Löwen trauern um Hans Knese

Löwen trauern um Hans Knese

LangjÀhriger Vereinsmitarbeiter verstorben

Der KSV Hessen trauert um Hans Knese. Der langjährige Geschäftsstellenleiter, Sicherheitsbeauftragte, und Versammlungsleiter bei Mitgliederversammlungen verstarb am 6. Oktober im Alter von 85 Jahren, nach langer, schwerer Krankheit.

Hans Knese kam vor knapp dreißig Jahren zu den Löwen. Nach seiner Pensionierung bei der Bundeswehr, wo er als Oberstleutnant tätig war, wurde ihm schnell langweilig und bot dem damaligen FC Hessen an, ehrenamtlich mitzuarbeiten. Wenige Wochen später war Knese Geschäftsstellenleiter. Die Kasse des Vereins war klamm, die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit immens. Knese arrangierte sich mit den Gegebenheiten, versuchte, das beste aus der Lage zu machen und dem Verein eine Struktur zu geben. Pokale nahm Knese mit nach Hause, um sie vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen. Vergebens: Ende Januar 1998 wurde der FC nach einem Konkurs aufgelöst.

Wenig später wurde der heutige Verein neu gegründet. Hans Knese war eines der Gründungsmitglieder des „neuen“ KSV, der unter Holger Brück als Vorstandschef in der Kreisliga A startete. Knese wurde erneut Geschäftsstellenleiter, kümmerte sich um die kaufmännischen Belange und stellte dafür dem Verein sogar seine Privatwohnung in der Belgischen Straße als Geschäftsstelle zur Verfügung. So liefen Fans und Vereinsmitarbeiter durch das Wohnzimmer der Familie Knese, um Eintrittskarten zu kaufen oder dem noch jungen Club beizutreten. Der „neue“ KSV war nur wenige Wochen alt, als der große FC Bayern München zu einem Freundschaftsspiel nach Kassel kam. Tagelang campierten Fans im Garten oder belagerten den Flur der Familie Knese, um an Tickets zu kommen. Die Familie zog immer mit. Seine Ehefrau, die Kinder, Schwiegersohn und Enkelin wurden in die Vereinsarbeit mit einbezogen und schnell für den KSV unverzichtbar.

Denkwürdige Momente gab es auch bei so mancher Mitgliederversammlung, die Hans Knese jahrelang als Versammlungsleiter führte. Mit einer Prise Ironie, aber immer korrekt, verbindlich und humorvoll moderierte er Veranstaltungen, die nicht immer einfach waren und sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Bis 2005 war Knese Geschäftsstellenleiter und zusätzlich Sicherheitsbeauftragter. Als einige Jahre später das Funktionsgebäude am Trainingsgelände errichtet wurde, übernahm er die Koordination und leitete den Bauausschuss. Im Jahr 2008 wurde Knese von Club-Chef Jens Rose zum „Löwen auf Lebenszeit“ ernannt. Bis zuletzt versuchte er, trotz Krankheit, bei jedem Spiel der Löwen im Auestadion dabei zu sein, drückte auf seinem Stammplatz auf der Haupttribüne fest die Daumen. Nun hat sein großes Löwenherz für immer aufgehört zu schlagen.

Der KSV Hessen trauert um eine Vereins-Legende und spricht hiermit seiner Frau und seiner Familie sein aufrichtiges Beileid aus.

Oliver Zehe

 

Veröffentlicht: 07.10.2023

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 06.10.2024