Das die Hausherren der TSG 1899 Hoffenheim sich im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion nicht den Schneid würden abkaufen lassen, wurde nach Anpfiff sehr schnell deutlich. Ballsicherheit, die technische und spielerische Überlegenheit der Hoffenheimer waren so deutlich ausgeprägt, dass unser Löwenrudel einen immensen läuferischen und kämpferischen Aufwand betreiben musste, um nicht zu früh ins Hintertreffen zu geraten. So hielt unser Team gut dagegen und konnte mit konzentrierter Abwehrleistung lange einen Rückstand verhindern. Entweder war es der gut aufgelegte Jonas Ferl, der mit seinen Paraden seinen Kasten sauber hielt oder eine der Defensivkräfte blockte den Ball vor dem Tor ab. Für eine Phase von etwa zehn Minuten, in der das Löwenrudel etwas mutiger auftrat, Bälle mal direkt spielte und auch den einen oder anderen Zweikampf im Mittelfeld für sich entscheiden konnte, keimte auch mal die Hoffnung auf, das Spiel etwas ausgeglichener zu gestalten und nicht wieder mit einer Klatsche nach Hause fahren zu müssen. Man muss aber neidlos zugestehen, das diese Hoffenheimer einfach zu übermächtig für unsere Jungs waren. Und so kam es in der 37. Spielminute, wie es wohl kommen musste. Ein Ball segelte quer über den Strafraum auf unsere rechte Abwehrseite, wo der aufgerückte und allein gelassene Hoffenheimer Außenverteidiger alle Zeit hatte, Maß zu nehmen und zur Führung einzuschießen. Und nur drei Minuten später kam es bei Versuch der Klärung einer scharfen Hereingabe von links zu einem unglücklichen, kaum vermeidbaren Eigentor. Ähnlich wie vergangene Woche gegen Frankfurt ging man nach einem Doppelschlag mit einem 0:2 Rückstand in die Pause.
Auch in der zweiten Hälfte gab es Parallelen zur vergangenen Woche. Kurz nach Wiederanpfiff spielte das Rudel wieder etwas mutiger und brachte die Kraichgauer durchaus ein paar Mal in Bedrängnis, ohne aber einen Ball im Tor unterzubringen. Zur Mitte der zweiten Halbzeit übernahmen die Gastgeber aber wieder das Heft des Handelns und gaben es auch nicht mehr her. Zwischen der 73. und 78. Spielminute erzielten sie, teilweise mit sehenswerten Kombinationen, meist über unsere rechte Abwehrseite noch drei Treffer zum Endstand von 5:0.
Am Ende war es ein Ergebnis, das leider auch in der Höhe in Ordnung geht.
Fazit:
Gegen die Hoffenheimer, die sich weiter in Richtung Tabellenspitze orientieren, gab es nichts zu holen. Vielmehr hatten unsere Löwen reichlich Gelegenheit sich abzuschauen, wie man mit technischer und spielerischer Klasse auf engstem Raum agieren kann und bei passender Gelegenheit mit Pässen in die Spitze das Spiel öffnet und gefährlich vor das gegnerische Tor kommt. Je eine ansprechende Phase von zehn bis 15 Minuten Dauer pro Halbzeit reichen einfach nicht, einem so starken Gegner Paroli bieten zu können. Nach 14 von 20 Ligaspielen ist bei einem Sieg und 13 Niederlagen recht klar, das das Abenteuer Bundesliga für das Rudel wohl keine Fortsetzung findet. Diese Erkenntnis kann aber auch befreiend sein, denn man hat in den restlichen Spielen eigentlich nichts mehr zu verlieren.
Ausblick:
Der nächste Ligaspieltag ist für unser Team spielfrei. Bevor am 26.02.2022 mit dem 1. FC Nürnberg das nächste Top-Team im Auestadion zu Gast sein wird, bemüht sich das Trainerteam um ein Testspiel am kommenden Wochenende.
Aufstellung:
Ferl, Schmincke, Suntrup, Bindbeutel (79. di Giglio), Schmacke, Garcia, Agyekum (84. Petrovic), Porada (70. Felmeden), Wöhr, Eckhardt, Yigitoglu (74. Bucan)
Tore:
1:0 Weik (37.), 2:0 Eckhardt (40., ET), 3:0 Tohumcu (73.), 4:0 Bocs (77.), 5:0 Obiogumu (78.)
Bericht & Bilder: Joachim Suntrup
Veröffentlicht: 15.02.2022