Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt
KSV-HISTORIE
Helmut Hampl.
Zwei Stunden vor dem Anpfiff ergatterten ich und einige Mitschüler einen Platz auf der Gegengeraden. In brüllender Hitze trieften wir auf den heißen Stufen dem historischen Ereignis entgegen, während nicht wenige Nachzügler mit Plätzen auf den Bäumen vorlieb nehmen mussten.
Der schon vor der Partie gegen seinen Willen verabschiedete Helmut Hampl war nach dem Anpfiff wohl besonders motiviert. Zunächst knallte er einen abgewehrten Eckball volley in den Torwinkel und versenkte wenig später einen Strafstoß flach zum 2:0. Nach nur 28 Spielminuten machte sich grenzenloser Jubel breit. Wir schauten uns gleichzeitig etwas ungläubig an: Sollte es das Schicksal nach all den Enttäuschungen zuvor diesmal tatsächlich gut mit den Löwen meinen?
Doch Hannover glich noch in der ersten Halbzeit aus. Die Stimmung wandelte sich von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Danach half es dem KSV auch nichts, dass er groß auftrumpfte und Thomas Freudenstein laut ZDF-Reporter Töpperwien wie der junge Rummenigge spielte. 5000 Hannoveraner feierten ihren Torhüter Ralf Raps und das 2:2 wie einen Sieg. Für den KSV war nun im letzten Saisonspiel in Nürnberg ein Punkt Pflicht.
Veröffentlicht: 31.07.2006