Ein Weltfußballer im KSV Hessen-Dress

STEFFEN FREUND
Keinen Zweifel, da stand ein richtig Großer im KSV Hessen-Trikot auf dem Platz. Steffen Freund hat bis auf den Weltmeistertitel jede begehrenswerte Trophäe gewonnen, die sich ein Fußballer nur wünschen kann.
Zweimaliger Deutscher Meister mit Borussia Dortmund 1995 und 96, Europameister mit Deutschland 1996, ein Jahr später Champions League Gewinner ebenfalls mit Borussia Dortmund und 1997 den Weltpokal. „Was noch fehlte, ist der Weltmeistertitel“, flachste Freund, der nach seinem Abschied vom Premier League Club Leicester City 2004 nun Fußballrentner ist.

Was macht jemand, der sein ganzes Leben Fußball gespielt hat und mit 35 Jahren ja noch nicht zum ganz alten Eisen gehört? „Ich habe mich in Potsdam niedergelassen und trainiere täglich bei den Hertha Amateuren mit. Einfach so aufhören geht nicht, nicht nur, weil ich am Fußball hänge, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen." Als Profi-Fußballer, verrät er, vergrößere sich das Herz wegen der enormen körperlichen Anstrengung. „Wenn man von heute auf morgen keinen Sport mehr betreibt, kann das sogar gefährlich werden.“
Das Bruno-Plache-Stadion kennt Freund noch aus seiner Zeit bei Stahl Brandenburg. „Hier haben wir oft gespielt und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich durch diesen Tunnel das Spielfeld betreten musste. Die Atmosphäre in Leipzig war immer schon sensationell, nicht nur heute.“
Den Werdegang des KSV Hessen verfolgt Freund mit Interesse. „Der KSV Hessen ist ein Traditionsverein mit enormen Potenzial, der hoffentlich bald wieder in den bezahlten Fußball kommt. Ich habe mitbekommen, dass der KSV alle Zuschauerrekorde in den unteren Ligen gebrochen hat.“ Auf die Frage, ob er nicht öfter für die Löwen an den Ball treten will, stockt Freund einen Augenblick. „Na ja, interessant wäre das schon, aber Kassel ist von Potsdam zu weit entfernt. Ich hätte aber auch echte Probleme, wenn meine Mitspieler nicht auf meine Ideen eingehen. Als Profifußballer ist man eine andere Spielweise gewohnt und ich glaube, es wäre für mich schwer, im Amateurbereich erfolgreich zu spielen.“


<i>Carsten Müller, 23.03.05</i>

Veröffentlicht: 23.03.2005

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2025