Erste Niederlage für die Löwen

„Die waren klar überlegen“, räumte Außenverteidiger Tobias Becker ein. Trainer Jörn Großkopf konkretisierte: „Es ist schwierig, wenn man wieder erst in der zweiten Halbzeit den Hebel umlegt.“ Wie schon im Heimspiel gegen Kaiserslautern verschlief seine Mannschaft den ersten Durchgang. „Ich muss dem Team den Vorwurf machen, dass es die Dinge, die wir im Vorfeld klar besprochen haben, nicht umgesetzt hat“, ärgerte sich der Löwen-Coach.

Beim KSV fielen neben Florian Nagel auch Stefan Müller und Maximilian Sauer aus. „Er hat in der Nacht zum Samstag wieder starke Schmerzen am Knie bekommen, nachdem er die Tage zuvor mittrainiert hat“, erklärte Großkopf. So kam Neuzugang Morike Sako im offensiven Mittelfeld zum Einsatz, William Wachowski ersetzte Stefan Müller in der Innenverteidigung.

Morike Sako mit gutem Einstand

Die Kasseler Ordnung war schon nach sechs Minuten über den Haufen geworfen, als Michele-Claudio Rizzi mit einem Freistoß die Führung für die Gäste erzielte. Vom KSV kam in der Folgezeit wenig bis gar nichts, alleine Stürmer Christian Henel sorgte mit zwei Möglichkeiten für so etwas wie Aufregung unter den nur 1.800 Zuschauern. Auf der anderen Seite spielte Großaspach sein Pensum routiniert, technisch versiert und unaufgeregt herunter. „Wir zeigten viel Laufbereitschaft, haben den Gegner früh gestört und die Räume eng gemacht“, freute sich Gäste-Trainer Rüdiger Rehm. Die Löwen stolperten dagegen von einer Verlegenheit zur nächsten und waren mit dem 0:2 zur Halbzeit letztlich noch gut bedient, das Sahr Sinesie (37.) erzielte.

Im zweiten Durchgang zeigte sich der KSV endlich engagierter, ließ den Gegner nun nicht mehr so viele Räume wie zuvor. Dennoch hatten die Löwen Glück, das Johannes Fiand volley nur die Latte traf (58.). Im Spiel nach vorne lief aber weiter nichts zusammen. Bezeichnend, das der Anschlusstreffer nach einer Standardsituation fiel: Ein Freistoß vom eingewechselten Marcel Andrijanic landete am Pfosten, den Abpraller verwertete Enrico Gaede (69.). Zehn Minuten lang keimte das zarte Pflänzchen „Hoffnung“, bis nach einem überflüssigen Ballverlust im Mittelfeld der eingewechselte Manuel Fischer den alten Abstand wieder herstellte. Immerhin steckten die Löwen nicht auf, Jonas Marz erzielte noch das 2:3, wobei Torhüter Kevin Kunz bei diesem Treffer alles andere als gut aussah. Der KSV warf alles nach vorne, doch das letzte Tor fiel auf der Gegenseite, als Großaspach in aller Seelenruhe konterte und Fischer alles klar machte.

Oliver Zehe

KSV Hessen Kassel – SG Sonnenhof Großaspach 2:4 (0:2)

KSV: Nulle - Marz, Rahn, Wachowski, Becker – Gaede, Gallus – Schmeer (46. Dawid), Sako, Mayer - Henel (61. Andrijanic).

Ersatzspieler: Hoffmeister – Dieck, Damm, Meuser.

Großaspach: Kunz - Kuhn, Gehring, Schuster, Kienast - Fiand (74. Skarlatidis), Rizzi, Hägele, Binakaj - Senesie (80. Berger), Rühle (62. Fischer)

SR: Kessel (Norheim).

Z: 1.800

Tore: 0:1 Rizzi (6.), 0:2 Senesie (37.), 1:2 Gaede (69.), 1:3 Fischer (79.), 2:3 Marz (86.), 2:4 Fischer (90+3).

Gelbe Karten: Rahn, Gallus, Nulle - Binakaj