Richtig turbulent wurde es erst in der Nachspielzeit. Zunächst verpasste der Koblenzer Stürmer Ideal Iberdemaj den Ausgleich, im Gegenzug vergab Marcel Andrijanic die größte Möglichkeit der Löwen. So hochkarätige Torchancen gab es zuvor in den gesamten neunzig Minuten nicht. Der KSV zeigte eine starke Defensivleistung, ließ kaum Chancen der Gäste zu, hatte aber mit zunehmender Spielzeit Schwierigkeiten beim Spiel nach vorne.
Doch der Reihe nach: Beim den Löwen kam Jonas Marz als rechter Außenverteidiger zum Einsatz und ersetzte den gesperrten Maximilian Sauer. „Das hat er richtig gut gemacht“, lobte Trainer Jörn Großkopf seinen sonst eher offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler. Tobias Becker bildete mit Enrico Gaede im defensiven Mittelfeld zum ersten Mal in dieser Saison die „Doppelsechs“, nachdem Großkopf in den Wochen zuvor nur mit einem Mann vor der Abwehrkette gespielt hat.
Die Löwen kamen gut ins Spiel und hatten durch Christian Henel ihre erste gute Tormöglichkeit (4.). „Das war fußballerisch schon ganz gut anzusehen“, lobte Großkopf den Auftritt seines Teams in Durchgang eins. In der 21. Minute legte Henel einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum, Matthias Rahn rutschte nur knapp an der Führung vorbei. Neun Minuten später war es dann soweit: Nach einem Ellbogenschlag vom Koblenzer Innenverteidiger Admir Softic gegen Henel entschied Schiedsrichter Martin Petersen sofort auf Elfmeter. „Der Stürmer kommt in dieser Szene so oder so nicht an den Ball – da braucht man den Ellbogen nicht einsetzen“, ärgerte sich Trainer Peter Neustädter. Andreas Mayer war die Diskussion egal – er setzte den Ball sicher in den rechten oberen Giebel. Nach dem Rückstand wurde Koblenz mutiger und übernahm nach und nach mehr Spielanteile, allerdings ohne dabei nennenswerte Torchancen zu generieren. Erst in der 75. Minute wurde es gefährlich, als Matthias Rahn in höchster Not vor zwei Gästespielern klären musste. „Wir haben für zu wenig Entlastung gesorgt“, kritisierte KSV-Trainer Jörn Großkopf seine Mannschaft, lobte auf der anderen Seite aber auch „Kampf und Leidenschaft“. Koblenz warf am Ende alles nach vorne und hatte in der 90. Minute doch noch die große Möglichkeit zum Ausgleich: Stürmer Ideal Iberdemaj kam aus spitzen Winkel frei zum Schuss, zielte aber knapp am linken Torpfosten vorbei. Im direkten Gegenzug verpasste der eingewechselte Marcel Andrijanic freistehend die Entscheidung, als er nach einer Mayer-Flanke Torwart Dieter Paucken den Ball direkt in die Arme köpfte.
Für die Löwen geht es bereits am Donnerstag (19 Uhr) weiter, wenn es zum Mitfavoriten Wormatia Worms geht. Das nächste Heimspiel findet erst am 9. September statt, wenn Waldhof Mannheim im Auestadion gastiert.
Oliver Zehe
KSV Hessen Kassel – TuS Koblenz 1:0 (1:0)
KSV: Nulle - Marz, Rahn, Müller, Dieck - Gaede, Becker - Nagel (51. Andrijanic), Gallus (90. Wachowski), Mayer - Henel (69. Schmeer)
Ersatzspieler: Hoffmeister – Cheberenchuk, Meuser, Dawid.
Koblenz: Paucken - Takahashi, Softic, Marx, Gentner - Bartsch, Hadzic (73. Ferfelis), Neustädter, Lahn (80. Arslan) - Iberdemaj, Stumpf (80. Haben)
SR: Petersen (Frankfurt),
Z: 2500.
Tore: 1:0 Mayer (30. Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Softic, Iberdemaj, Gentner
Veröffentlicht: 17.08.2013