Fünf Tore für Chala

KSV Hessen - Germ. Ober-Roden 5:0 (4:0)
Durch einen 5:0-Erfolg gegen Germania Ober-Roden kletterte der KSV Hessen in der Oberliga Hessen auf Position zwei. Vor 1.000 Zuschauern im Auestadion erzielten Thorsten Schönewolf, Thorsten Bauer, Marc Arnold, Daniel Beyer und Julio Cesar da Rosa die Treffer für die Löwen.
Der Vorsitzende Jens Rose strahlte nach dem Spiel über das ganze Gesicht. "Alle fünf Tore hat der Chala geschossen. Erst Thorsten Chala, danach dann Marc Chala und später Daniel Chala". Der Club-Chef meinte die neuen Trikots, die sein Vorgänger Holger Brück extra für das Spiel hat anfertigen lassen. Anstelle des obligatorischen Spielernamens, stand auf jedem Hemd der Name "Chala". Eine nette Idee der Mannschaft, um den an Hautkrebs erkranken Ex-Spielmacher Slawomir Chalaskiewicz moralisch zu unterstützen. Das machten auch spontan die Gäste aus Ober-Roden. Im Mannschaftskreis der Südhessen waren rasch einige Euro gesammelt, die nach dem Spiel dem KSV Hessen übergeben wurden.

Das Spiel im Auestadion war in der ersten Halbzeit eine fast exakte Kopie der beiden voran gegangenen Heimspiele. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied. Die Löwen erarbeiteten sich Tormöglichkeiten im Minutentakt, nur anders als gegen den FSV und Schwalmstadt machten sie diesmal die Buden. In der sechsten Minute war es Thorsten Schönewolf, der unbedrängt nach einem Arnold-Freistoß von der rechten Seite einschiessen konnte. Elf Minuten später war es wieder ein Freistoß von Arnold, der diesmal von links in den Strafraum segelte. Diesmal stieg Thorsten Bauer am höchsten und köpfte das Leder in die Maschen. Nur vier Minuten später entschied Schiedsrichter Werner aus Großenenglis nach einem Strafraumsturz von Julio Cesar auf Elfmeter. Marc Arnold schob den Ball in die von ihm aus gesehen linke Ecke, während Torwart Arifi die andere wählte - 3:0. Weitere drei Minuten später hiess es dann schon 4:0. Nach einem spektakulären Pfostenschuss von Cesar per Seitfallzieher staubte Daniel Beyer ab. Die Germanen aus Ober-Roden schienen in ein ganz böses Debakel hinein zu laufen. "Das war von uns nicht Oberliga-Reif", grantelte Gästetrainer Peter Lack nach dem Spiel über das desolate Abwehrverhalten seiner Elf in der ersten halben Stunde. Anders dagegen die Löwen. Vor Spielfreudigkeit geradezu strotzend, spielten sie mit ihrem Gegner Katz und Maus. Und sie hatten weitere Möglichkeiten. Bauer, Beyer und Cesar hätten den Blau-Schwarzen ein ganz böses Debakel bereiten können.

Im zweiten Durchgang legte sich dann die Aufregung. "Da haben wir nur noch das Ergebnis verwaltet", stellte Löwen-Trainer Matthias Hamann nach dem Schlusspfiff fest. So gab es nur noch drei bemerkenswerte Szenen. Eine rüde Attacke von Torwart Arifi gegen Francis Bugri im Strafraum (Hamann: Wenn er da nicht so hoch springt, sind die Knochen durch"). Anstelle des fälligen Elfmeters gab es allerdings nur eine Gelbe Karte gegen Bugri wegen vermeintlicher Schauspielerei. Dann wechselte Hamann gleich drei auf einen Schlag aus. Für Schönewolf, Dickhaut und Bauer brachte der Coach mit Gölbasi, Malinov und Wagner drei neue Kräfte. "Der Jugend eine Chance - ich habe hundert Jahre ausgewechselt und sechzig gebracht", feixte der Trainer nach dem Spiel. Last but not least das 5:0 mit einem feinen Schuss von Julio Cesar aus 16 Metern. Fünf Tore von "Chala" für Slawomir Chalaskiewicz.

Oliver Zehe




KSV: Adler - Keim, Suslik, Schönewolf - Dellova, Dickhaut, Arnold, Bugri, Beyer - Bauer, Cesar.
Ober-Roden: Arifi - Krist, King, Mahn - Wolf, Demirtas, Rilic, Sari, Incsu - Frommknecht, Izari.
Ausgewechselt: 61. Wagner für Bauer, Gölbasi für Schönewolf, Malinov für Dickhaut - 28. Engler für Sari, 88. Bangnowski für Izari.
Zuschauer: 1.000. Schiedsrichter: Werner (Großenglis).
Tore: 1:0 Schönewolf (6.), 2:0 Bauer (17.), 3:0 Arnold (21., Foulelfmeter), 4:0 Beyer (24.), 5:0 Cesar (80.).

Stimmen zum Spiel:

Matthias Hamann (Trainer KSV Hessen): "Wir waren nicht so sehr aus dem Tritt wie unser Gegner, der drei Wochen nicht gespielt hat. Die ersten 25 Minuten waren von uns sehr gut, danach haben wir das Spiel verwaltet. Wir wollten für Chala gewinnen, Verein, Vorstand und Spieler stehen hinter ihm."

Peter Lack (Trainer Germania Ober-Roden): "Das Leben schreibt wichtigere Geschichten, als das Ergebnis heute hier. Eine davon ist die mit Chalaskiewicz. Wir wünschen ihm an dieser Stelle alles gute. Zum Spiel: Nach 20 Minuten war die Sache hier gelaufen. Wir waren desolat, während der KSV einen schnellen, direkten Ball gespielt hat. Wenn man sich so präsentiert, hat man in der Oberliga nichts zu suchen."


Archivfoto: Brach den Bann mit seinem Treffer zum 1:0, Thorsten Schönewolf


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<i>03.12.2005</I>

Aufstellung

Veröffentlicht: 03.12.2005

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 06.10.2024