
Für Erich Balders, dem damaligen Manager des KSV Hessen, war er mit der wichtigste Spieler beim nordhessischen Fussballmärchen, dass die Löwen innerhalb nur weniger Monate aus den Tiefen der Hessenliga fast bis in die erste Bundesliga gespült hätte.
Horch kam 1978 zum KSV, zusammen mit drei anderen, die die kommenden Jahre ebenfalls entscheidend mit prägen sollten: Gerd Grau, Klaus Zaczyk und Helmut Hampl. Balders hatte hier mit seinen Verpflichtungen, wie so oft, ein glückliches Händchen. Horch wurde schon bald Kopf der Mannschaft, menschlich empathisch und integer. Als Libero gestaltete er das Spiel leichtfüßig und elegant nach vorne und war auch torgefährlich.
1980 gelang der Aufstieg in die zweite Liga, nur wenig später klopfte der nordhessische Emporkömmling an das Tor zur Bundesliga. Immer mit dabei Walter Horch, der nicht ohne Grund Mannschaftskapitän war. Jahr für Jahr kämpfte Horch, der zuvor bei Kickers Offenbach, Wormatia Worms und der Frankfurter Eintracht gespielt hatte, mit dem KSV um den Aufstieg in die Eliteklasse. Im Juni 1985 schien es dann soweit zu sein: Im letzten Heimspiel gegen Hannover hätte Horch und seinen Löwen ein Sieg zum Aufstieg in die Bundesliga gereicht. Doch die Geschichte ging tragisch aus: Die Löwen spielten 2:2 und Walter Horch verletzte sich nach wenigen Minuten so schwer, dass seine aktive Laufbahn für immer beendet war. Eine Woche später verlor der KSV ohne seinen Libero 0:2 in Nürnberg und verpasste die größte Chance seiner Vereinsgeschichte.
Horch, der heute im Main-Kinzig-Kreis lebt, arbeitete nach seiner Spielerlaufbahn als Trainer beim KSV Hessen, OSC Vellmar und Eintracht Vellmar und ist heute noch für die Holger-Brück-Traditionsmannschaft im Einsatz.
Der KSV wünscht seinem langjährigen Spielführer weiterhin alles Gute und vor allem viel Gesundheit.
Oliver Zehe
Veröffentlicht: 11.10.2022