Löwen trauern um Karl Loweg
Torwart-Legende verstorben
Loweg startete seine Karriere bei der SG Gelsenkirchen-Buer, bevor der große Ortsnachbar FC Schalke 04 als frisch gebackener deutscher Meister im Jahr 1958 auf den jungen Torwart aufmerksam wurde. Bei S04 kam Loweg in der 1. Liga und auch im Europapokal zum Einsatz und wechselte ein Jahr später zum KSV Hessen in die damalige 2. Liga. Mit den Löwen stieg Loweg 1962 noch vor Gründung der Bundesliga in die 1. Liga auf und spielte dort mit dem KSV gegen Vereine wie Bayern München, Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart.
Loweg wurde in Kassel schnell Publikumsliebling, war unglaublich reaktionsschnell und galt als "Elfmetertöter". Bei einem 3:2-Sieg beim Freiburger FC hielt er gleich drei Strafstöße der Gastgeber.
1964, inzwischen war der KSV wieder zweitklassig, wurde Loweg mit seinen Kollegen Süddeutscher Meister, scheiterte aber in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga an Hannover 96. In Kassel gab es nun vor allem viele große Pokaltage. 1965 kamen 38.000 Fans ins überfüllte Auestadion, als der damals noch ruhmreiche HSV mit Uwe Seeler gastierte. 2:0 siegten die Hanseaten, weitere Gegentreffer verhinderte "Karle", wie er von seinen Fans gerufen wurde. Zwei Jahre später zeigte Loweg abermals überragende Paraden gegen Werder Bremen, dieses Spiel ging 2:2 nach Verlängerung aus. Da es noch kein Elfmeterschießen gab, kam es zum Rückspiel beim Bundesligisten. Auch hier ging es in die Verlängerung, auch hier hielt Loweg überragend. Am Ende gewann Werder knapp mit 2:1 - und für die Löwen noch schlechter: Nach der Saison verpflichteten die Bremer mit Loweg, "Kuddel" Schaub und Bernd Schmidt nicht weniger als drei Spieler vom KSV Hessen.
Nach seiner Bremer Zeit kehrte Loweg in den siebziger Jahren nach Hessen zurück und spielte für die SpVgg Bad Homburg noch einige Jahre in der Hessenliga.
Der KSV Hessen trauert um seinen langjährigen Torhüter und spricht hiermit seiner Familie sein Beileid aus.
Oliver Zehe
Veröffentlicht: 19.08.2021
