Kurz vor Anpfiff der Partie gab es zunächst eine deutliche Aktion der Junglöwen für ihren entlassenen Trainer Wolfgang Zientek. Binnen Sekunden hatten Spieler und Reservespieler des KSV plötzlich weiße T-Shirts mit großen, roten Buchstaben übergestreift auf denen "U-23 Pro Wolle" zu lesen war.
Nach dem Anpfiff entfaltete sich ein kampfbetontes Spiel zweier Mannschaften, die sich leistungsmäßig auf Augenhöhe begegneten. Hünfeld verstand es besonders in den ersten Minuten durch agressives Pressing die Junglöwen unter Druck zu setzen. Doch diese verstanden es auch unter diesem Druck den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen zu lassen.
Hochkarätige Chancen gab es nur wenige auf beiden Seiten. Etwas mehr Glück als der KSV hatte in dieser Phase der Hünfelder SV: In der 31. Minute gelang Steffen Witzel ein "Wembley-Tor". Der Ball prallte von der Unterkante der Latte hinter die Torlinie, wo ihn KSV-Keeper Kim Sippel dann aufnehmen konnte. Der die Partie gut leitende Schiedsrichter Heuser zeigte allerdings sofort und unmißverständlich in Richtung Anstoßkreis.
Damit ging es auch in die Pause. Aus der Kabine kamen die Löwen viel eher als die Hünfelder, die sich deutlich mehr Zeit nahmen. Auch auf dem Rasen ergriffen die Junglöwen nun die Initiative und machten fortan über weite Strecken das Spiel. Einige gute Möglichkeiten blieben ungenutzt und erst ein Elfmeterpfiff, über den man durchaus diskutieren konnte, bescherte dem KSV den mittlerweile hochverdienten Ausgleich. Der auffällige und quirlige Kai Koitka ließ sich diese Chance nicht entgehen und vollendete zum 1:1.
Der KSV machte weiter Druck, mußte sich aber jederzeit vor den schnellen Kontern der starken Hünfelder in acht nehmen, die doch einige Male die Hintermannschaft der KSV U23 bedenklich ins Wanken brachten.
Als schließlich in der 75. Minute es wiederum Kai Koitka mit einem Schuß aus spitzem Winkel gelang, Hünfelds Keeper Dennis Theisenroth zu tunneln, und das 2:1 zu erzielen war die Freude unter Spielern und Zuschauern riesengroß. Die Spieler eilten sofort zu ihrem Ex.Trainer Zientek, freuten sich mit ihm und holten sich verdientes Lob und Schulterklopfer ab.
Nach 90 Minuten hatten die Nordhessen das Spiel eigentlich gewonnen und drei Punkte im Sack. Zwei Punkte davon mußten sie allerdings durch eine Unachtsamkeit in der Nachspielzeit wieder abgeben. Wieder war es Witzel, der den Junglöwen die Siegesfeier verdarb und das durchaus nicht unverdient, wohlgemerkt.
Starke Junglöwen trennen sich Unentschieden von starken Hünfeldern - so lautet das Fazit dieses unterhaltsamen Spiels und macht Lust auf mehr Junglöwenfußball.
KSV Hessen Kassel U23:
Sippel - Schan, Senghore, Grebramlak, Preuß (ab 61. Bilir), Pavic, Kwak (ab 54. Ott), Koitka, Joedecke (ab 86. Barak), Habib, Kahl.
Hünfelder SV:
Theisenroth - Grosch, Müller, Rohde, Klüber (ab 79. Gensler), Rehm, Witzel, Beck, Schwab, Schirmer (ab 65. van Leeuwen), Helmke.
Schiedsrichter: Christoph Heuser (Marburg/Schröck), Felix Zwick, Philipp Löffler
Tore:
0:1 Steffen Witzel (31.), 1:1 Kai Koitka (64., Foulelfmeter), 2:1 Kai Koitka (75.), 2:2 Steffen Witzel (90.+4)
Zuschauer: 170
Eckart Lukarsch
KSV Hessen Kassel - Medienteam
Veröffentlicht: 02.08.2011