Dann haben wir uns wieder
FLUTWELLENKATASTROPHE SÜDASIEN
Mit einer Militärmaschine und 45 weiteren Deutschen war Thomale am Montag nach Köln geflogen worden. Seine Frau Regine folgte kurz darauf.
Noch liegt sie auf der Intensivstation - zwei Rippen und die Hüfte sind gebrochen, beide Lungenflügel sind gequetscht. Thomale erzählt, was seiner Frau zugestoßen ist. âSie wurde, genau wie ich, von der ersten großen Welle erwischt und in den Swimmingpool geschleudert. Dort hat sie sich beim Aufprall auf den Beckenrand die Lunge gequetscht.
Mit der zweiten Welle wurde sie wieder hinausgespült.â Thomale, selbst halb bewusstlos, verlor seine Frau aus den Augen, wurde auf einem Lastwagen nach Phuket ins Krankenhaus gebracht. Dass seine Frau zwei Tage nach ihm dort eingeliefert wurde, wusste Thomale lange nicht.
Erst die Vermittlung des in Phuket lebenden deutschen Kochs Gerd Wissemann brachte dem Fußballlehrer die Gewissheit, dass seine Frau lebt. Hans-Ulrich Thomale ist bereits einmal an den Beinen operiert worden. Heute folgt die zweite Operation an den schlecht heilenden, tiefen Wunden, dann eine Hauttransplantation. Regine Thomale lernt zur Zeit wieder, die malträtierten Lungenflügel zu benutzen, selbst zu atmen.
Thomale wurde psychologische Betreuung angeboten.
Doch er winkt ab. âIch bin selbst stark genug, um darüber hinwegzukommen. Außerdem sind meine beiden Söhne Heiko und Michael, auf die ich sehr stolz bin, hier. Die geben uns Kraft.â
In den kommenden Tagen soll Regine Thomale zu ihrem Mann aufs Zimmer verlegt werden. âDann haben wir uns wieder und werden uns gegenseitig unterstützenâ, freut sich Thomale.
Und er gibt allen Lesern einen Wunsch mit auf den Weg: Thomale: âIch danke allen, die uns die Daumen drücken und ich wünsche vor allem denen, die in einer beschissenen Situation stecken, Mut und Kraft.â
<i>(HNA-Lokalredaktion, 06.01.05)</i>
Veröffentlicht: 06.01.2005