Worms kommt!
KSV will den ersten Heimsieg feiernVor 47 Jahren war die Wormatia aus Worms ihrer Zeit einige Jahre voraus. Im Jahr 1967 prĂ€sentierte der Club als erste Mannschaft in Deutschland den Schriftzug eines Werbepartners auf dem Trikot. Doch der Deutsche FuĂballbund kannte keinen SpaĂ und pfiff die Wormatia sofort zurĂŒck: Die Brust sollte unbefleckt bleiben.
Wormatia Worms zĂ€hlte damals, in den GrĂŒndungs-Jahrzehnten der Bundesrepublik, zu den bekanntesten FuĂballvereinen in Deutschland. Lange Jahre spielte der Verein erstklassig, gehörte 1974 auch der neu gegrĂŒndeten 2. Bundesliga an. Acht Jahre spĂ€ter 1982 verlieĂ die Wormatia dann die groĂe FuĂball-BĂŒhne.
In der vergangenen Saison hielt Worms nur mit Ach und Krach die Liga. Sportlich als Tabellensechzehnter der Regionalliga SĂŒdwest abgestiegen, rettete sich die Wormatia nur dank des Doppelaufstiegs von Sonnenhof GroĂaspach und Mainz 05 II und weil kein hessischer Verein den Sprung von der Oberliga in die Regionalliga SĂŒdwest wagen wollte.
In der Sommerpause wurde das Team vollkommen umgekrempelt. Gleich 18 Spieler verlieĂen den Verein, darunter die Ex-Löwen Kevin Wölk, Patrick Wolf und Carsten Nulle. DafĂŒr stieĂen 16 neue KrĂ€fte zum Kader, viele Shootingstars aus der eigenen Jugend, aber auch einige erfahrene Akteure wie Kristian Maslanka und Zahit Findik (Eintracht Frankfurt II), Keeper Tim Paterok (TSG Hoffenheim II), Ideal Iberdemaj (SC Pfullendorf), Florian Treske (SSV Ulm), Sascha Wolfert (SC Elversberg), Benjamin Maas (Darmstadt 98) oder Enis Saiti (Waldhof Mannheim).
Und diese VerjĂŒngungskur hat Worms ausgsprochen gut getan: Nach der mehr als unglĂŒcklichen 1:3-Auftaktniederlage gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern, siegte Worms nach 28 sieglosen Jahren erstmals wieder beim Erzrivalen Eintracht Trier. Gegen Kickers Offenbach folgte am dritten Spieltag ein torloses Unentschieden.
âWir haben uns extrem gut prĂ€sentiertâ, resĂŒmierte Wormatia-Coach Sascha Eller nach dem Spiel, in dem Enis Saiti und Jonathan Zinram mehrere hochkarĂ€tige Torchancen auslieĂen und Benjamin Himmel die gelb-rote Karte sah. Mit ihm wird ein wichtiger Spieler gegen den KSV fehlen.
Die Löwen wiederum verspĂŒren nach dem 5:2 bei der SpVgg. Neckarelz Aufwind. War das gegnerische Tor beim 0:0 gegen Pirmasens noch vernagelt, gelang gegen Neckarelz zumindest in der ersten Halbzeit offensiv nahezu alles. Eines scheint auch in Kassel nach drei Spieltagen der neuen Saison sicher zu sein: Da steht eine deutlich aufgewecktere Mannschaft auf dem Feld als in der vergangenen Spielzeit, als der Klassenerhalt erst im Schlussspurt gesichert werden konnte.
Und so darf man sich freuen auf Samstag, auf das Aufeinandertreffen zweier Vereine, die langsam wieder zurĂŒck finden in die angestammte obere TabellenhĂ€lfte der Regionalliga.
Stefan Frindt
Medienteam
Veröffentlicht: 14.08.2014