U19: Turbulentes und hitziges Remis gegen Wehen-Wiesbaden

U19: Turbulentes und hitziges Remis gegen Wehen-Wiesbaden

KSV Hessen Kassel - SV Wehen Wiesbaden 3:3 (2:1)

Nach vier Wochen Pause vom Ligaspielbetrieb hatten die U19-Junioren am Sonntag, den 28.10.18 direkt den Nachwuchs des Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden zu Gast. Die Südhessen sind erst im Sommer aus der U19-Bundesliga Süd abgestiegen und streben natürlich mit ihrem professionellen Nachwuchsleistungszentrum den direkten Wiederaufstieg an.

Unter den Augen vom KSV-Aufsichtsratsvorsitzenden Enrico „Enno“ Gaede, dem diese Spielpaarung aus seiner letzten aktiven Saison im Löwen-Dress mehr als bekannt ist, ging es ab der ersten Minute ohne langes Abtasten direkt zur Sache. Schnell wollten die Gäste zeigen, dass der aktuelle 1-Punkte Rückstand auf die Junglöwen nicht ihrem tatsächlichen Leistungsvermögen entspricht. Aber unsere Jungs waren darauf eingestellt und hielten von Beginn an taktisch diszipliniert voll dagegen. Dennoch gehörten die ersten nennenswerten Chancen dem Bundesliga-Absteiger. Zunächst rettete der Pfosten (5.), bevor ein gefährlicher Kopfball der Gäste aus elf Metern über die Latte strich (11.). Doch auch die Junglöwen suchten ihr Heil in der Offensive. Und als Marcel Fischer per Kopfballablage Serkan Durna im 16-Meter-Raum freispielen kann, lupft dieser den Ball über den Torwart hinweg zum 1:0 ins lange Eck (21.). Der Ausgleich der Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten. Als unser sonst sicherer Torwart, Nicolas Groeteke, unkonzentriert an einem eher ungefährlichen Freistoß von halbrechts vorbeifliegt, fällt der Ausgleich zum 1:1 (24.). Es blieb in der turbulenten Partie weiterhin keine Zeit zum Durchatmen. Zunächst scheiterten die Jungs aus der Landeshauptstadt in zwei gefährlichen Situation, bevor Justin Wieczorek und Marcel Fischer mit einer Riesen-Doppelchance den Ball nicht im Tor unterbringen konnten (31.). Nun waren die Nordhessen wieder am Drücker. Nach zwei erfolglosen Eckbällen und einem deutlich verzogenen direkten Freistoß war es dann Justin Wieczorek, der einen abgewehrten Ball aus ca. 18m mit einem strammen Schuss in den rechten Winkel zum 2:1 drosch (40.). Das war offenbar zuviel für die Nerven der ambitionierten Nachwuchs-Vertragsspieler und aus der von Nachwuchsleistungszentren bekannten athletischen und robusten Gangart wurden plötzlich rüde Foulspiele. Die Folge war die erste Rote Karte nach einem völlig unnötigen Vergehen an der Aussenlinie in der Kasseler Hälfte gegen Johannes Müller (43.). Auch das wollten sie nicht akzeptieren und redeten minutenlang auf den souveränen Schiedsrichter Daniel Losinski ein. Erst als der Übeltäter von einem Ordner vom Platz bis in die Kabine geführt wurde, konnte das Spiel fortgesetzt werden. So ging man wenig später mit einer durchaus verdienten Kasseler 2:1 Führung in die Kabinen. Da sich die Südhessen jedoch nicht beruhigen wollten, musste in der Halbzeitpause vorsichtshalber sogar der Ordnungsdienst um drei Mann verstärkt werden.

Nach Wiederanpfiff gehörten dann gegen nur noch zehn Gäste auch die ersten Minuten wieder den Junglöwen. Nachdem zwei gefährliche Eckstösse noch nicht im Netz untergebracht werden konnten, war nach schöner Vorarbeit von Serkan Durna einmal mehr Kapitän und Mittelstürmer Marcel Fischer zur Stelle und köpfte zum vielumjubelten 3:1 ins gegnerische Netz (53.). Sollte dies der erhoffte erste Sieg gegen ein NLZ in dieser Saison gewesen sein ? Mitnichten ! Nach einer weiteren unglücklichen Torhüter-Abwehr verkürzten zehn Südhessen nur vier Minuten später auf 3:2 (57.). Und in der nächsten Angriffsaktion der dezimierten Gäste entscheidet der Schiedsrichter zurecht auf Foulelfmeter. Der Aussenpfosten verhindert aber zunächst den Ausgleich (59.). Die Wiesbadener zeigten nun im Vorwärtsgang zunehmend auch spielerisch, dass sie in der letzten Saison noch Bundesliga gespielt haben und dort auch wieder hinwollen. Ihr überhartes Einsteigen führte aber nach einer weiteren rüden Attacke an der Mittellinie zur zweiten Roten Karte (66.), so dass sie sich immer wieder selbst schwächten. Doch während die Junglöwen fortan gegen nur noch neun Gegenspieler ihre taktische Disziplin verloren, zu allem Überfluss sogar noch selbst zwei Zeitstrafen kassierten (67. Fischer, 80. Durna), spielten und kämpften die Gäste auch weiterhin voll auf Sieg. Und nachdem der Ball im Kasseler Strafraum nicht sauber geklärt werden konnte, fällt tatsächlich auch das 3:3 (76.). Die letzte Viertelstunde plus vier Minuten Nachspielzeit waren dann nur noch ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams noch hochkarätige Chancen auf den Siegtreffer hatten. Und auch in der 90. Minute stieg ein Gästespieler nochmal derart übermotiviert ein, dass die dritte Rote Karte durchaus fällig gewesen wäre. Diesmal beließ es der Schiedsrichter bei einer Gelben Karte. An dieser Stelle aber mal ein Lob an den Schiedsrichter Daniel Losinski, der die überaus hitzige Partie konsequent im Griff hatte und somit vermutlich Schlimmeres verhinderte.

Am kommenden Sonntag, den 04.11.18 reisen die U19-Junioren zu einer weiteren schweren Aufgabe ins Nachwuchsleistungszentrum von Darmstadt 98 und treffen dort auf den Tabellenzweiten.

Aufstellung:

Groeteke, Urban, Wendel, Hamidi (59. Zornio), Durna, Rohde, Müller, Wieczorek (73. Melzer, Fischer (74. Stang), Valdrin Kodra, Koch

Auch im Kader:

Jonas Labonte (ETW), Valton Kodra, Zulbeari, Schneider

Tore:

1:0 Serkan Durna (21.), 1:1 Baldassar Nikolic (24.), 2:1 Justin Wieczorek (40.), 3:1 Marcel Fischer (53.), 3:2 Vassilios Polichronakis (57.), 3:3 Linus Schulte-Wissermann (76.)

Besondere Vorkommnisse:

Rote Karten: Dennis Alberg (43., SVWW), Oliver Kovacic (66., SVWW)

5-Minuten-Zeitstrafen: Marcel Fischer (67., KSV), Serkan Durna (80., KSV)

Gelbe Karten für KSV:

Marcel Fischer, Serkan Durna, Marvin Urban, Justin Wieczorek

Bericht & Bilder: Frank Hollborn

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Veröffentlicht: 31.10.2018

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025