Der FC Eschborn ist gerettet
OBERLIGA Der Fußball-Oberligist FC Eschborn dürfte gerettet sein. Mehrheitlich stimmte das dortige Stadtparlament dafür, dem hoch verschuldeten Klub (750000 Euro) eine Ausfallbürgschaft in Höhe von einer Million Euro zu gewähren. 20 Abgeordnete von CDU und SPD stimmten dafür, acht sagten Nein, vier enthielten sich. Mit der Bürgschaft im Rücken kann sich der Verein nun über ein Darlehen liquide Mittel beschaffen, um die Saison zu Ende zu bringen. Eschborn liegt in der Tabelle derzeit auf Rang zwei. Ziel ist der Aufstieg in die Regionalliga. Allerdings wird die Bürgschaft nur unter Auflagen gewährt. So soll der Spielbetrieb der ersten Mannschaft künftig unabhängig vom sonstigen Vereinsbereich geführt werden. die Führungsstrukturen müssen geändert werden. in einem einzurichtenden Verwaltungsrat sollen drei Stadtverordnete sitzen, die die Umsetzung des Sanierungsplanes überwachen sollen und die ein gemeinschaftliches Veto-Recht erhalten. Die Personalkosten der ersten Mannschaft für die Rückrunde sollen um ein Drittel verringert werden und dürfen 360000 Euro nicht überschreiten."Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen", meinte Vereinsvorsitzender Michael Kopp. Gleichzeitig kündigte er an, sich bei der nächsten Hauptversammlung nicht mehr zur Wahl zu stellen. Erfreut äußerte sich auch Tainer Klaus Scheer: "Ich bin überglücklich, dass die Stadt auf diese Art und Weise dem Verein geholfen hat", meinte er. Auch Kapitän Uwe Bindewald, Sead Mehic und weitere Spieler hatten die Sitzung verfolgt. Im Anschluss daran bekräftigten sie ihre Bereitschaft, mit einem Gehaltsverzicht ihren Beitrag zur Kostensenkung leisten zu wollen. Mit jedem einzelnen Spieler soll darüber demnächst verhandelt werden. Verlassen haben den Verein bereits Spielmacher Michael Anicic und Akram Abdel-Hag. Anicic hat beim Meisterschaftsmitfavoriten FSV Frankfurt unterschrieben, Abdel-Hag bei den Amateuren von Arminia Bielefeld, die in der Regionalliga kicken. Trotz des Beschlusses der Stadtverordneten steht der Verein weiter unter Zeitdruck, weil der Hessische Fußballverband gegen den Klub ein Verfahren eingeleitet hat. Bis Mitte Januar ist ein Finanzierungsplan vorzulegen. Ansonsten kann der FC Eschborn aus der Oberliga ausgeschlossen werden.
<i>(BRE/HNA-Sportredaktion, 06.01.05)</i>
Veröffentlicht: 06.01.2005