Leider spitzte sich die personelle Situation mit sechs Ausfällen des älteren Jahrgangs vom Sonntag nochmals zu, nachdem weitere drei Spieler des jüngeren Jahrgangs verletzungs- und krankheitsbedingt nicht einsatzfähig waren. So war man nur noch mit 13 verfügbaren Feldspielern und Leart Havolli von der U17 als Ersatztorwart angereist. Und weil es derzeit einfach in die unfassbare Pechsträhne passt, musste auch U18-Hessenauswahl-spieler Jan-Luca Schmeer als letzter verbliebener echter Sechser noch vor dem Halbzeitpfiff verletzt vom Platz. Da aber immerhin Mustafa Hamidi wieder für die Innenverteidigung zur Verfügung stand, konnte Kapitän und Torjäger Marcel Fischer von Beginn im Sturmzentrum spielen. So konnte man trotz allem bei leichtem spielerischen Übergewicht die ersten 45 Minuten weitgehend ausgeglichen gestalten. Die bei weitem größeren Torchancen erspielten sich aber die hochmotivierten Gastgeber, so dass man auf Kasseler Seite schon das ein oder andere Mal tief durchatmen musste. Nach einem schönen Solo von David Stang durch die Büttelborner Abwehrreihe wurde er im Strafraum recht unsanft zu Fall gebracht, der erhoffte Elmeterpfiff blieb aber aus (26.). Diesen Elfmeterpfiff gab es dann wenig später auf der Gegenseite. Gegen den absolut berechtigten Strafstoß war unser Torhüter machtlos und es stand 1:0 für den Verbandsligisten (32.). In seiner ersten richtig starken Szene auf angestammter Position setzte sich Marcel Fischer dann aber robust im Strafraum durch und Max Saure musste nur noch zum schnellen Ausgleich einschieben (40.). So ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.
In den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit wurden die Junglöwen nochmal etwas stärker und man bekam das Gefühl, dass man das Spiel auf Dauer nach Hause fahren könne. Als ein eher ungefährlicher Distanzschuss genau vor die Füße eines gegnerischen Stürmers abprallte, hieß es aber plötzlich unter dem Jubel der großen Anhängerschaft 2:1 (65.). Bei allen Bemühungen wurde es nun natürlich brutal schwer, erneut einem Rückstand hinterherzulaufen, zumal man auch nur noch bedingt von der Bank nachlegen konnte. Nach einem langen Abschlag des Torhüters und unverständlicher Unkonzentriertheit in unserer Abwehrreihe war mit dem Treffer zum 3:1 dann die Niederlage und das Ausscheiden aus dem Hessenpokal besiegelt (80.).
Auf der einen Seite hat man damit leider ein Halbfinale gegen die Offenbacher Kickers verpasst, auf der anderen Seite wäre eine weitere englische Woche in 14 Tagen bei der aktuellen Personalsituation auch kaum mehr zu verkraften. Die verbliebenen Jungs müssen jetzt alle Kräfte bündeln, um die ursprünglich so erfolgreiche Serie in der Hessenliga nur noch bestmöglich zu Ende zu spielen.
Aufstellung:
Labonte, Zornio, Stang, Urban (82. Saure), Hamidi, Zulbeari, Jozanovic (71. Melzer), Schmeer (45. Seo), Fischer, Kodra, Saure (66. Vizza)
Auch im Kader:
Havolli (ETW)
Tore:
1:0 Noah Lorenz (32.,FE), 1:1 Max Saure (40.), 2:1 Haris Kajevic (65.), 3:1 Noah Lorenz (80.)
Gelbe Karte für KSV:
Marcel Fischer
Bericht: Frank Hollborn
Bilder: Nicole Schmeer
Veröffentlicht: 05.05.2019
