Dazu der KSV-Vorstandsvorsitzende Jens Rose kämpferisch: „Wir wollen den Zuschauer-Saisonrekord von Darmstadt 98, der am 7. März im Heimspiel gegen den SSV Ulm bei 11.100 Besuchern lag, knacken und haben nachwievor die Chance aufzusteigen".
Die Willensstärke, der Glaube an den Erfolg und die gebotene Sieger-Mentalität samt Moral zuletzt im Weismainer Waldstadion von Kapitän Thorsten Schönewolf und Co. stimmten und machen Mut! Mut, um mit diesem psychologischen Rückenwind aus dem errungenen und erzwungenen Auswärtssieg in der „Woche der Wahrheit" mit drei Spieltagen in der Regionalliga Süd die „Aktion Attacke" auf den nur um drei Zähler in der Tabelle vorn liegenden 1. FC Heidenheim bei seinem Durchmarsch-Vorhaben in den insgesamt noch vier ausstehenden Partien doch noch abzufangen. Wie schon mal vor drei Jahren beim letzten Löwen-Aufstieg, den der KSV Hessen damals am letzen Spieltag der Saison verwirklichte.
KSV Hessen und 1.FCH jeweils daheim gegen Münchener Teams
Im Fernduell haben beide Aufstiegs-Rivalen am Samstag Heimspiele gegen Münchener Klubs. Die Baden-Württemberger, mit dem von der „Papierform" her leichteren Restprogramm, empfangen im Albstadion Schlusslicht SpVgg Unterhaching II (Hinspiel 2:0 für den FCH), während der KSV Hessen zeitgleich im „Löwen-Duell" im Auestadion gegen den TSV 1860 München II die ungleich schwierigere Aufgabe hat.
Doch im heimischen Auestadion sind KSV-Kapitän Thorsten Schönewolf und Co. in dieser Saison eine Macht und „Liga-Spitze" und bilden obendrein eine Einheit mit ihren KSV-Fans.
Außerdem steht noch eine "Rechnung" offen mit der zweiten Garnitur des Zweitbundesligisten, der im übrigen den Klassenerhalt in der 2. Liga am Sonntag mit Neu-Trainer Ewald Lienen vorzeitig realisierte.


An das Hinspiel gegen die U-23 der Sechziger denken die Kasseler Löwen ungern und sicher mit Wut im Bauch. An jenem Freitagabend des 29. November 2008 trat der KSV Hessen mit dem letzten Aufgebot an, wobei die Flutlicht-Partie gar nicht angepfiffen werden durfte, da eine Platzhälfte (jene vor den Trainerbänken) gefroren war und es ein „Lotterie-Spiel" wurde.
Dabei rutschte damals in der 13. Spielminute Linienrichter Markus Kugele auf dem eisigen Boden an der Seitenaußenlinie aus, verdrehte sich den Fuss, um von KSV-Physiotherapeut Niko Siebert behandelt zu werden. Der Vereinsarzt des TSV 1860 München diagnostizierte hernach eine Bänderverletzung.
Daraufhin veranlasste der Mainzer Schiedsrichter Robert Kampka eine Stadiondurchsage, um einen qualifizierten Ersatz zu finden. Jonas Beinhofer vom TSV Murnau stellte sich als geprüfter Schiedsrichter vor und übernahm fortan die Linienrichter-Funktion.
Hinspiel auf Eisparkett an Grünwalder Straße


