31 Grad zeigte das Thermometer, als Schiedsrichter Bischof das zweite Heimspiel der Saison zwischen dem KSV Hessen und Eschborn anpfiff. Und die Abwehr der Löwen geriet zum Leidwesen der 3.200 Zuschauer im Auestadion ein ums andere Mal ins Schwitzen. Der KSV war zu Beginn zwar die aktivere Mannschaft, kam aber kaum zu zwingenden Aktionen – die Pässe nach vorn kamen nicht an, auch weil Eschborn die Räume geschickt zustellte. Ein 30-Meter-Freistoß von Hammann in der 19. Minute und Müllers Versuch nach einer Ecke in der 24. Minute – die wenigen Torgelegenheiten ergaben sich aus Standardsituationen
In der Verteidigung hingegen wackelten die Löwen. Bereits in der 5. Minute strich ein Schuss von Anthony Wade nur knapp am Außenpfosten vorbei. Wiederum Wade hatte in der 27. Minute die beste Gelegenheit bis dahin, als er im Strafraum der Löwen abzog und Carsten Nulle zu einer ersten starken Parade zwang. Eschborn wurde in der Folgezeit offensiver. In der 42. Minute hatte Matthias Rahn sogar etwas Glück, dass Schiedsrichter Bischof seine Aktion gegen Wade nicht als Notbremse deutete. So gab es für das Zerren am Trikot nur die gelbe Karte. Nulle rettete noch einmal stark gegen Nguyen. Dann ging es in die Kabine.
Enrico Geade
Foto: Harry Soremski
Auch nach der Pause blieben die Löwen zunächst ideenlos – der Ausfall von Enrico Gaede, der bereits nach 15 Minuten verletzt ausgewechselt worden war, machte sich weiterhin bemerkbar, und so verging eine gute Viertelstunde bis zur nächsten Strafraumszene. In der 57. Minute marschierte Gabriel Gallus durch den Eschborner Strafraum und fiel, doch anstatt eines Elfmeters bekam er die gelbe Karte.
Aber die Löwen übernahmen nun das Kommando, spielten agressiver und besser nach vorn. Dieck, Mayer und Pinheiro ließen gute Chancen aus. Nicht besser machte es auf der Gegenseite Salvatore Bari, der in der 65, Minute freistehend das leere Löwentor verfehlte. Eine Hundertprozentige, der eine starke Einzelaktion des sehr guten Nguyen vorausgegangen war.
Dann kam die 90. Minute: die letzte Ecke für den KSV, ein missglückter Fallrückzieher des Eschborners Jonas Grüter im eigenen Strafraum, der Pfiff des Schiedsrichters und ein nervenstarker Bobo Mayer, der den Strafstroß souverän verwandelte und in die Nordkurve lief. Erleichterung allenthalben.
Es war kein gutes Spiel der Löwen. Aber es sind drei wichtige Punkte vor dem schweren Spiel am Samstag, 14:00 Uhr, im Auestadion gegen die noch verlustpunktfreie SV Elversberg, die heute mit 4:1 gegen TuS Koblenz gewann.
Stefan Frindt , Medienteam
KSV Hessen Kassel: Nulle, Dieck, Rahn, Müller, Hammann, Gaede (15. Becker), Pinheiro, Mayer, Gallus (83. Damm), Merle, Schmeer (70. Riske)
1. FC Eschborn: Stehling - Drescher, Strenkert, Hertlein, Talijan, Tilger (84. Grueter), Leopold (75. Findik), Velemir, Nguyen, Wade, Bari (88. Uworuya)
Tore: 1:0 Mayer (Foulelfmeter, 90.)
Gelbe Karten: Rahn, Gallus – Talijan, Tilger
Schiedsrichter: Bischof (Kühlsheim)
Zuschauer: 3.200
Veröffentlicht: 21.08.2012
