Die Nummer 13, die ein 6er ist

Interview
Interview mit KSV-Fußballer Mario Klinger ĂŒber seine Lieblingsposition, den Klassenerhalt und Schalke 04.
Fußball-Regionalligist KSV Hessen Kassel ist glänzend aus den Startlöchern gekommen: Zwei Siege nach der Winterpause. Am Freitag (19 Uhr) soll beim Tabellenletzten, den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern, der nächste Schritt Richtung Klassenerhalt gelingen. Vor dem Spiel sprachen wir mit Mario Klinger, der endlich auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld spielt und dort bisher starke Leistungen zeigte.

Warum tragen Sie beim KSV eigentlich das Trikot mit der Nummer 13 und nicht die Nummer 6?

Klinger: Als ich kam hätte ich schon gerne die 6 oder die 4 gehabt. Aber beide waren vergeben. Die 13 habe ich einfach zugeteilt bekommen

Die 13 bringt angeblich Unglück. Sie sind wohl nicht abergläubisch?

Klinger: Dabei jedenfalls nicht. Es gibt einige gute Fußballer, die die Nummer 13 tragen.

Wie fühlen Sie sich denn auf der neuen Position im defensiven Mittelfeld?

Klinger: Auf der 6er-Position spiele ich am liebsten. Das habe ich schon bei Schalke und in der Jugend gemacht. Ich kann da besser meine Offensiv-Qualitäten ausspielen. Als Innenverteidiger muss man schon genau gucken, wann man seinen Drang nach vorn auslebt.

Die Position des 6ers ist eine Schlüsselposition im modernen Fußball. Erklären Sie uns doch mal, was so ein 6er leisten muss.

Klinger: Wichtig ist, am Boden wie in der Luft zweikampfstark zu sein. Du musst mit dem Auge spielen, nicht blind in der Gegend rumrennen. Es geht darum Angriffe abzufangen, aber gleichzeitig eigene Angriffe einzuleiten. Du musst das Spiel vor dir dirigieren können. Diese Position ist eine der wichtigsten im Fußball.

Und die, die sich in den letzten Jahren am stärksten verändert hat?

Klinger: In jedem Fall. Früher musste man den Spielmacher ausschalten und die Sache war erledigt.

Beim KSV läuft es seit der Winterpause glänzend. Klappt es mit dem Klassenerhalt?

Klinger: Davon bin ich überzeugt. Wir sind kompakt und stark, durch die Neuzugänge auch spielstärker geworden. Generell denke ich, dass wir nur sehr schwer zu schlagen sind. Und die anderen Mannschaften wissen das.

Kaiserslautern, der nächste Gegner, ist noch ohne jeden Sieg. Spielt da die Angst mit, sich zu blamieren?

Klinger: Nein, aber die haben zuletzt gegen starke Gegner nicht verloren. Da muss man aufpassen. Trotzdem planen wir natürlich drei Punkte ein.

Sie kamen aus Schalke nach Kassel. Schauen Sie eigentlich noch, wie sich Ihr Ex-Klub schlägt?

Klinger: Natürlich. Ich bin da, wenn die Zeit es zulässt. Und habe noch Kontakt zu einigen Spielern.

Und, wird Schalke Meister?

Klinger: Die schwimmen derzeit ganz schön. Und die anderen haben Blut geleckt. Es wird schwer. Aber ich würde es ihnen wünschen.

Ist man nach sechs Jahren Schalke auch Schalke-Fan?

Klinger: Ich halte schon zu Schalke. Richtiger Fan eines Vereins war ich aber nie. Ajax Amsterdam begeistert mich allerdings wegen seiner tollen Jugendarbeit.

Sehen Sie Ihre Zukunft weiter im Profigeschäft?

Klinger: Ja. Ich bin 20 Jahre alt und habe die besten Möglichkeiten, diesen Sprung noch zu schaffen. Dafür tue ich alles. Und wenn wir mit dem KSV so weitermachen, dann werden wir auch genügend Aufmerksamkeit bekommen.

 

Von Frank Ziemke
HNA-Sportredaktion
Donnerstag, 08. März 2007


Veröffentlicht: 08.03.2007

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 24.04.2025