Schalke 04 spielte am 16. Juli im Auestadion
SCHALKE IST EINE RELIGION
�Kassel ist für uns ein interessanter Ort�, beantwortet der Manager die Frage nach den Gründen für die Wahl des Spielortes ohne zu zögern. �Der Profi-Fußball hat hier eine lange Tradition, und der KSV wird auch genau dorthin zurückkehren�, gibt sich der Manager prophetisch.
Und wie bitte kommt man dort hin, Herr Assauer? �Man muss so etwas mit Bedacht vorbereiten, denn eine finanzielle Schieflage kann einen Verein umwerfen�, hält sich der Ex-Libero mit einem Tipp nicht zurück, wenn es um die Perspektiven des Kasseler Fußballs geht.
Weniger um die Belange seiner nordhessischen Manager-Kollegen und mehr um die Interessen der örtlichen Fans kümmerten sich Assauer und Co. vor, während und nach dem Spiel.
Während der in der 77. Minute ausgewechselte Ebbe Sand die Reservebank verließ, um minutenlang Autogramme auf hingestreckten Armen, Mützen, Eintrittskarten und Fußbällen zu verteilen, standen ihm darin der Manager und auch Trainer Jupp Heynckes in nichts nach.
�Schalke ist eine Religion�, kommentierte der auf den Rollstuhl angewiesene Stefan Hof dieses für Bundesliga-Verhältnisse nicht alltägliche Verhalten gegenüber den Fans. Hof, der aus Gießen zu dem Spiel im Kasseler Auestadion angereist war, hatte zuvor ohne Probleme die gewünschten Fotos von sich und Ebbe Sand sowie Jupp Heynckes bekommen.
Entsprechend gelöst war auch die Atmosphäre unter den 6000 Zuschauern. �Das einzig Unangenehme was hier läuft, ist der Schweiß�, kommentierte Ernesto Plantera vom verantwortlichenProtex- Sicherheitsdienst die friedliche Stimmung unter den Fans der Blau-Weißen.
Die hatten derweil immer noch Gelegenheit, Autogramme zu bekommen oder sogar von Ebbe in den Arm genommen zu werden. Und einige von ihnen, wie die neunjährige Laura Engemann aus Obermeiser, haben seit Mittwoch sogar feste Zukunftspläne im Hinblick auf ihre Schalke-Liebe: �Ich will jetzt unbedingt mit dem Sparen anfangen, damit ich mir bald ein eigenes Trikot leisten kann.�
<i>(Martin Scholz / HNA-Sportredaktion, 18.07.2003)</i>
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Unermüdlich: Der Schalker Ebbe Sand begeisterte auch außerhalb des Spielfeldes seine Fans. (Foto: Klein/nh)
Veröffentlicht: 18.07.2003