Die erste Überraschung gab es bereits vor dem Anpfiff. Der Kunstrasen war grün. Der Nebenplatz des Auestadions war vor dem Testspiel des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel gegen den KSV Baunatal akribisch geräumt worden. So gab es kein Schneespiel zwischen den beiden Nachbarn, allerdings eines, das auf sehr rutschigem Untergrund ausgetragen wurde. Auf dem hinterließen die Gastgeber einen überzeugenden Eindruck und landeten einen verdienten 4:1 (2:1)-Sieg. Andreas Mayer (30.), Enrico Gaede (45.) und zweimal Sebastian Schmeer (63. und 80.) erzielten die Kasseler Tore. Jaroslaw Matys hatte zwischenzeitlich für den Hessenligisten ausgeglichen (42.).
„Ich bin zufrieden. Fußballerisch war das sehr ansehnlich. Ich hatte von meiner Mannschaft gefordert, dass sie den klassentieferen Gegner dominieren muss. Das hat sie umgesetzt“, sagte Löwen-Trainer Uwe Wolf, der die Partie entgegen seiner Ankündigung doch überwiegend mit seinem Stammpersonal begann. In der Abwehrkette testete er eine mögliche Formation für den Saisonstart gegen Koblenz, bei dem Innenverteidiger Matthias Rahn fehlen wird. Seinen Platz übernahm Sebastian Gundelach. Rechts spielte Nico Hammann, links Tobias Becker.
Die Sache funktionierte auch sehr ordentlich. Trotzdem hatten in der ersten Halbzeit aber auch die einige Male sehenswert kombinierenden Baunataler ihre Möglichkeiten, erzielten durch Manuel Pforr ein weiteres Tor, das wegen einer Abseitsstellung aber nicht gegeben wurde. „Mit der Phase bin ich zufrieden, später haben wir dann aber abgebaut. Vor allem bin ich aber froh, dass wir endlich einmal gegen den Ball treten konnten“, sagte Spielertrainer Tobias Nebe.
Den Großteil der Chancen hatte dann auch durchweg der KSV Hessen. Gleich drei Tore der Gastgeber fielen bei Standardsituationen. Mayer traf per Freistoß, Gaede und Schmeer waren jeweils nach Ecken zur Stelle. Gastspieler Oualid Mokhtari spielte 80 Minuten lang auf der rechten Mittelfeldseite, konnte aber nicht überzeugen. Der frühere Zweitliga-Spieler fiel nicht groß auf, zeigte zwar technische Stärken, aber Schwächen beim Antritt und im Abschluss. Wolf erklärte: „Man hat gesehen, dass er Fußball spielen kann. Auch nach hinten hat er gut mitgearbeitet. Wir müssen jetzt schauen, was machbar ist.“
HNA-Sportredaktion | (frz)
Veröffentlicht: 28.01.2013