Dabei fing es für den KSV gut an. In der 19. Minute hatten die mitgereisten Fans bereits den Torschrei auf den Lippen, doch ein Freistoß von Nico Hammann sauste knapp am linken Torpfosten vorbei. Der KSV spielte zunächst ohne Neuzugang Christian Henel. Dennoch stelle Uwe Wolf um, "Bobo" Mayer diesmal im Angriff, dafür kam Tobi Damm über die linke Seite. Eine umstrittene Szene gab es nur vier Minuten später im Kasseler Strafraum. Hoffenheims Vincenzo Grifo lief alleine auf Carsten Nulle zu und kam spektakulär zu Fall. Schiedsrichter Arno Blos winkte aber ab und ließ weiter spielen. Zu recht. Die Fernsehbilder des hr zeigten, dass Nulle den Hoffenheimer wohl gar nicht berührt hatte. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff gab es dann doch noch einen Strafstoß für die Gastgeber. Nach einem unabsichtlichen Handspiel von Matthias Rahn zeigte Blos zu unrecht auf den Punkt. Andreas Ludwig ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte zur Pausenführung für die TSG. Die war durchaus verdient. Die flinken und technisch starken Hoffenheimer hatten mehr vom Spiel, der KSV versuchte es zu oft mit langen Bällen. Die beste Kasseler Chance im ersten Durchgang hatte Außenverteidiger Nico Hammann, der aber nur das Außennetz traf.
Christian Henel
Foto: Eick Rösch
KSV-Trainer Uwe Wolf reagierte. In der Pause musste Tobias Becker verletzt raus, für ihn kam Jonas Marz, dazu tauschte der Coach Tobias Damm gegen Neuzugang Christian Henel aus. Dennoch hatten die Gastgeber den besseren Start. In der 54. Minute konnte Michael Gregoritsch nach Flanke von Grifo erhöhen, 2:0 für die TSG. Wolf setzte nun alles auf eine Karte, brachte mit Sebastian Schmeer einen zusätzlichen Stürmer ins Spiel, dafür musste Gabriel Gallus den Platz verlassen. Die Löwen wurden nun endlich mutiger, ohne jedoch zu hochklassigen Möglichkeiten zu kommen. Hoffenheim zog sich zurück und verlegte sich aufs Kontern. Pech hatte Henel, der mit einem schönen Schuss nur das Außennetz traf. Auf der anderen Seite foulte Hammann Grifo, doch auch hier gab Blos keinen Elfmeter. Die Entscheidung dann in der 81. Minute. Nach einem technisch brillianten Zuspiel von Kai Herdling war Denis Thomalla zur Stelle und erhöhte auf 3:0. Der KSV gab nicht auf und kam durch einen schönen 20-Meter-Schuß von Mayer immerhin noch zum Anschlusstor.
Jonas Marz
Foto: Eick Rösch
Trotz der Niederlage bleiben die Löwen auf Platz zwei, nun allerdings mit drei Punkten Rückstand auf Hoffenheim II. Am nächsten Wochenende muss die Mannschaft von Uwe Wolf erneut auswärts antreten und auch dann geht es gegen eine Mannschaft, gegen die es zuletzt auf fremden Geläuf nicht viel zu holen gab. Eine gute Gelegenheit, die schon lange nervende Negativ-Serie in Pfullendorf endlich zu beenden.
Oliver Zehe
Hoffenheim: Paterok – Szarka, Conrad (82. Toljan), Jensen, Thesker – Herdling, Streker (85. Ruck) – Ludwig, Thomalla, Grifo – Gregoritsch.
Kassel: Nulle – Hammann, Rahn, Müller, Dieck – Pinheiro, Becker (46. Marz) – Merle, Gallus (64. Schmeer), Damm (46. Henel) – Mayer.
Zuschauer: 800. Schiedsrichter: Blos (Deizisau).
Tore: 1:0 Ludwig (44. Handelfmeter), 2:0 Gregoritsch (54.), 3:0 Thomalla (82.), 3:1 Mayer (86.).
Gelbe Karten: Thesker – Müller, Merle, Mayer, Damm.
Veröffentlicht: 22.09.2012
