Junglöwen drehen Spiel

KSV Hessen II - KSV Baunatal 4:2 (1:2)

Von Gerd Brehm | HNA-Sportredaktion | 16. August 2008

KASSEL. 36. Minute: Baunatals Verteidiger Jarek Matys hat im eigenen Strafraum tausend Möglichkeiten, eine harmlose Situation endgültig zu klären. Aber er macht es nicht, er vertändelt den Ball gegen Antonio Bravo-Sanchez, und der schießt ins Tor.

Es ist der wichtigste Moment in der Hessenliga-Partie zwischen der Reserve des KSV Hessen und dem KSV Baunatal, denn mit diesem Treffer zum 1:2 kippt das Spiel, und die Junglöwen gewinnen schließlich das Derby im Kasseler Auestadion mit 4:2 (1:2).

Dabei hatte der KSV Baunatal 35 Minuten wie ein souveräner Sieger ausgesehen. Die Mannschaft von Trainer Carsten Lakies ließ Ball und Gegner laufen und sicherte sich bald eine scheinbar komfortable 2:0-Führung. Mirko Tanjic (20.) per Kopf und Tobias Nebe (25.) mit einem verwandelten Foulelfmeter hatten für Baunatal getroffen und die Frage nach dem Sieger scheinbar frühzeitig beantwortet.

Aber nach dem Anschlusstreffer von Bravo-Sanchez war nichts mehr wie zuvor. Jetzt bestimmten nicht mehr Baunatals Techniker das Spielgeschehen, sondern Kassels Kämpfer.

Wille schlägt Talent. Das war nun deutlich zu sehen, so deutlich, dass Lakies einigen seiner Spieler "Überheblichkeit" bescheinigte.

Solche Sorgen hat Michael Gibhardt nicht. Seine Spieler hatten den Biss, der ihren Kontrahenten abhanden gekommen war. Sie wollten unbedingt gewinnen, und sie machten ihrem Trainer die Freude, seine Anweisungen akkurat in die Tat umzusetzen.

Und Gibhardt macht gar kein Geheimnis daraus, dass er seine Mannschaft schlicht daran erinnert hat, mit welchen Tugenden sie ihre Chance suchen sollte. Über leidenschaftliches Zweikampfverhalten und schnelle Konter kamen die Junglöwen ins Spiel, und spätestens in der 61. Minute bogen sie auf die Siegerstraße ein.

Schulmäßig läuft der Konter über die linke Seite, Cihan Timocin passt nach innen, dort wartet Marc Zuschlag, und es steht 2:2.

Jetzt setzt niemand mehr auf Baunatal. Jetzt herrschen Enrico Gaede und Murat Osmanoglu dort, wo vorher Tobias Nebe und Sascha Donougher regiert hatten, und jetzt hat nur noch der KSV Hessen Torchancen.

Davon nutzt er zwei. In der 71. Minute gelingt wieder Zuschlag der krönende Abschluss eines erneut sehenswerten Konters, und fünf Minuten vor dem Abpfiff fällt der Treffer zum 4:2-Endstand. Der Mann, der die Jokerrolle so dramatisch spielt, heißt Kenny Mulansky. Er ist eine Minute auf dem Platz, er hat noch kein einziges Mal den Ball berührt, und er läuft mit, als seine Kollegen erneut einen Konter über die linke Seite vortragen. Querpass. Jetzt ist Mulansky das erste Mal am Ball. 4:2.

 

Hessenliga: 5. Spieltag
Datum Zeit Heim Gast Ergebnis
15.08.2008 18:30 KSV Hessen Kassel II : KSV Baunatal 4:2 (1:2)
15.08.2008 19:00 FSC Lohfelden : OSC Vellmar 1:0 (0:0)
15.08.2008 19:00 Viktoria Urberach : FC Bayern Alzenau 4:0 (0:0)
15.08.2008 19:30 RSV Würges : FSV Fernwald 3:1 (0:0)
16.08.2008 15:00 SC Waldgirmes : Germania Ober-Roden -:- (-:-)
16.08.2008 15:00 1. FC Eschborn : TSG Wörsdorf -:- (-:-)
16.08.2008 15:00 Eintracht Stadtallendorf : KSV Klein-Karben -:- (-:-)
16.08.2008 18:00 SV Buchonia Flieden : SC Borussia Fulda -:- (-:-)
17.08.2008 15:00 Kickers Offenbach II : Rot-Weiss Frankfurt -:- (-:-)

 

Tabelle 2008/2009
Spiele g. u. v. Tore Pkt
1 SC Borussia Fulda 4 4 0 0 11:3 12
2 Viktoria Urberach 5 3 1 1 15:6 10
3 FSV Fernwald 5 3 1 1 10:7 10
4 FC Bayern Alzenau 5 3 0 2 9:10 9
5 KSV Hessen Kassel II 5 2 2 1 9:7 8
6 Rot-Weiss Frankfurt 4 2 1 1 11:8 7
7 Germania Ober-Roden 4 2 1 1 6:4 7
8 TSG Wörsdorf 4 2 1 1 3:2 7
9 KSV Klein-Karben 3 2 0 1 8:4 6
10 KSV Baunatal 5 2 0 3 14:15 6
11 OSC Vellmar 5 2 0 3 6:8 6
12 SV Buchonia Flieden 4 1 1 2 9:10 4
13 SC Waldgirmes 4 1 1 2 8:11 4
14 FSC Lohfelden 4 1 1 2 1:6 4
15 RSV Würges 5 1 1 3 5:12 4
16 1. FC Eschborn 3 1 0 2 2:4 3
17 Hünfelder SV 4 1 0 3 6:9 3
18 Kickers Offenbach II 4 0 2 2 3:6 2
19 Eintracht Stadtallendorf 3 0 1 2 1:5 1