Der KSV Hessen ist im Mittelmaß der Regionalliga versunken, der erste Abstiegsrang mit nur noch neun Punkten Vorsprung näher, als der erste Relegationsplatz, der inzwischen elf Zähler weit entfernt ist. „Wir brauchen gar nicht auf die Tabelle zu schauen, wir müssen sehen, dass wir es wieder auf die Reihe bekommen“, sagt Verteidiger Stefan Müller, der nach seiner Verletzung zum ersten Mal seit vier Wochen wieder zum Einsatz gekommen ist.
Er ersetzte William Wachowski, Tobias Damm erhielt zum ersten Mal seit seiner Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber vor zehn Monaten eine Chance von Beginn an. Er spielte im Sturm, Morike Sako sollte wie in Offenbach den Spielmacher geben, Gabriel Gallus musste auf die Bank.
Das Spiel hatte kaum begonnen, da war es für die „Löwen“ fast schon verloren. Der ehemalige Kasseler Innenverteidiger Mario Klinger traf als Stürmer in der 4. Minute mit einem Weitschuss zum 1:0 für die Gäste, keine zwei Minuten später erhöhte Pascal Reinhardt mit einem Kopfball auf 2:0. "Das waren zwei brutale individuelle Fehler", erklärte KSV-Trainer Jörn Großkopf. Beim KSV fehlte wieder einmal alles. Die Mannschaft wirkte statisch, es war kaum Bewegung im Spiel, es gab keine Anspielstationen. Dazu viele Fehler, Missverständnisse und Unsicherheiten. „Wir sind nicht ins Spiel gekommen“, gab Großkopf zu. Mit einem katastrophalen Fehlpass wurde in der 40. Minute fast das 0:3 eingeleitet, doch Carsten Nulle bügelte den Fehler seines Vordermannes aus und wehrte den Schuss von Pascal Reinhardt ab.
Zur Halbzeit gab es viele Pfiffe. Großkopf reagierte, brachte nach der Pause Gabriel Gallus für Sebastian Schmeer und Jonas Marz für Marcel Andrijanic. Aber wirklich besser wurde es zunächst nicht. Homburg tat nicht mehr als nötig, der KSV versuchte verzweifelt seine Linie zu finden.
Hoffnung kam in der 68. Minute auf. Nach einem Foul an Damm zeigte Schiedsrichter Marcel Schütz auf den Elfmeterpunkt, Andreas Mayer verwandelte den fälligen Strafstoß. Nur vier Minuten später schien das Spiel eine glückliche Wendung für die Löwen zu nehmen, doch Gallus lupfte den Ball nach einem Freistoß von Mayer an die Querlatte. Der KSV zeigte sich nun schwungvoller und spielerisch verbessert, doch das Tor machte der FC Homburg. Nach einem Konter erzielte der kurz zuvor eingewechselte Dennis Gerlinger das 3:1 für die Saarländer.
Oliver Zehe
KSV Hessen Kassel – FC Homburg 1:3 (0:2)
KSV: Nulle – Dawid, Rahn, Müller, Dieck – Becker, Andrijanic (46. Marz) – Schmeer (46. Gallus), Sako, Mayer – Damm (75. Nagel).
Ersatz: Schlöffel - Wachowski, Meuser, Sprengler.
Homburg: Sancaktar – Kramer, Gaebler, Baier, Noll – Radojewski (87. Murr), Pinna (75. D. Gerlinger), Kilian, Lutz – Klinger, Reinhardt (57. Bellanave).
SR: Schütz (Worms).
Z: 1.200
Tore: 0:1 Klinger (4.), 0:2 Reinhardt (6.), 1:2 Mayer (68., Foulelfmeter), 1:3 Gerlinger (87.).
Gelbe Karten: T. Becker, Mayer, Gallus - Baier, Bellanave
Veröffentlicht: 26.10.2013