesmal sprang die Lederkugel deutlich vor der Linie ins Feld zurück und dem 38jährigen nicht unglücklich an den Körper. Dafür sollte der Löwen-Publikumsliebling was ins Auge bekommen, was ihn - wie sich erst nach Spielschluß herausstellte - doch gehandicapt haben dürfte. Nachdem Adler rechtzeitig nach einem Steilpaß auf di Rosa aus seinem Kasten heraus war, traf der Fliedener ihn unglücklich beim Abdrehen mit einem Stollen am Auge, sodaß die Sehkraft des Ex-Zweitliga-Torhüters auf einem Auge doch getrübt war.
Doch seine Vorderleute um den vorbildlichen Abwehrchef und Kapitän Thorsten Schönewolf bewahrten ihren Torhüter vor weiterem Unheil. Die Löwen besaßen sogar die ein und andere Konterchance, um zu einem höheren Sieg zu kommen. Allen voran der an diesem Tag im Abschluß glücklose Julio Cesar da Rosa, der zunächst nach einem Pass von Marc Arnold an Schlußmann Sven Bormann scheiterte (77.), um dann eine feine Hereingabe des eingewechselten und am Sonntag sein 36. Wiegenfest feiernden "Vesko" Gerov zu verpassen (81.).
Vesselin Gerov war kurz zuvor für Thorsten Bauer eingewechselt worden, der zurecht das "Bad in der Menge" der mitgereisten und wiederum stimulierend auf die Spieler einwirkenden Löwen-Fans genossen. Immerhin ist der derzeit in der Oberliga-Torschützenliste führende KSV-Stürmer an den letzten fünf Löwen-Toren maßgeblich beteiligt gewesen und entschied bekanntlich ja auch das Hinspiel, als er in der Schlußminute den 2:1-Siegtreffer markierte.
"Mit Fleiß bekommt man halt den Preis"...!
<b>Stimmen zum Spiel:</b>
Matthias Hamann: "Nachdem Flieden stark begonnen hat, war es nach zehn Minuten eine souveräne Angelegenheit wie wir unser Spiel heute runtergespult haben. Nach dem 2:0 waren wir auf Torsicherung bedacht."
Jörg Meinhardt: "Die drei Punkte für Kassel sind verdient. Technischer Fußball war bei den Platzverhältnissen nicht möglich. Wir haben gut begonnen, doch dann war der KSV entschlossener, hat die Zweikämpfe besser angenommen. Nach unserem Pokalspiel unter der Woche fehlte uns heute nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Frische."
SV Buchonia Flieden: Bormann - E. Yildiz, Wischermann, Martinez - Bunzenthal, Ibrahima, H. Yildiz, Braun (46. Hose) - Messinese (46. Mahboubi), di Rosa. Trainer: Meinhardt.
KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Keim - Beyer (90. Groß), Malinov, Arnold, Wagner (86. Dellova) - Bauer (80. Gerov), Cesar da Rosa. Trainer: Hamann.
Schiedsrichter: Kristek (Olendiebach) - Zuschauer: 1.500
Tore: 0:1 Bauer (9.), 0:2 Beyer (30.)
<i>Herbert Pumann
KSV-Pressereferent
Samstag, 06. Mai 2006</i><br clear="all">
<a href='/videos/06-05-06flieden-ksv.divx' target='_self'>>>> zum HR-Spielbericht</a>
<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-05-06-174803_fanjubel.jpg' border='1'><br clear='all'>Der Jubel kannt keine Grenzen (Foto: Mohr)</div>
Veröffentlicht: 06.05.2006