Ein rundum gelungener Nachmittag

KSV Hessen - 1860 München II 4:0 (0:0)
Am dritten Spieltag konnte der KSV Hessen am Samstagnachmittag den ersten Saisonsieg landen. Gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München gelang den Löwen aus Kassel ein 4:0-Sieg. Vor 3.500 Zuschauern im Auestadion erzielte Torjäger Thorsten Bauer dabei zwischen der 55. und 70. Minute einen lupenreinen Hattrick. Den vierten Treffer steuerte Erich Strobel bei.

"Es war für uns ein rundum gelungener Nachmittag", freute sich KSV-Trainer Matthias Hamann nach dem Spiel. "Wir hatten viele gute Chancen und es gab viele schöne Tore". In der Tat. Die 3500 KSV-Fans hatten einen vergnüglichen Nachhauseweg. Schönes, sonniges Wetter, angenehme Temperaturen, vier Tore der Kasseler Löwen gegen die Artgenossen aus München und vor allem in Halbzeit zwei viele spektakuläre Szenen. Nach dem mäßigen Saisonauftakt ein wichtiger Schritt nach vorne. "Jeder Sieg ist wichtig, aber dieser ganz besonders", meinte Manager Marc Arnold nach dem Schlusspfiff.

Dabei fing es gar nicht so gut an. Kurz nach dem Anpfiff musste Sebastian Zinke den Platz verlassen. "Er hatte beim aufwärmen keine Probleme, aber beim einlaufen machten die Muskeln nicht richtig bei ihm mit", erläuterte Matthias Hamann nach dem Spiel. Interessant: Nach Spielende hat Schiedsrichter Robert Kampka einen neuen, offiziellen DFB- Online- Spielbericht verfasst, in dem Sebastian Zinke gar nicht auftaucht, als wenn er überhaupt nicht im Kader gewesen wäre. Da seine Verletzung vor dem Anpfiff auftrat, konnte Zinke auch nicht ausgewechselt werden, wodurch der durch den verletzungsbedingten Ausfall nachrückende Sebastian Busch von Beginn an offiziell im Spiel war.

Auch auf dem Platz lief es zunächst noch nicht so rund, wie im zweiten Durchgang. Nach einem guten und engagierten Start des KSV verflachte das Spiel nach einer Viertelstunde. Zu diesem Zeitpunkt hätten die KSV--Löwen freilich schon führen können. Thorsten Bauer hatte nach elf Minuten das 1:0 auf dem Schlappen, aber nach einem Zauberpass von Denis Berger traf er den Ball nicht richtig. Danach bekamen die Gäste das Spiel besser in den Griff, standen in der eigenen Abwehr gut gestaffelt. Dadurch kam der KSV kaum noch zu Tormöglichkeiten. Das Spiel fand überwiegend im Mittelfeld statt, ohne das eine der beiden Mannschaft ein Übergewicht erzielen konnte.

Das änderte sich dann in Durchgang zwei. Schon vor dem Elfmeter deuteten die Hessenlöwen an, dass Sie, anders als vor zwei Wochen gegen Aalen, nicht den Start in die zweite Halbzeit verschlafen wollten. "Das hatten wir in der Kabine angesprochen", sagte Matthias Hamann nach dem Spiel. In der 49. Minute hatten die 3500 schon den Torschrei auf den Lippen. Nach einem Freistoß von Daniel Beyer, den Torwart Andreas Rößl mit Mühe abwehren konnte, kam der Ball zurück in die Mitte. Doch Sebastian Busch zielte mit dem Kopf zu genau und platzierte den Ball knapp am rechten Aussenpfosten vorbei.

Den Knackpunkt im Spiel gab es dann in der 55. Minute. Bei einem Duell im Strafraum brachte der Münchener Innenverteidiger Florian Tausendpfund den KSV-Stürmer Erich Strobel zu Fall. Elfmeter und Rot für den jungen Sechziger. Die Meinungen über diese Szene gingen weit auseinander. Für 1860-Trainer Uwe Wolf war es eine glatte Fehlentscheidung, während Strobel von einem klaren Strafstoß sprach. Wie auch immer. Thorsten Bauer hämmerte das Leder direkt unter die Latte - da passte kaum noch eine Zeitung dazwischen.

Dieses Tor war die Initialzündung für die Kasseler Löwen. Während nun ein Angriff nach dem anderen in Richtung Sechziger-Tor rauschte, verloren die Gäste nun vollkommen ihre Ordnung. Weitere Tore fielen zwangsläufig. In der 59. Minute legte Erich Strobel per Kopf Thorsten Bauer herrlich auf und der liess es aus 18 Metern krachen - 2:0. In der 70. Minute war dann sein Hattrick perfekt. Nach einem Press-Schlag im Mittelfeld kam der Ball zu Kassels Nummer zehn - 3:0. "Ein Hattrick in der Regionalliga ist schon was besonderes", freute sich der Blondschopf nach dem Spiel. Aber auch der zweite Stürmer, Erich Strobel hatte noch sein Erfolgserlebnis. In der 81. Minute erzielte er seinen ersten Punktspieltreffer für die Löwen - 4:0.

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zoomThorsten Bauer und Erich Strobel
Foto: Heinz Trollhagen

Aber auch ausser diesen Toren gab es noch einiges an Spektakel. Der fleissige Strobel kam in der 66. Minute nach einer schönen Berger-Flanke einen Schritt zu spät, hatte Pech, als in der 76. Minute der Ball auf der Linie vom linken an den rechten Pfosten rollte, zudem drosch Beyer den Ball aus 18 Metern an die Latte (77.). Zu diesem Zeitpunkt standen nur noch neun Münchener Feldspieler auf dem Rasen. Jose Holebas sah in der 68. Minute nach einem Ellbogenschlag gegen Sebastian Busch Gelb-Rot.

Trainer Matthias Hamann hielt sich nicht lange mit dem Spiel gegen die Sechziger auf. "Nächsten Samstag wollen wir beim FSV eine schöne Partie abliefern." Damit es auch dann wieder einen rundum gelungenen Nachmittag gibt.

Oliver Zehe

 

KSV: Adler - Möller, Schönewolf, Willers, Kümmerle - Beyer, Busch, Fiesser, Berger - Bauer, Strobel. -Trainer: Hamann.

1860 München II: Rößl - Burkhard, Tausendpfund, Purdy, Schwarz - Stahl, Baumgartlinger - Baufeldt, Duhnke, Holebas - Schmitt.- Trainer: Wolf.

Ausgewechselt: 68. Schmidt für Busch, 73. Oliev für Berger - 59. Fink für Baufeldt, 64. Schäffler für Baumgartlinger.

Zuschauer: 3.500 - Schiedsrichter: Kampka (Plüderhausen/ Baden-Württemberg)

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Bauer (55., Foulelfmeter, 59., 70.), 4:0 Strobel (81.).

Rote Karte: Tausendpfund (1860, 55.); Gelb-Rote Karte: Holebas (1860, 68.).

Gelbe Karten: Berger - Baumgartlinger, Schmitt

Aufstellung

Veröffentlicht: 11.08.2007

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025