Erst siegen, dann träumen
KSV Hessen - FSV Steinbach
Die Bornheimer haben in diese Woche versucht, kleine Störfeuer zu legen. FSV-Kapitän Bernd Winter erklärte allerorten: „Es wird kein Endspiel geben. Kassel verliert gegen Steinbach.“ Ein Albtraum-Szenario für jeden Löwen-Fan. „Da kann ich nur drüber schmunzeln“, sagt dagegen Christoph Keim. Für Hamann ist schon der Gedanke tabu: „Mit diesem Thema beschäftigen wir uns gar nicht. Wer sich über das Scheitern Gedanken macht, hat schon verloren.“ Und deshalb zählt für ihn allein: „Wir wollen jetzt gegen Steinbach gewinnen. Aus! Ende! Alles andere gilt nicht.“
Diese Politik der kleinen Schritte, sie hat die Löwen weit gebracht. Immer getreu dem Motto: Das nächste Spiel ist stets das wichtigste. „Okay“, sagt Keim, „das mag abgedroschen klingen. Aber es wirkt.“ Im Fall des KSV hat es zu einer beispiellosen Siegesserie geführt, wie sie wohl nicht nur Keim in seiner Laufbahn noch nicht erlebt hat. Seit Oktober ohne Niederlage, seit acht Spielen ohne Gegentor - da muss man auch vor Steinbach keine Angst haben. „Ein unangenehmer Gegner, der zuletzt aber einen kleinen Einbruch hatte“, stellt Hamann fest. Und gegen den die Kasseler beim 2:0-Sieg im Hinspiel nur eine halbe Stunde lang Probleme hatten. Dann brach Keim mit einem Kopfballtreffer den Bann.
Am Samstag haben die Gastgeber zudem wieder größere personelle Alternativen, weil Mirko Dickhaut und Michael Mason ihre Verletzungen auskuriert haben. Die Zuversicht, dass Winters frostige Prognose nicht Wirklichkeit wird, ist somit groß. „Es wird keine Albträume geben“, verspricht Matthias Hamann, „wir werden erst siegen und dann träumen.“ Und danach dürfen sich dann auch die Löwen Gedanken machen über das Spiel der Spiele am Donnerstag in Frankfurt.
<i>FRZ / HNA-Sportredaktion
Freitag, 19. Mai 2006</i>
Veröffentlicht: 19.05.2006