KSV Hessen mit enormer Steigerung nach der Pause zum 4:1-Sieg in Braunfels
"WOLLTEN UNS NICHTS VORWERFEN LASSEN"
An Schützenhilfe vom Lokalrivalen KSV Baunatal hatte im Kasseler Lager offenbar niemand mehr geglaubt. Jedenfalls spielte die Elf von Trainer Hans-Ulrich Thomale im Stadion Schlossblick vor 650 Zuschauern in der ersten Halbzeit derart desillusioniert auf, dass die durch Oliver Dönges (6. Minute) früh in Führung gegangenen Mittelhessen plötzlich wieder an ihre Mini-Chance auf den Klassenerhalt zu glauben schienen. Der KSV dagegen blieb bis zur Pause alles schuldig.
âDie Enttäuschung nach dem 1:1 gegen Erzhausen saß tiefâ, zeigte Thomale ein wenig Verständnis für den schwachen Beginn seiner Mannschaft. Nach dem Wiederanpfiff des ohne Verwarnung ausgekommenen Schiedsrichters Ralf Viktora zeigten die Löwen aber gewohnten Biss. âWir wollten uns nichts vorwerfen lassen und haben uns noch einmal zusammengerissenâ, erklärte Mittelfeldspieler Tobias Nebe. âWir mussten für den Fall eines Darmstädter Ausrutschers in Baunatal unsere theoretische Chance wahren, doch noch durch die Hintertür in die Regionalliga zu kommenâ, sagte Trainer Thomale nach einer zweiten Halbzeit, âwie ich sie mir vorgestellt hatteâ.
Während Torjäger Thorsten Bauer beim bundesligaerfahrenen Harry Preuss (früher VfB Stuttgart) abgemeldet war, avancierte Sturmkollege Adem Usta mit schönen Toren zum 1:1 (53.) und zur 2:1-Führung (58.) zum Matchwinner des KSV, für den Slawomir Chalaskiewicz mit seinen beiden Toren (63., Foulelfmeter und 84.) den am Ende standesgemäßen, aber zu hoch ausgefallenen Sieg sicherstellte.
Die zwischenzeitlich wieder gute Laune der KSV-Anhänger hatte der Braunfelser Stadionsprecher aber gründlich verdorben, als er - nicht ganz ohne Häme - das Darmstädter 1:0 in Baunatal verkündete.
<i>(Thomas Hain, HNA-Sportredaktion, 01.06.2004)</i>
Veröffentlicht: 01.06.2004