Es war wohl eine der besten ersten Halbzeiten, die unsere Jungs in dieser Saison gespielt haben. Mit einem starken Pressing bei hoher Geschwindigkeit setzten sie den Gegner von Beginn an unter Druck. Die sehr stark eingeschätzten Gegner schienen von dieser Wucht einer A-Jugend-Mannschaft, die auf sie zurollte, überrascht und mussten oft zu kleinen Foulspielen greifen, um die schnellen Jungs zu stoppen. Der vielbeschäftigte Schiedsrichter Wissam Awada musste dabei aber keine ernsthaft bösen Foulspiele in diesem freundschaftlichen Vergleich ahnden. Bei aller optischen Überlegenheit kam der letzte Pass aber einfach nicht an oder der Gäste-Torhüter war rechtzeitig zur Stelle. Erst nach einer halben Stunde tauchte Marius Rohde freistehend im Strafraum auf und den vom Torwart abgewehrten Ball konnte auch Leon Koch nicht im Netz unterbringen. Und so kam kurze Zeit später die kalte Dusche von den (bis zu sechzehn Jahren) älteren Gästen. Mit ihrem ersten nennenswerten Vorstoss hämmerte Artem Radcenko aus dem Nichts einen Abpraller mit einem ca. 22m-Sonntagsschuss zum 0:1 in den Winkel (32.). Hier war auch unser Torhüter Jonas Labonte machtlos. Die Junglöwen liessen sich aber auch davon nicht schocken und übernahmen sofort wieder das Kommando. „Ein gutes Tempo…das ist Männerfussball“ sagte auch der sichtlich erfreute Cheftrainer Tobias Cramer kurz vor der Halbzeit an der Aussenlinie „…den Ausgleich hätten sie verdient.“ Und diesen erzielte dann auch umgehend Marius Rohde mit einem schnell ausgeführten direkten Freistoss aus 25m (44.), während sich die Gäste erst postieren wollten. „Das war richtig abgezockt !“ bestätigte Mannschaftspate „Basti“ Schmeer die schlaue Aktion seines zukünftigen Mannschaftskameraden.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahmen die Niestetaler zunächst das Spiel besser an und kamen auch ihrerseits zu der ein oder anderen Offensivaktion, ohne dabei jedoch wirklich zwingend zu werden. Auf der anderen Seite versuchte es zunächst Johannes Müller mit zwei Weitschüssen (53.,58.), bevor der Gäste-Torhüter einen Schuss aus der zweiten Reihe vom erneut im Mittelfeld unermüdlich rackernden Marius Rohde nicht festhalten konnte und Marcel Fischer den Abpraller nicht im Tor unterbringen konnte (62.). Während auf Kasseler Seite dann nach und nach durchgewechselt wurde und der jüngere Jahrgang zum Zug kam, mussten die Sandershäuser die letzten ca. 25 Minuten mit zehn Mann bestreiten, da kein Auswechselspieler mehr für einen angeschlagenen Mann zur Verfügung stand. Auch der jüngere Jahrgang, der derzeit bei den Ligaspielen noch nicht in der ersten Reihe steht, machte seine Sache wie bereits am Sonntag gegen Schauenburg wieder richtig gut. Zunächst war es noch der etatmässige Torjäger Marcel Fischer, der einen abgefangenen missglückten Abstoss des Gäste-Torhüters mit einem gekonnten Heber zum 2:1 einnetzte (72.). Dann schlug Argjend Zulbeari eine Direktabname aus 18m ins rechte Ecke zum 3:1 (82.) und schliesslich köpfte noch Innenverteidiger Marvin Urban einen massgenauen Eckstoss von „Luci“ Schmeer zum 4:1-Endstand ins Netz (87.).
Unterm Strich war es über das gesamte Spiel gesehen ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg unserer Junglöwen. Insbesondere aus dem aggressiven Pressing bei hohem Tempo gegen den Verbandsliga-Zweiten sollte man reichlich Selbstbewusstsein für die Rückrunde schöpfen können. Das Ergebnis in einem Testspiel sollte man aber nicht überbewerten, zumal die Gäste erst am Wochenende sicher einiges an Kraft beim Unentschieden gegen Hessenligist Lohfelden gelassen hatten.
Das nächste Testspiel bestreiten die U19 gegen die 1. Herrenmannschaft des FC Bosporus Kassel (Gruppenliga Kassel) am Sonntag, den 10.02.19 um 16.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz der Waldauer Wiesen.
Aufstellung:
Labonte, Stang (78. Zornio), Urban, Hamidi, Durna (46. Wieczorek), Rohde (74. Seo), Müller (64. Müller), Twardon (64. Schmeer), Fischer (78. Melzer), Kodra (69. Zulbeari), Koch (72. Saure)
Tore:
0:1 Artem Radcenko (32.), 1:1 Marius Rohde (44.), 2:1 Marcel Fischer (72.), 3:1 Argjend Zulbeari (82.), 4:1 Marvin Urban (87.)
Bericht & Bilder: Frank Hollborn
Veröffentlicht: 06.02.2019
