Der Wahnsinn gegen Hanau
Neue Serie - Die groĂen Spiele der Löwen (3)
Es gibt Fußballspiele, die den Weg eines Vereins bestimmen. Ohne eine Partie gegen den FC Hanau 93 im Jahr 1980, in der damals noch drittklassigen Hessenliga, hätte es womöglich die fantastische Zweitliga-Zeit des KSV Hessen in den achtziger Jahren nicht gegeben.
Im Februar 1980 kämpft der KSV zum wiederholten Male um den Aufstieg. Und wieder sieht es nicht gut aus. Im wichtigen Heimspiel gegen Hanau 93 liegen die Löwen zehn Minuten vor Spielende mit 0:2 hinten. 5.500 Zuschauer im Auestadion sind ruhig, leiden leise vor sich hin. Die Wintersonne verschwindet langsam hinter dem Tribünendach, die Minuten verrinnen. In der 81. Minute Hoffnung, Dieter Greif erzielt das 1:2. Greif kam erst wenige Tage zuvor von Westfalia Herne und wurde von Trainer Rudi Kröner eingewechselt. Nur noch 70 Sekunden. Zaczyk haut aus 20 Metern auf das Tor – 2:2. Jubelstürme bei den Fans. Die zweite Minute der Nachspielzeit - Gewühl vor Hanaus Tor - wieder ist Dieter Greif da - Tooooooor!!! Der Wahnsinn - 3:2. "Wildfremde Menschen umarmten sich, einige wischten verschämt Freudentränen aus den Augen". So schwelgte die HNA. Beschwingt durch diesen Sieg schafften die Löwen tatsächlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Und Dieter Greif? Am Ende standen 7 Einsätze für den KSV zu Buche. Und zwei Tore. Eben die gegen Hanau 93. Ein Gänsehaut-Spiel, das zur Legende wurde.
Oliver Zehe
09.02.1980: KSV Hessen - FC Hanau 93 3:2 (0:1)
KSV: Vofrei - Horch - Hofmann, Damerau (52. Stengel), Hüter - Sturm (46. Greif), Frohnapfel, Kott - Zaczyk, Hampl, Grau. Trainer: Rudi Kröner.
Zuschauer: 5.500 Schiedsrichter: Eckhardt (Wismar).
Tore: 0:1 Schleiter (40.), 0:2 Hüter (59., Eigentor), 1:2 Greif (81.), 2:2 Zaczyk (89.), 3:2 Greif (90 + 2)
Veröffentlicht: 05.04.2020