Foto: Harry Soremski
Aufgrund der Vorkommnisse begann die zweite Halbzeit mit zehnminütiger Verspätung. Thorsten Bauer glich dann vor 800 Zuschauern, darunter auch etliche, lautstarke Sechziger Fans auf der Gegentribüne, in einem verbissen geführten Löwen-Duell (neun gelbe Karten) in der 61. Minute auf kuriose Art mit seinem 50. Regionalliga- Treffer nach Vorarbeit von René Ochs das frühe Führungstor von Philipp Hosiner (10.) aus.
Der gebürtige Österreicher aus dem Burgenland, der jüngst am 15. Mai 20 Jahre wurde und ebenso wie der 22jährige Innenverteidiger und TSV-Kapitän Florian Tausendpfund nach dieser Saison zum Drittligisten SV Sandhausen wechseln wird, köpfte neun Minuten vor Spielende mit seinem zweiten Treffer (derzeit insgesamt 12) das 2:1-Siegtor.
An jenem 15. Spieltag der Hinrunde wirkten beim TSV 1860 München II mit: Krauss - Jungwirth, Tausendpfund (Cap.), Leist, Hammann - Kaiser, Eberlein, Schwarz, Schick - Kucukovic, Hosiner; eingewechselt: 86. Ratei für Hammann, 90. Majdancevic für Hosiner; Bank: Seibold (ETW), Knauer, Wittek, Schittenhelm, Schmitt.
Beim KSV Hessen Kassel: Lamczyk - Heussner, Stadel, Latifi, Streubert - Gaede, Habib - Tornieporth, Wölk, Ochs- Bauer; eingewechselt: 89. Lenz für Habib und Pilch für Streubert; Bank: Wolf (ETW), Herbold, Möller, Wittke, Busch.
Sechs Monate später im Rückspiel kann Trainer Mirko Dickhaut, nach heutigem Ausblick, auf die damals fehlenden Christoph Keim, Kapitän Thorsten Schönewolf und Winter-Neuzugang Sebastian Gundelach setzen, die mit ihrer Abgeklärtheit und Coolness den prächtigen Team-Kampfgeist in diesem so wichtigen Spiel noch intensivieren dürften.
Sechziger kommen mit Ex-Heidenheimer Coach Dieter Märkle
Und die Sechziger Zweite? Die Münchener liegen bei 46 Punkten auf Platz 7 und können gelassen die 500 Kilometer-Fahrt antreten und im Auestadion befreit aufspielen. Das war vor zwei Jahren beim Gastspiel am letzten Spieltag noch anders, als die „Junglöwen" des TSV, der am 17. Mai 1860 gegründet wurde, gegen den Ende Mai 2007 gesicherten KSV Hessen unbedingt zu gewinnen hatten, um den Liga- Verbleib zu erhalten.
Diesmal sind die Vorzeichen in Punkto Sieg-Pflicht umgekehrt. Trainer vom TSV 1860 München II ist übrigens Dieter Märkle. Der 46jährige, gebürtige Neu-Ulmer coachte ab der Saison 2006/2007 noch den derzeitigen KSV- Aufstiegs-Konkurrenten 1. FC Heidenheim, ehe sein Trainer-Engagement mit der letzt jährigen Spielzeit 2007/2008 bereits vorzeitig im September 2007 endete und Dieter Märkle damals vom derzeitigen FCH- Coach Frank Schmidt abgelöst wurde.
Kommen Münchener Junglöwen mit Messins Cousin ins Auestadion?
Noch eine interessante Randgeschichte: im Januar besuchte das Dickhaut-Team im Rahmen seines einwöchigen Trainingslagers an der Costa Brava in der katalanischen Hauptstadt Barcelona im Stadion Camp Nou die Pokal-Partie von „Barca" gegen Lokalrivale Espanyol und erlebte inmitten von fast 80.000 Zuschauern den argentinischen Weltklassefußballer Lionel Messi live. Der Cousin von Lionel Messi heißt Emanuel Biancucci und steht seit dieser Saison bis Juni 2010 beim TSV 1860 München unter Vertrag.
Der 20jährige wohnt im Internat des Traditionsvereins und wurde beim Zweitliga-Team bereits im Training getestet. Der offensive Mittelfeldspieler ist jedoch vorerst für den Regionalliga-Kader vorgesehen, wo der Argentinier als Nicht-EU-Ausländer allerdings immer noch auf seine Spielberechtigung wartet. Seit Monaten hat sich der TSV 1860 darum bemüht, dass das Talent die italienische Staatsbürgerschaft erhält, da zwei Urgroßeltern von Emanuel Biancucci aus Italien stammen. Laut Informationen von der Sechziger Pressestelle lassen sich „die italienischen Behörden nach wie vor Zeit und sind seit dem Passfälscherskandal sehr vorsichtig geworden". Dazu Joachim Mentel vom TSV 1860 München: „Wir warten seit einem halben Jahr täglich auf die Spielberechtigung". Wie weit Emanuel Biancucci gar „Messi- Gene" hat und ob die „unendliche Geschichte" um seine Spielberechtigung rechtzeitig bis zum „Löwen-Duell" im Auestadion beendet ist, bleibt nach wie vor offen.
KSV Mittwoch im Pokal - Samstag Vorspiel der F-Junioren - HR-Fernsehen begleitet KSV
Nicht mehr offen ist, dass der KSV Hessen ausgerechnet in dieser heißen Saisonphase bereits am Mittwochabend in der 3. Runde des Kasseler Kreispokals bei der TSG Sandershausen (Anpfiff 18.30 Uhr) anzutreten hat. Hier wird Trainer Mirko Dickhaut in Anbetracht der Tatsache, dass dieses Pflichtspiel nur drei Tage vor der bedeutsamen Liga-Partie liegt und die Löwen lieber Dienstagabend gespielt hätten, personell rotieren lassen und einige Stammkräfte schonen.


Das Vorspiel zum „Löwen-Duell" zwischen dem KSV Hessen Kassel vs. TSV 1860 München II am Samstag im Auestadion werden ab 11.30 Uhr übrigens die F-Junioren der TSG Wilhelmshöhe und des KSV Baunatal bestreiten. Diese Partie bildet das Finale des HNA-E.ON-Mitte-Jugendcup.
Auch das HR-Fernsehen wird den KSV Hessen Kassel, wie schon zuletzt bei den Auswärtsspielen, zum wiederholten Mal in dieser Saison im Auestadion begleiten. Dabei bildet am Samstag die KSV- Partie wieder das „Spiel der Woche" in der Sendung „Sport am Samstag" ab 17 Uhr im Hessenfernsehen.
Außerdem wird am Vorabend des Spieltages im Kabelfernsehen Offener Kanal Kassel in der Sendung „Löwen-Talk" ab 18.15 Uhr (Wiederholung 22.15 Uhr und am Samstag um 10.15 Uhr) in einer Gesprächs- Runde auf die Partie zwischen den Kasseler und Münchener Löwen eingestimmt.
In der Sendung werden DFB- Vizepräsident und HFV- Präsident Rolf Hocke sowie der KSV- Vorstandsvorsitzende Jens Rose neben heimischen Sportjournalisten und Löwen-Talk-Experte Hans-Ulrich Thomale Rede und Antwort stehen.
Herbert Pumann - KSV-Pressereferent
Montag, 18. Mai 2009
Veröffentlicht: 18.05.2009