KSV-Aktion gegen Rassismus

Fanaktion
Am ersten Spieltag der neuen Saison - Eine Initiative des Löwen-Fanbeauftragten Markus LÀmmer.
Die Löwen zeigen Flagge gegen Rechtsradikale und Rassismus. Fans und Mannschaft werden zum ersten Heimspiel in der Fußball-Regionalliga am Samstag, 28. Juli, gegen Aalen (Beginn: 14 Uhr im Auestadion) in Trikots und Shirts mit dem Schriftzug „Löwen gegen Rassismus" beziehungsweise „KSV-Fans gegen Rechts" auflaufen. Die Trikots der KSV-Spieler werden im Anschluss an die Partie über Ebay versteigert. Der Erlös wird dem Ortsverein Kassel des Kinderschutzbundes überwiesen. Initiator der Aktion ist der Fanbeauftragte des KSV Hessen, Markus Lämmer (39).

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zoomMarkus Lämmer
Foto: HNA/privat
Herr Lämmer, wie ist die Idee für einen solchen Aktionstag entstanden?

Lämmer: Irgendwann gegen Ende der letzten Saison. Ich bin von Anhängern angesprochen worden, die über Ärger mit Rechtsradikalen in der Nordkurve berichteten. Da ist mir abends die Idee gekommen, dass wir ein Zeichen setzen müssen.

Was konkret ist geplant?

Lämmer: Die Mannschaft trägt Trikots mit der Aufschrift „Löwen gegen Rassismus". Mehmet Göker, der Trikot-Sponsor, hat sich sofort einverstanden erklärt. Wir Fans ziehen uns T-Shirts mit dem Schriftzug „KSV-Fans gegen Rechts" an. Die Hemden kosten sieben Euro und sind in der KSV-Geschäftsstelle zu haben. Außerdem werden wir ein sechs Meter langes Banner entrollen. Aufschrift: „KSV-Fans gegen Nazis und Rassisten." Dieses Banner soll künftig bei allen KSV-Spielen in den Stadien aufgehängt werden.

Wird die Aktion wirklich von allen Fans begrüßt?

Lämmer: Mit ist nichts Gegenteiliges bekannt. Allerdings haben einige Bedenken angemeldet. Politik gehöre nicht ins Stadion, sagen sie.

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zoomDer KSV zeigt Flagge: Dominik Suslik in dem Trikot, das er auch gegen Aalen tragen wird.
Foto: KSV Hessen Kassel

Was antworten Sie darauf?

Lämmer: Ich sehe das anders. Und der KSV-Vorstand auch. Er unterstützt uns. Auch der DFB steht hinter uns.

Wie viele Rechtsradikale sind regelmäßig bei KSV-Spielen dabei?

Lämmer: Schwer zu sagen. Sie treten vereinzelt auf.


Warum ist der Fußball für Rechte so attraktiv?

Lämmer: Sie erhoffen sich eine gute Plattform. Ich habe aus anderen Stadien schon gehört, dass dort die NPD versucht, Fans anzuwerben.

Hat es das in Kassel auch schon gegeben?

Lämmer: Nein. Mir ist jedenfalls nichts bekannt.

Was geschieht mit Anti-Rassismus-Trikots der Spieler nach der Begegnung?

Lämmer: Sie sollen über Ebay versteigert werden. Die Einnahmen werden dem Kasseler Kinderschutzbund überwiesen. Von dem Erlös aus dem T-Shirt-Verkauf beziehungsweise dem Verkauf von Aufklebern fließen jeweils ein Euro (Shirt) und zehn Cent (Aufkleber) in die Fankasse.

 

Uli Brehme | HNA-Sportredaktion | Dienstag, 17. Juli 2007


Veröffentlicht: 17.07.2007

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Datum des Ausdrucks: 06.10.2024