Knapp 1000 Zuschauer kamen zum "Spiel des Jahres" für den gastgebenden SV 07 Eschwege gegen das Aushängeschild des nordhessischen Fußballs, den KSV Hessen Kassel. Die so oft beschworenen, eigenen Gesetze von Pokalspielen, griffen diesmal nicht. Von Beginn an ließ der Favorit aus Kassel keinen Zweifel daran, welche Mannschaft am Ende den Platz als Sieger verlassen sollte. Bereits in der 2. Minute gelang Debütant Mario Kilian mit einem exakten Schuß in der Torwinkel das 1:0 für den KSV. Nur eine Minute später eine Großchance für Thorsten Bauer, der jedoch mit seinem spektakulären Hechtkopfball das Ziel knapp verfehlt.
Dem heute sehr offensivfreudigen Stefan Markolf gelang in der 11. Minute mit einem gefühlvollen Heber über Torhüter Danny Göhler das 2:0. In der gleichen Minute stürmt SV Angreifer Sascha Fricke an den Kasseler Strafraum, doch sein strammer Schuß wird von Mentor Latifi geblockt. Überhaupt zeigen die Gastgeber aus Eschwege einige schöne, schnell nach vorn getragene Angriffskombinationen. Doch sie scheitern letztendlich immer an der eigenen Abschlußschwäche oder einer glänzend postierten KSV-Abwehr die wenig zuläßt. Auch in der 26. Minute gelingt es einem Eschweger kraftvoll von der Strafraumgrenze abzuziehen. Sein Schuß läßt Wolf ins Leere fliegen und verfehlt das Kasseler Tor nur um Haaresbreite.
Nicht viel besser macht es der KSV zunächst auf der anderen Seite. Eine lange Flanke von Tornieporth über rechts erreicht zwar Christoph Keim am langen Pfosten, doch kann er den scharfen Ball aus etwa 5 Metern nicht im Tor unterbringen. In der 40. Minute setzt sich Kilian schön im Strafraum durch und passt uneigennützig auf Bauer in der Mitte. Dessen Schuß wir zur Ecke abgefälscht. Die ausgeführte Ecke landet wiederum bei Bauer, der sofort schießt. Bauers Ball kann Torhüter Göhler nur abklatschen und der herbeieilende Markolf staubt in der 42. Minute zum 3:0 ab. Letzte Aktion der ersten Halbzeit ist ein "zu-Boden-ziehen" des Gegenspielers im eigenen Strafraum von Gundelach, doch der Schiedsrichter läßt weiterspielen.
In der Halbzeit wechselt der KSV. Marcel Stadel kommt für Zepek und Bruns kommt für Tornieporth. In der 47. Minute bedient Keim den aufgerückten und mittig im gegnerischen Strafraum postierten Gundelach, der sich diese Chance nicht entgehen läßt und flach zum 4:0 einnetzt. Nur eine Minute später ein sehenswerter Angriff der Eschweger, mit einem platzierten Kopfball abgeschlossen, bei dem sich Wolf schon kräftig strecken muß. Wiederum nur 2
Minuten später findet eine Wölk Ecke ihren Weg zu Kilian, der sich gekonnt außen am Strafraum gegen zwei Gegenspieler durchsetzt und mit viel Übersicht auf den besser postierten Keim ablegt. 5:0 für den KSV in der 50. Minute. In der 55. Minute verläßt Bauer unter respektvollem Applaus den Platz. Für in kommt Daniel Spieth, der das Spiel allerdings mit einer schützenden Gesichtsmaske absolvieren muß, um den Heilungsprozeß seines Nasenbeinbruchs nicht zu gefährden. Spieth führt sich auch gleich glänzend ein, indem er an der Strafraumgrenze die beiden Innenverteidiger austanzt und dann überlegt flach zum 6:0 in der 60. Minute abschließt.
Die 69. Minute sieht zunächst eine Wölk-Ecke und dann ein Tor von Marcel Stadel. Der aufmerksame Innenverteidiger hatte überhaupt keine Mühe die präzise Vorlage seines Mittelfeldregiseurs zum 7:0 zu verwandeln. Das letzte Tor des Tages dann wieder durch Kilian, der ganz frech erneut die Eschweger Innenverteidigung düpiert und seine feine Leistung mit seinem zweiten Tor zum 8:0 krönt.
Es war sicher kein großes Pokalspiel aber immerhin ein sehr unterhaltsames. Dafür war Eschwege, bei allem Respekt, doch etwas zu schwach heute. Daß der KSV trotz angezogener Handbremse und bestenfalls im dritten Gang dennoch 8 Tore erzielte spricht für das Team und seine geschlossene Mannschaftsleistung. Mirko Dickhaut wollte im Pokal weiterkommen, das ist ihm gelungen. Und er wollte, daß sein Team Kräfte spart für Samstag. Auch das gelang ihm. Nimmt man nun noch das erfolgreiche Comeback von Spieth und das glänzende Debüt von Kilian hinzu, so kann man den Abend als Erfolg auf der ganzen Linie bezeichnen.
SV 07 Eschwege: Danny Göhler - Daniel Vollmann, Marcel Wolf, Tobias Zals, Phillipp Orlowski, Alexander Buzzone, Marco Weißhaupt, Daniel Wiesenfeller, Jan Kaufmann, Chris Zauer, Sascha Fricke
KSV Hessen Kassel: Tobias Wolf - Sebastian Gundelach, Christoph Keim, Mentor Latifi, Dennis Tornieporth (ab 46. Philip Bruns), Michael Zepek (ab 46. Marcel Stadel), Kevin Wölk, Sebastian Busch, Mario Kilian, Thorsten Bauer (ab 55. Daniel Spieth), Stefan Markolf
Tore: 1:0 Kilian (2. Minute), 2:0 Markolf (11. Minute), 3:0 Markolf (42. Minute), 4:0 Gundelach (47. Minute), 5:0 Keim (50. Minute), 6:0 Spieth (60. Minute), 7:0 Stadel (70. Minute), 8:0 Kilian (85. Minute)
Zuschauer: ca 1000
Eckart Lukarsch, Presseteam
26.08.2009
Veröffentlicht: 26.08.2009
