7:3 - KSV II siegt furios
Hünfelder SV - KSV Hessen Kassel II 3:7 (2:3)Ein Topspiel, das seinem Namen alle Ehre macht, gibt es nicht allzu oft. Den 480 Zuschauern in Hünfeld wurde am Sonntagnachmittag beim Duell Erster gegen Zweiten der Fußball-Verbandsliga wirklich alles geboten, was das Fußballherz begehrt. Am Ende siegte die Regionalliga- Reserve von Hessen Kassel mit 7:3 (3:2) gegen den ortsansässigen Sportverein und verkürzte damit den Rückstand auf acht Punkte. Kassels Trainer Mirko Dickhaut sprach von einem verdienten Sieg nach einer „spektakulären" Partie.
Entschieden wurde das Spitzenspiel nach knapp einer Stunde: Kassels Torjäger Harez Habib und Konstantinos Drizis schraubten mit einem Doppelpack innerhalb von nur 60 Sekunden das Ergebnis auf 5:3.
Vorher hatte der Tabellenführer aber auch reichlich Gelegenheiten, dem Spiel eine andere Wendung zu geben, scheiterte jedoch an einer miserablen Chancenauswertung. Und genau das war der Unterschied an diesem Tag in der Rhönkampfbahn: Es standen sich zwei ganz schwache Abwehrreihen und dafür bärenstarke Offensiv-Reihen gegenüber. Die Junglöwen nutzten – im Gegensatz zu Hünfeld – fast jeden Patzer der Haunestädter Defensive um Torwart Christian Ruck.
Schon in der ersten Minute verhinderte KSV-Keeper Kim Sippel mit einer Glanzparade gegen Julian Rohde einen Fehlstart. Die Führung der Kassler (10.) fiel dann wie aus dem Nichts. Nach einer Ecke schob Tae Jin Kim aus kürzester Distanz ein. Postwendend glich der HSV durch Rohde aus, aber schon bei Pere Pavic erneutem Führungstreffer in der 14. Minute deutete sich ein wahres Torfestival an.
Der Tabellenführer steckte nach dem neuerlichen Rückstand nicht auf und bestimmte fortan die Partie: „Spielerisch waren wir stärker", meinte Hünfelds Abteilungsleiter Joachim Hess. Torjäger Daniel Schirmer traf dann gar mit einem an ihm selbst verursachten Elfmeter zum verdienten 3:3-Ausgleich (56.) – zwischenzeitlich hatte Kim erneut erhöht. Aber dann schlug die Stunde von Habib und Drizis. Und Drizis Treffer war eins der Marke „Tor des Monats": An der Mittellinie setzte er zum Sololauf an und traf aus rund 25 Metern von halblinks genau ins Dreieck. Ruck zeigte keine Regung, als der Ball im Knick einschlug: „Aber auch die beiden Tore von Harez sind in derselben Kategorie einzuordnen – es war einfach ein supertolles Spiel von beiden Mannschaften", lobte Dickhaut auch den Spitzenreiter.
Daher verschwendet er auch keinen Gedanken an eine mögliche Meisterschaft: „Mit der Leistung wird Hünfeld das wohl machen – ich schaue immer nur von Spiel zu Spiel."
HNA-Sportredaktion | Von Ralph Görlich
Veröffentlicht: 27.03.2012