Die Woche des Adler

KSV Hessen - Darmstadt 98
So bereitet sich der KSV-TorhĂŒter auf das Spiel gegen Darmstadt 98 vor.
Er ist der große Rückhalt des KSV Hessen Kassel in der Fußball-Regionalliga Süd: Oliver Adler - in den 25 Saisonspielen bisher hat er keine einzige Minute gefehlt. Und auch am kommenden Samstag gegen Darmstadt im Aue-stadion will er wieder vollen Einsatz zeigen. Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit. Und wir schauen einmal, wie die Woche vor einem solch wichtigen Spiel für einen aussieht, der mit zu dem Erfahrensten zählt, was der deutsche Fußball zu bieten hat. Adler ist 39 Jahre alt.

Montag

Oliver Adler hat frei - wie in der Regel montags. Er ist bei seiner Familie in Duisburg. Bei seiner Frau Andrea, die am Tag zuvor Geburtstag hatte, bei seinen Kindern René (15) und Celine (7), die nun die Schulferien genießen. Am Nachmittag fährt Adler nach Kaiserslautern, schaut sich am Abend die Zweitliga-Begegnung zwischen dem heimischen 1. FC und dem MSV Duisburg an. „Ich interessiere mich halt generell für Fußball." Nach dem Spiel fährt er zurück nach Duisburg.

Dienstag

Gegen Mittag bricht Adler nach Kassel auf. Fällt der Abschied von der Familie schwer? „Am Anfang war es gewöhnungsbedürftig. Jetzt habe ich mich daran gewöhnt." Um 16 Uhr steht Adler auf dem Trainingsplatz. Technikschulung. Am Abend fährt er in den Düsseldorfer Hof, wo für Adler ein Zimmer reserviert ist. Wirt Kostas Vick und sein Team sind für den Torwart wie eine zweite Familie. Im Düsseldorfer Hof schaut sich Adler Bayern gegen Mailand in der Champions League an.

Mittwoch

Nach dem Frühstück gegen 8.15 Uhr geht Adler in die Stadt, besorgt sich Zeitungen. Mittwoch ist Sport-Bild-Tag. „Im Café wird sich dann informiert." Um 10 Uhr steht die erste Trainingseinheit an. 90 Minuten. Adler macht in der Regel alles mit. Nur wenn er sagt, dass er sich nicht so gut fühlt, tritt er ein wenig kürzer. In der Mittagspause stehen Nudeln auf dem Speiseplan. Bevorzugtes Lokal: gibt es nicht. Um 16 Uhr die zweite Trainingseinheit, danach wieder Champions League im Fernsehen. „Das ist eine gute Woche. Da kommt viel Fußball." Spannung vor dem Darmstadt-Spiel? „Baut sich ein bisschen auf."

Donnerstag

Donnerstag ist kicker-Tag. Und Autowaschtag. „Ich habe so meine Abläufe." Adler fährt einen Van, der will auf Vordermann gebracht werden. 16 Uhr Training. Womöglich ein Gespräch mit dem Trainer über die Stärken des ein oder anderen Darmstädters. Auch Videostudium ist möglich. Die Kassetten bekommt Adler von Trainer Matthias Hamann.


Freitag

Im Training ab 15 Uhr geht es vornehmlich darum, Frische zu tanken. „Die Einheit ist kürzer, aber heftiger." Die mentale Vorbereitung beginnt. „Ich mache mir Gedanken: Wie kommen die Freistöße? Wie die Ecken? Ich brauche dazu aber keine Ruhe. Ich kann das auch während des Autofahrens machen." Adler zieht sich gegen 22 Uhr aufs Zimmer zurück.

Samstag

Lockere Trainingseinheit ab 9.30 Uhr, Mittagessen mit ein paar Mannschaftskollegen. Fahrt zum Stadion. „Das ist der Punkt, wo das Kribbeln kommt." 13 Uhr Treffpunkt, Mannschaftsbesprechung. Tunnelblick. Anpfiff. „Und dann am besten gewinnen." Vor den Augen der Familie, die an diesem Tag im Stadion ist.



Von Florian Hagemann
HNA-Sportredaktion
Mittwoch, 04. April 2007

Veröffentlicht: 04.04.2007

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Datum des Ausdrucks: 06.10.2024