Vom StĂŒrmer zum Torwart

Löweninside mit Nicolas Gröteke

Bereits seit der A-Jugend läuft der gebürtige Kasseler Nicolas Gröteke für die Löwen auf. Mit 2,01 Meter ist er groß gewachsen und eine gute Größe für den Mann zwischen den Pfosten. Steht er nicht im Tor, absolviert er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelsmanager bei T. Meissner Fruchthandel.

Doch Keeper war er nicht immer. „In meinen Anfängen habe ich überall mal gespielt. Angefangen als Stürmer bin ich immer weiter nach hinten gerückt, bis ich eben im Tor gelandet bin“, erzählt der 21-Jährige.

Woran es mit der Karriere auf dem Platz gescheitert ist? „Ganz klar an meiner Ausdauer“, schmunzelt der Keeper. Lange war er als Keeper in der Regionalligamannschaft gesetzt, im vergangenen Jahr verletzte er sich am Innenmeniskus. „Das ist natürlich super ärgerlich. Ich will so viel wie möglich spielen.“ Die Verletzung heilt und schnell steht er wieder auf dem Platz. Doch dann der erneute Schock vor drei Monaten: erneuter Riss des Innenmeniskus. Mittlerweile trainiert er aber wieder mit und hofft, in der Rückrunde wieder auf dem Platz stehen zu können. Bekannt ist er auch dafür, gerne an der Playstation aktiv zu sein: „Mein liebstes Spiel ist FIFA, da bin ich auch ziemlich gut drin.“

Wie kam es zu deinem Spitznamen Mondragon?
In der B-Jugend waren alle Torhüter verletzt, so dass ich ins Tor bin. Da hatte ich einen Sahnetag und Niklas Künzel gab mir diesen Namen – irgendwie wurde dieser Spitzname dann beibehalten.

Vor deiner Verletzung warst du als Torwart gesetzt. Seit seinem Wechsel stand Marlon Sündermann immer zwischen den Pfosten. Wie hoch ist für dich der Druck mit insgesamt drei Torwart-Konkurrenten?
Durch Marlon als insgesamt vierten Keeper hat sich die Konkurrenz natürlich nochmal erhöht. Aber die findet ausschließlich sportlich statt. Wir – Max Zunker, Moritz Schunke, Marlon und ich – verstehen uns untereinander alle gut. Mein Ziel ist es aber natürlich, wieder Stammkeeper zu sein, doch dafür muss die Leistung stimmen. Der Viererkampf spornt an. Da gibt man im Training nochmal zehn Prozent mehr.

Gegen den FSV gab es wieder eine Niederlage – 1:3 ging es aus. Wie hast du das Spiel von der Tribüne aus beobachtet?
Von der Tribüne sah unser Spiel tatsächlich gut aus. Wir haben das Spiel kontrolliert, viel Ballbesitz gehabt – doch zu viele individuelle Fehler gemacht, die uns schließlich um die Punkte gebracht haben. Der FSV hat uns dafür eiskalt bestraft und wir haben es nicht geschafft, unsere Chancen in Tore umzumünzen.

Nach dem Ausgleichtreffer kamen wir nochmal zurück und ich bin mir sicher, dass wir, wären wir in Führung gegangen, die Punkte im Auestadion behalten hätten. Unterm Strich finde ich, klingt das Ergebnis drastischer als es vom Spielverlauf tatsächlich ist. Es ist enttäuschend, aber Kopf hoch und auf das nächste Spiel konzentrieren.

Ist es mit Blick auf eure sportliche Situation besser, wenn das Heimspiel gegen Hoffenheim II ausfällt?
Meiner Meinung nach ist Hoffenheim eine Schicki-Micki-Mannschaft. Der Platz ist nicht in seinem besten Zustand und das könnte ein Vorteil für uns sein. Wir sind eine Kämpfertruppe und können sie zu Fehlern zwingen. Zweite Mannschaften haben uns zuhause bisher immer gut gelegen. Dennoch denke ich, dass eine Spielabsage auch nicht unwahrscheinlich ist.

Was steht für dich in der Winterpause an?
Zunächst werde ich mit meiner Freundin einen Trip nach Berlin machen. An Silvester wird dann die Sau herausgelassen (lacht). Doch das Training kann und werde ich nicht aus den Augen lassen, um die zurück erarbeiteten Muskeln nicht wieder zu verlieren.

Entweder oder …

Nutella mit oder ohne Butter? „Ich esse gar keine Butter.“

1 Tag am Strand oder 10 Tage in den Bergen? „Ganz klare Sache.“

Erst in die Verlängerung oder gleich ins Elfmeterschießen?

Himbeeren oder Brombeeren?

Ein Buch lesen oder Podcast hören?

Horrorfilm oder Komödie?

Unsichtbar sein oder durch die Zeit reisen?

Manuel Neuer oder Oliver Kahn?

Das Gespräch führte Celina Lorei.

Veröffentlicht: 15.12.2022

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Datum des Ausdrucks: 06.10.2024