Da bebte das Auestadion
KSV HESSEN - DIE LEGENDE LEBT
kurz vor Spielschluss zum 2:1 im Nachbarschaftsduell mit dem
KSV Baunatal. Foto: Koch
âDieses Spiel werde ich nie vergessenâ, sagt Erich Knothe (83), der heute zusammen mit Friedrich-Wilhelm Blasse, Günter Schilling, Werner Hassenpflug und Helmut Spohr zum Ältestenrat des KSV gehört.
Vor dem ersten Regionalliga-Heimspiel nach acht Jahren Abstinenz haben wir zusammen mit den Veteranen des KSV in den Archiven gewühlt. Von den Altinternationalen Heini Weber und âGalaâ Metzner bis zu dem Neuanfang mit Holger Brück und den Aufstiegen nach dem Lizenzentzug. Eine Zeitreise in die Geschichte des KSV. Wie war das eigentlich nach dem Krieg, als Kassel noch in Trümmern lag? âWir mussten erst die Bombenkrater auf dem A-Platz zuschütten, bevor wir wieder an den Ball treten konntenâ, erinnert sich Erich Knothe.
Der Eintritt für das Spiel kostete zwei Backsteine. Damit war der Grundstock für den Bau eines Kassenhäuschens gelegt. Kurz nach dem Krieg gab es noch keine Spielklassen und auch noch keinen wieder gegründeten Fußballverein. Erst 1947 wurde der KSV Hessen ins Vereinsregister eingetragen. Auf dem früheren Aufmarschgelände entstand aus Trümmerschutt das Auestadion.
Mehr als 20 000 Menschen sahen das erste Spiel gegen Viktoria Aschaffenburg in der neuen Arena. Die Premiere ging in die Hose, der KSV verlor mit 2:3. Der Fußballbegeisterung in Kassel tat das keinen Abbruch. Sie erreichte Anfang der 60er- Jahre einen weiteren Höhepunkt. Der Zweitligist KSV Hessen hatte in den ersten neun Heimspielen 160 000 Zuschauer, ein großartiger Schnitt von 17 000 Fans. Die Mannschaft mit Peter Jendrosch und Joschi mit Jendrosch und Burjan sei die beste gewesen, die der KSV je hatte, da sind sich die Experten vom Ältestenrat einig.
Toni Hellwig, der 1953 das 2:1 gegen den FSV erzielte, führt bis heute mit 120 Treffern die Torjägerliste des KSV an. Auf Platz zwei steht mit Helmut Hampl (103 Tore) der Mann, der auf dem Bild oben gerade einen herrlichen Freistoßtreffer gegen den KSV Baunatal erzielt hat. Im Ältestenrat setzen sie jetzt auf Thorsten Bauer, der das Auestadion noch möglichst oft zum Beben bringen soll. Am besten heute schon gegen Hofenheim.
<i>Von Thomas Siemon
HNA-Lokalredaktion
Mittwoch, 09.08.2006</i>
<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-08-09-93421_erich_knothe.jpg' border='1'><br clear='all'>Verteidiger mit seltenem Tordrang: Erich Knothe (vorn) beim <br>3:2-Erfolg gegen Nürnberg 1950. Foto: Privat/nh</div><br clear="all">
<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-08-09-93452_heini_weber.jpg' border='1'><br clear='all'>Heini Weber</div><br clear="all">
<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-08-09-93435_gala_metzner.jpg' border='1'><br clear='all'>Gala Metzner</div><br clear="all">
<div class='boximcontent boximcontent_left'><img src='http://ksv.lopri.net/pictures/06-08-09-93516_ksv_nuernberg_1950.jpg' border='1'><br clear='all'>Zuschauermagnet: In den Nachkriegsjahren spielte der KSV <br>gegen fast alle großen deutschen Mannschaften. Das Foto <br>entstand 1950 vor dem Spiel gegen Nürnberg. Foto: Privat/nh</div>
Veröffentlicht: 09.08.2006